Chapter 43

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Das war es also. Joe musste sich gerade um einen anderen Patienten kümmern und deshalb konnte ich nichts tun, außer hier zu sitzen und nachzudenken.

Meine einzige kleine Ablenkung war vielleicht Smoky, welche vor mir hin und her sprang. Sie wollte raus und einfach etwas spielen.

Sie brachte mir ihr Lieblingsspielzeug. Es war ein einfacher Ball, aber sie liebte ihn über alles. Diesen warf ich nun immer wieder in irgendeine Ecke und sie holte ihn.

So ging das wirklich die ganze Zeit.

Immer wenn ich Schritte hörte, hoffte ich auf Fünf. Aber er war es nie. Ich vermutete, dass er schlief.

In den letzten Stunden kamen auch langsam wieder meine Erinnerungen zurück. Ich wusste nun wieder, was er gesagt hatte und das ließ mich grübeln.

Ich wusste nicht, ob er es wirklich ernst meinte oder ob er es doch nur vorgespielt hat. Doch bei einer Sache war ich mir jetzt sicher. Ich brauchte ihn.

Ich brauchte ihn genau jetzt. Ich wollte nichts lieber, als das er jetzt herkommen würde und einfach bei mir bleiben würde.

Und ich wusste nicht, wieso ich so dachte. Erst wollte ich ihn mit allem Möglichen umbringen und jetzt...? Es machte keinen Sinn und ich verwirrte mich damit nur selbst.

Meine Seele belastete aber eigentlich wirklichen am meisten die Worte von ihm. Das ließ mich zweifeln.

Hat Mom mich wirklich nur auf einer Mission geholt?

Wurde Lila das gleiche angetan?

Sind wir überhaupt Geschwister?

War mein ganzes Leben nur eine Lüge?

Das waren nur wenige von sehr vielen Fragen, die immer wieder in meinem Kopf rum schwirrten.

Ich hielt das alles irgendwann nicht mehr aus. Es machte mich fertig und verfolgte mich überall hin.

Also überlegte ich mir einen großen Schritt. Zeitgleich aber auch einen guten, da ich somit wieder zu Fünf konnte.

Schließlich stand ich vorsichtig auf. Ich war noch etwas wackelig auf den Beinen, aber die Wand war ein guter Unterstützer.

Auf dem Weg nach unten kam mir allerdings Joe entgegen. Er stellte sich mir in den Weg und hielt mich fest.

„Wo willst du denn hin? Du musst liegen bleiben, das weißt du doch."

„Ich muss mit Fünf reden."

„Der ist aber gerade nicht hier."

„Deswegen will ich ja zu ihm."

Ich hielt meinen Blick starr auf ihn gerichtet. Er seufzte nach einigen Minuten und nickte.

„Ist gut, aber du bist vorsichtig. Wenn dir irgendwas passiert, kann ich mir das niemals verzeihen."

Ich nickte und Joe ließ mich los. So machte ich mich also auf den Weg zur Academy, da er natürlich in der Kommission kein Zimmer hatte.

Das hatten nur Lila, ich und seit Kurzem auf Matteo.

Smoky half mir auf dem Weg etwas, aber ich bekam es ganz gut hin, alleine zu laufen. Zumindest halbwegs.

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Just like him | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt