Kapitel 4 (TW: SH)

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Als wir ankamen, brannten nur noch wenige Laternen, die vereinzelt zwischen den vielen Menschen zu sehen waren. "Malina! Was machst du denn noch um die Zeit hier?" fragte eine junge Frau, die ich schon seit mehreren Tagen, aufgrund ihres Ausschlags behandelte. "Ich möchte nach einem Jungen schauen, kennst du vielleicht Armin? Sein ganzer Name ist Armin Alert." erklärte ich und ihre Augen weiteten sich. "Ja ich habe ihn gesehen, ich denke er und seine Freunde sind dort hinten." flüsterte sie und zeigte in die Richtung eines überdachten Ganges. "Okay und wie geht es dir?" fragte ich noch und hockte mich zu ihr. "Es ist schon viel besser, ich glaube ich brauche die Salbe nicht mehr." sagte sie und wollte mir die kleine Metalldose geben. "Nein, behalte sie. Der Ausschlag wird vielleicht wieder kommen." sagte ich leise und schob ihr die Dose wieder zurück. Dankbar schaute sie mich an. "Ich wünsche dir noch eine gute Nacht." verabschiedete ich mich dann von ihr und ging in die Richtung, in der sie Armin vermutete. Kurze Zeit später fand ich ihn und die beiden anderen Kinder wieder. Sie saßen zusammen auf einer der Decken und hatten neben sich eine Laterne. "Hallo. Ich wollte nur noch nach euch schauen." sagte ich und kniete mich vor sie hin. "Geht es dir wieder gut?" fragte Armin ein wenig zu laut, da aus kurzer Entfernung ein Grummeln kam. "Ja mir geht es gut." sagte ich, da fiel mir eine neue Wunde an Eren auf. "Hast du dich schon wieder um Essen geprügelt?" fragte ich und wollte ihm die Haare aus der Stirn und damit aus der Wunde streichen, doch mein Handgelenk wurde von Mikasa zusammen gedrückt. "Ich möchte mir nur seine Wunde anschauen." versuchte ich die Situation ein wenig zu beruhigen. Bevor sie meiner Bitte nachkam, holte sie sich noch ein zustimmendes Nicken von Eren. Dann strich ich ihm die Haare aus der Stirn und sah die Schürfwunde an seinem Kopf. "Prügelst du dich mit mehreren hier?" fragte ich und fing langsam an die Wunde zu reinigen. "Die alten Säcke hier denken, dass sie am wichtigsten sind." antwortete er mir wütend. Nachdem ich die Wunde gereinigt habe unterhielt ich mich noch ein wenig mit den dreien, bevor Levi und ich uns auch wieder auf den Weg machten.

"Was an diesen Menschen schätzt du so?" fragte er mich abwertend. Es kam mir vor wie ein Deja vu, ich musste lächeln. "Ich schätze das Leben, das jeder von ihnen hat. Selbst wenn sie die schlimmsten Menschen wären, die wir je gesehen haben finde ich, dass sie trotzdem eine Chance verdient haben und wenn ich mich nicht darum kümmere, dass es ihnen gut geht, was bin ich dann für ein Mensch?" sagte ich und schaute auf die Mähne meines Pferdes, welche im Mondlicht furchtbar weich aussah. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr mir mein Bett eigentlich fehlte. "Dann machst du das also für dich, damit du dich nicht schuldig fühlst." sagte Levi, darauf konnte ich nicht antworten, denn Unrecht hatte er nicht. Plötzlich fiel mir die Narbe auf meinem Oberschenkel ein, damals als ich noch ein Kind war, wurde mir dort mit einem Messer ein Wort eingeritzt. Jedes Mal wenn ich sie sah überzog mich eine Gänsehaut. "Ich habe Erfahrungen gemacht, die ich vergessen möchte. Wenn ich also anderen Menschen helfen kann ihre Erfahrungen zu vergessen, dann kann ich doch wohl auch mir selber helfen oder?" es war keine wirkliche Frage, weswegen ich überrascht war eine Antwort zu erhalten. "Hilft