Chapter 37

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Lange Warten zahlte sich tatsächlich aus, wie mir so eben gezeigt wurde. So konnte ich nämlich nach einer halben Stunde mit ziemlicher Sicherheit sagen, wo sein Zimmer war.

Ich öffnete die Tür langsam. Als ich die vielen Akten auf dem Tisch liegen sah, wusste ich, dass ich richtig war. Ich schloss leise die Tür und schaute dann kurz durch die Akten.

„Heilige scheiße. Der ist echt mutig", flüsterte ich zu mir selbst. Er hatte tatsächlich die wichtigsten Dokumente überhaupt gestohlen.

Im nächsten Moment hörte ich von unten einen schrillen Schrei. Ich legte sofort die Akte weg, die ich in der Hand hatte und rannte nach draußen in den Flur.

Von oben konnte ich nach unten sehen. Alle Geschwister, außer Fünf, Klaus und der asiatische Typ liefen zu Diego.

Bei genauerem Hinsehen konnte ich dann auch Smoky sehen, wie sie vor ihm stand und ihn anfauchte.

Wenn es um sie ging, war ich wie eine Mutter.

Also sprang ich von diesem Balkon runter und landete perfekt vor allen. Jeder schaute mich geschockt an.

Klar, sie wussten nicht, dass ich hier war. Und dann sah ich Diego.

An seinem Hals war ein Biss von Smoky zu sehen. Er stand vor ihr und hielt ein Messer in ihre Richtung. Ich zog sofort meinen Bogen und spannte den Pfeil.

„Pack das Messer sofort weg!"

Diego schaute auch zu mir und war nicht weniger überrascht.

„Was machst du denn hier?!"

„Messer weg!"

Er tat es doch nicht. Also nahm ich zwei Pfeile und schoss sie ab. Jeder landete jeweils rechts und links in seinem Oberteil und pinnten ihn so an die Wand. Er ließ automatisch sein Messer fallen.

„Komm her", sagte ich mit sanfter Stimme. Smoky löste sich in Rauch auf und erschien wieder auf meiner Schulter.

Ich gab Diego noch einen letzten warnenden Blick, bevor ich auch schon in die Nacht verschwand. Und da fragte ich mich, warum noch alle Geschwister um diese Zeit wach waren.

Fünf's Sicht

Als ich endlich zur Academy kam, sah ich Diego, wie er mit zwei Pfeilen an die Wand gepinnt war. Die anderen standen um ihn herum und versuchten, die Pfeile irgendwie rauszuziehen.

„Was ist passiert?", fragte ich, als ich meine Hände in meine Hosentasche machte. Ich beobachtete die anderen dabei, wie sie kläglich dabei scheiterten.

„Deine kleine Freundin war hier", meinte Klaus, der ebenso einfach nur zuschaute.

„Welche Freundin? Ich habe keine Freundin."

„Doch doch. Robyn. Sie hat dich gesucht, aber du warst nicht da."

Ich schaute Klaus ungläubig an, bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel.

Sie war hier, um mich zu töten. Anders konnte es nicht sein. Nicht nach dem, was ich gemacht habe.

„Und wieso hängt Diego dann an der Wand?"

„Er hat ihr Frettchen bedroht. Dann ist sie sauer geworden. Sag du uns mal lieber, wieso wir diese Pfeile nicht rausbekommen", meinte selbst Luther.

„Naja, sie hat die Kraft von enormer Schießstärke. Ihr solltet einfach das Oberteil durchschneiden. Übrigens Diego, du kannst froh sein, dass du noch Luft atmen kannst. Wenn es um Smoky geht, ist bei ihr der Spaß vorbei."

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Es wird bald ein paar Änderungen in der Beziehung zwischen Robyn und Fünf geben, also keine Sorge :)

Just like him | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt