Als wir nach ca. einer Dreiviertelstunde Fahrt an dem weit abgelegenen Jugendamt ankamen, bewunderte ich das große mehrstöckige Gebäude. Ich war zwar immer noch extrem aufgeregt, aber dennoch überwog das Gefühl der Freude im Moment mein Verstand.
Wir stiegen alle drei gemeinsam aus und während die beiden Männer vorne wegliefen, tapste ich ihnen nur mit zitternden Beinen hinterher. Ich wusste weder, was mich da drin an Informationen erwarten - welche ich vielleicht gar nicht hören wollte, noch was Santino und Enrico vorhatten. Und dieses Wissen machte mich zunehmend ängstlicher.
Als wir schließlich in dem Eingangsbereich ankamen, legte Santino seine Hand auf meinen unteren Rücken und führte mich weiter zu der älteren Dame am Empfang - ein Stück weiter unten und er würde mein Hintern berühren.
,,Bellezza atme.", sagte Santino plötzlich und erst ab dem Punkt bemerkte ich, dass ich vor lauter Nervosität die Luft angehalten hatte. Sofort stieß ich diese wieder aus, während mein Blick auf die Uhr an der Wand fiel.
Es war exakt 11:11.
Mir kam auf einmal in den Sinn, dass ich mich echt glücklich schätzen konnte, in den letzten Tagen nicht mehr diese fürchterlichen Kopfschmerzen bekommen zu haben - denn jetzt war es wieder so weit und ich fühlte mich augenblicklich schrecklich.
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?,,Wir haben keine Zeit mehr, wir sollten um 11 Uhr da sein - jetzt ist es schon 11:11 Uhr!"
,,Denkst du, das ist mir nicht bewusst!"
,,Wenn wir nicht langsam vorankommen, pusten Santino und die anderen, uns allen die Schädel weg!"
,,Er wird gar nichts machen, solange wir seine Liebste haben - er ist gezwungen, die Füße stillzuhalten. Das wissen er und die anderen ganz genau!"
,,Ich hoffe für dich, dass du recht hast! Nicht mehr lange und die kleine gehört für immer uns."
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Als mich diese unheimlichen Schmerzen und die mir fremden Bilder überkamen, merkte ich, dass meine Knie weich wurden und ich mein Gleichgewicht verlor - ich geriet so ins Taumeln, dass ich einige unkontrollierte Schritte nach hinten lief.
Ich fühlte mich, als würde ich in einem Karussell sitzen, das sich seit Stunden ununterbrochen im Kreis dreht. Und als wäre das nicht beängstigend genug, fühlte sich mein Kopf an, als würde er jeden Moment platzen.
Ich wusste weder wo ich gerade war noch, ob ich lief oder einfach nur stumm an Ort und Stelle stand, denn im Moment bewegte sich alles um mich herum und dabei hatte ich meine Augen noch fest verschlossen.
Was ich allerdings als Nächstes zu spüren bekam, war, dass ich mit dem Rücken voller Wucht gegen die Brust von jemanden knallte - dieser jemand fing mich im rechtzeitigen Moment auf und umfasste meine Taille fest mit seinen Händen, bevor ich noch ganz umzukippen drohte.
,,Alles ist gut, ich habe dich.", hörte ich anschließend auch die dunkle Stimme des mir vertrauten und öffnete daraufhin langsam meine Augen. Ich sah kurzzeitig noch leicht verschwommen, bis die Gestalt hinter mir mich zu sich umdrehte.
Ich musste den Kopf in den Nacken legen, da Santinos dunklen Augen mich von einer Höhe musterten, die für mich nicht zu erreichen war. Trotz dessen, dass ich mich ebenso kurzzeitig in seinem Blick verlor, konnte ich nicht seine genauen Emotionen ablesen - es war eine Mischung aus Sorge, Verwirrung und Kälte.
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Sei mia, bellezza, per sempre
Romansa»Story of an Italian Mafia Boss and an innocent girl.« ❦ Band 1 der 𝐃𝐨𝐧'𝐭 𝐲𝐨𝐮 𝐥𝐢𝐞 Diologie {18+} Die meisten Menschen denken, das größte Opfer, das sie bringen könnten, ist es, für etwas zu...