es denn?" mein Kopf huschte zu Levi, seine Stimme war mit einem Mal so sanft und warm, dass mein Herz schmerzte. Doch sein Gesicht konnte ich nicht sehen, da er sein Gesicht dem Mond zugewandt hatte. "Ich habe noch nicht  aufgehört den Menschen zu helfen.". Damit war unser Gespräch für diesen Tag beendet, auch als wir im Quartier waren sprachen wir kein Wort miteinander. Nur ein leises "Gute Nacht", als wir uns trennten und unsere Zimmer aufsuchten. Die abgebrannte Kerze, erleuchtete das Badezimmer gerade so weit, dass ich die dunkle Haut auf meinem Oberschenkel sehen konnte. "schuldig" war das Wort, das ich seit meiner Kindheit auf meinem Körper trug. Es war furchtbar die Erinnerung daran erneut zu durchleben, ich wusste nicht weshalb ich genau jetzt daran dachte. Doch ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten und sank auf dem Boden meines Badezimmers zusammen. Ich konnte kaum aufhören, mein Schluchzen verwandelte sich in hysterisches Keuchen. Ich bekam kaum noch Luft, als ich meine Knie heranzog und sie umarmte. Mein Gesicht vergrub ich ebenfalls zwischen meinen Knien und schloss die Augen. Dann beruhigte ich mich endlich wieder und schlief an Ort und Stelle ein. Es war noch immer dunkel, als ich aus dem Schlaf aufschreckte. Mein Körper war völlig verspannt, dennoch zwang ich mich aufzustehen und mich im Spiegel anzusehen. Meine Augen waren rot und ein wenig angeschwollen. Meine Haare waren auch völlig zerzaust und ich sah so aus, als würde ich eine Dusche vertragen. Ich duschte mich mit kaltem Wasser und genoss das frische Gefühl auf meiner Haut, die Mühe das Licht aufzudrehen machte ich mir gar nicht. Es war schön, bis ich plötzlich ein Geräusch hörte und sofort meinen Körper bedeckte. Das Wasser stellte ich sofort ab und lauschte. Erneut hörte ich ein Geräusch, diesmal klang es näher. Glücklicherweise verfiel ich nicht in Panik, da ich schon aus meiner Zeit im Untergrund öfter Einbrüche überstehen musste. Ich schnappte mir meine Bluse und streifte sie mir über meine noch nasse Haut. Dann machte ich vorsichtig einen Schritt aus der Dusche raus. Der Boden war unter meinen Füßen eisig. Langsam und leise machte ich einen Schritt auf mein Schlafzimmer zu und überlegte ob es normal hier oben war, dass bei Soldaten eingebrochen wurde. Hier drin gab es keine Waffen und sonst auch nichts womit ich zuschlagen konnte, also musste ich mich wohl mit meinen Fäusten verteidigen. Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen und schaute hinaus aus dem Badezimmer und sah nichts, außer das was ohnehin schon hier stand. Ich trat tropfend in mein Schlafzimmer und schaute mich um, meine Fenster waren geschlossen und auch meine Tür wurde wie es aussah nicht geöffnet. Trotz des unveränderten Aussehens meines Zimmer's lief ich zum Fenster und schaute hinaus. Das was ich als nächstes sah, ließ mich wachsamer und auch ein nervös werden. Das Fensterbrett außen hatte Spuren von einem 3D-Manöver, also war jemand hier drin. Sofort drängte sich das Pferd der Militärpolizei in meine Gedanken. Ich zog die Vorhänge vor und zündete in dem nun stockdunklem Zimmer eine Kerze an. Erst dann fiel mir das Papier auf meinem Bett auf. Es war ein kleiner, schmutziger, gefalteter Zettel, der auf der Mitte meiner Bettdecke lag. Ich stellte die Kerze ab und faltete den Zettel auf, mein Herz setzte einen Moment aus. "Schuldig. K-" stand auf dem Zettel. Ich überlegte was ich als nächstes tun sollte. Ich wusste sofort wer mich hier bedrohte. Kenny. In meiner Vergangenheit hatte ich viele Probleme mit ihm, nicht nur war er es der mir diese Narbe verpasst hatte, sondern auch derjenige wegen dem sich mein damaliges Leben völlig verändert hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken zog ich mir noch eine Hose über und verließ dann mein Zimmer. Ich musste hier raus, der Wind würde meine Haare von selbst trocknen. Wie spät es war wusste ich nicht, ich hatte ein Messer bei mir und hoffte bei jedem Schritt, dass Kenny oder einer seiner Anhänger endlich aus ihren Verstecken kommen würden. Ich spürte ihre Blicke auf mir, die Schuld die mich vorhin noch bedrängte, war inzwischen schon so schwer, dass ich vermutlich gleich den Verstand verlieren würde. Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten meine Haut, als ich den Rand der Stadt erreicht hatte und eine Wiese vor mir sah. Die Menschen, denen ich begegnet bin, sahen mich ängstlich an und gingen mir aus dem Weg. Das Messer hielt ich schon lange nicht mehr in der Hand, ich hatte es wohl irgendwo verloren, doch das war nicht schlimm, mit einem Messer in der Hand würde ich mich wahrscheinlich noch wehren. Bevor ich einen Schritt in die Wiese setzen konnte, wurde ich plötzlich zu Boden gerissen. Mein Gesicht kam hart auf dem Boden auf und Staub wirbelte mir in die Augen. "Malina, wir haben dich die ganze Nacht gesucht." hörte ich eine weibliche Stimme an meinem Ohr. Mein Herz begann mit einem Mal zu rasen und ein Schmerz durchfuhr meine Handgelenke. Ich zog scharf Luft ein, der Schmerz war überwältigend. Dann wurde ich hoch gerissen und direkt auf meine Knie gestoßen. Dann packte eine Hand meine Haare und riss meinen Kopf in den Nacken, sodass ich nach oben sehen musste. Vor mir sah ich ein bekanntes Gesicht, Levi. Er sah mich wütend an. "Das habe ich nicht gemeint, als ich gesagt habe, dass du die heute Morgen frei nehmen kannst." ich wusste nicht was er sagte, aber meine Augen glitten von seinem Gesicht, über seine Uniform schließlich zum Boden. Dort sah ich im Dreck, rote Punkte. Verwirrt schaute ich ihn an, ich wusste nicht was er meinte, ich könnte ihm auch einfach nur erzählen, dass ich spazieren gegangen bin. Er kam näher und kniete sich mit einem Bein vor mich, sodass wir auf der selben Höhe waren. Er kam mir noch näher, bis sein Mund auf der Höhe meines Ohres war. "Ich habe deinen kleinen Brief gelesen." sagte er leise und mein Körper tat etwas, was ich ihm nicht befahl. Ich begann mich in meinen Fesseln zu winden und zu zittern. Als Levi sich wieder von mir entfernte, änderte sich sein Ausdruck, er sah nicht mehr kalt und gleichgültig aus, sondern geschockt. Ich spürte wie etwas von meinem Gesicht tropfte, waren das etwa Tränen? Wieso weinte ich? auch meine Hände fühlten sich feucht an. Meine Handgelenke schmerzten schon wieder, jedem Mal wenn ich mich in den Stricken wand, fühlte es sich an, als würde in dem Strick eine Klinge sein, die meine Haut durchzog. Als Levi sich umdrehte und zu den drei Pferden ging, die hinter ihm standen, bemerkte ich erst die vielen Menschen, die sich um uns versammelt haben. Ich sah neben fremden Gesichtern auch Menschen die ich kannte, die ich behandelt hatte. Sie sahen mich bemitleidend an und hielten sich die Hand vor den Mund. Ich richtete den Blick auf den Boden, es war mir mehr als unangenehm. Was war hier los? Dann sah ich etwas, was mich noch mehr verwirrte. Ich kniete in einer blutroten Lacke. Als ich erneut spürte wie etwas von meinem kleinen Finger tropfte, wurde mir schlecht, die Lacke unter mir bildete kleine Wasserringe. Das in dem ich da kniete war Blut. Mein Blut. Die Schmerzen an meinen Handgelenken konnten nur Wunden sein, aber wie konnte ich Wunden haben? Levi kehrte zurück und schmiss meine Arzttasche vor mir auf den Boden, sodass wieder Staub aufwirbelte. "Bindet sie los." befiehl Levi und Petra, wie ich vermutete, nahm mir vorsichtig die Fesseln von den Handgelenken. Als sie an mir vorbei trat, hatten diese auch schon Blut aufgesaugt. Ich erhob mich auf der Lacke und schaute mir meine Hände an. Sie waren rot, nass. Ich schob meine Ärmel hoch und erneut drohte ich mich zu übergeben. Meine Handgelenke waren offene Wunden. Sie bluteten. "Wasser! Jemand soll Wasser bringen!" schrie Levi und schon rannten ein paar Menschen los. Immer noch geschockt stand ich hier und konnte kaum fassen, was mit meinem Körper passiert war. Ein paar Sekunden später kam eine pummelige Frau mit einem Tonkrug zurück. Levi nahm ihn ihr aus der Hand und trat an mich heran. "Mach jetzt ein bisschen schneller, wir müssen uns dann unterhalten." sagte er. Ich schaute hoch zu ihm, als er meine Hände mit dem Wasser übergoss und das Blut-Wasser-Gemisch auf den Boden platschte. Er klang so wie er aussah, angewidert und gequält. Ich konnte nicht klar denken, alles woran ich mich erinnern konnte, war dass ich hinaus gegangen war und der Wind mich durch die Straßen trieb. "Mach schon!" befahl Levi mir und seine dunklen Augen trafen auf meine. Dann veränderte sich etwas in meinem Kopf un dich wusste sofort wieder, dass ich Ärztin war. Was ich in so einer Situation tun musste und tat es. Keine fünf Minuten später, waren meine Handgelenke versorgt und die Blutung  gestoppt. Ich hatte viel Blut verloren, weswegen mir die Frau, die mir das Wasser gebracht hatte noch ein paar Zuckerwürfel und Brot gebracht hatte. Levi hob meine Tasche wieder auf und überreichte sie Petra, die mich ebenso bemitleidend ansah wie alle anderen. Aururo auf der anderen Seite schien die kleine Show zu genießen, seine Mundwinkel waren nach oben gezogen und er sah ziemlich zufrieden mit sich selbst aus. Meine Uniform war an mehreren Stellen rot , meine Knie nass, genauso wie meine Bluse. "Komm." Levi's Stimme ließ keine Wiederworte zu, als er sich vor die Sonne stellte. Er saß bereits auf einem Pferd, hinter ihm Petra und Aururo ebenfalls. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ergriff ich seine Hand, die er mir anbot und setzte mich hinter ihm aufs Pferd. Meine Handgelenke schmerzten noch immer, doch ich war zu erschöpft, als dass ich mich damit weiter beschäftigen konnte. "Reitet vor." sagte er und Petra und Aururo ritten nach vorne. "Halt dich fest." sagte Levi, ich tat augenblicklich was er sagte und legte meine Arme um ihn. Es war seltsam, ich wollte nicht so nah an ihm dran sein. Dann setzte sich das Pferd auch schon langsam in Bewegung und wir ritten durch die Stadt, mein Blick stets auf den Boden gerichtet, wo ich die kleinen roten Punkte inzwischen als Blutstropfen erkannte. Ich schloss die Augen und dachte einfach nicht daran, was in der Nacht passiert war. Ich wusste es auch nicht. "Kein Wort über die Nachricht, zu Erwin. Das werde ich klären." sagte Levi und drehte sich halb zu mir herum. Ich sagte nichts. Mich ergriff die Müdigkeit von letzter Nacht. Ich konnte meinen Körper nicht mehr zurückhalten und sank auf Levi's Schulter, dort schlief ich schließlich ein, bis wir beim Quartier angekommen waren.

Als wir im Quartier ankamen, fühlte ich mich fast schlimmer, als besser. Meine Handgelenke schmerzten noch immer fürchterlich und genauso meine Füße von dem ständigen gehen. Noch dazu, merkte ich wie viel Blut ich eigentlich verloren hatte, mein Kopf pochte und mir fiel es schwer, auf zwei Beinen zu stehen. Petra stand knapp neben mir, um mich im Notfall doch noch auffangen zu können. "Malina, jetzt reiß dich zusammen." sagte sie und ich schaute zu, als mich der Schwindel packte. Hätte mich Levi nicht im nächsten Moment schon an meinem Arm gepackt und hätte mich mit sich gezogen, wäre ich wohl auf Petra zusammen gesackt. "Du hast Glück, dass wir dich vor der Militärpolizei gefunden haben." sagte er und ließ mich nicht los. Er ging schnell in das Gebäude hinein, so schnell, dass ich kaum hinterherkam. Noch immer war ich nicht im Stande auch nur ein Wort zu sagen. "Hauptgefreiter, der Kommandant sucht nach Ihnen und Malina?" sagte ein Rekrut, er war groß und schaute nervös auf die blutigen Flecken, die meine Uniform zierten. "Ich bin auf dem Weg." sagte Levi murmelnd und zog mich weiter. Wir waren noch immer im Erdgeschoss, als er eine Tür aufmachte und mich in den Raum hinein zerrte. Es war ein Büro, hier stand ein Tisch, mit Blättern, die überall verteilt waren. Dazu noch einige Säckchen und Phiolen, welche auch überall verteilt waren. Der Raum hatte hinter dem Tisch ein wunderschönes, großes Fenster, welches den Innenhof zeigte. Direkt neben der Tür lag eine Treppe, die nach oben führte zu einem kleinen Balkon, mit angrenzendem Zimmer, an den Wänden waren überall Bücherregale angebracht und der Geruch, der mich umfing erinnerte mich stark an Hange, vermutlich war das hier ihr Büro. Den einen Augenblick konnte ich mir noch den Raum ansehen, ehe Levi mich an die Tür presste und mich wutentbrannt ansah.  "Was ist los mit dir? Warum hast du das getan?" fragte er mich und zog mich an meinem Kragen näher zu sich. Ich war unfähig zu sprechen, sein Gesichtsausdruck half mir auch nicht sonderlich dabei, mir an die vergangene Nacht zu erinnern. "Sag es mir!" verlangte er und ich öffnete den Mund um etwas zu sagen. "Ich kann mich an nichts erinnern, ich weiß nur, dass ich kurz hinaus wollte um frische Luft zu schnappen, nachdem..." ich brach ab, der Brief von Kenny, jetzt fiel er mir wieder ein. Sofort packte mich die Panik und ich begann mich in Levi's Griff zu winden. "Nachdem was?" hakte er nach. Ich wandte den Blick von seinen Augen ab. "Hör mal zu, ich bin zuvorkommend zu dir, ich weiß ganz genau wer dir etwas angetan haben könnte, also tu nicht so unschuldig und sag mir endlich was du weißt!" schrie er. Die Panik in meinem Kopf weitete sich auf meine Brust aus und ich bekam nur noch schwer Luft. Unschuldig? Tat ich so als wäre ich unschuldig? Levi's Worte erreichten mich nicht mehr, stattdessen fand ich mich in meinem Kopf gefangen. Ich konnte mich weder bewegen, noch etwas sagen oder Luft holen. Levi zog mich ruckartig zu sich heran, ehe er mich gegen die Tür stieß. "Rede." verlangte er. Plötzlich befand ich mich wieder in meinem Körper, ich habe die Kontrolle zurück, konnte endlich klare Gedanken fassen. "Bei mir wurde eingebrochen." war das erste was ich sagen konnte. Levi wirkte mit einem Mal nicht mehr ganz so wütend. "Als ich geduscht habe, wurde eingebrochen und ich bin dann raus gegangen um frische Luft zu holen, an den Rest kann ich mich nicht mehr erinnern." log ich und versuchte meine ernste Miene bei mir zu behalten. "Woher kennst du Kenny?" fragte Levi weiter, losgelassen hatte er mich noch immer nicht. Bei dem Gedanken an ihn, ging mir ein Schauer über den Rücken. "Ich hatte früher oft mit ihm und seinen Leuten zutun." log ich erneut, obwohl das keine Lüge war, ich hatte wirklich mit ihm zutun. "Warum sagt er, dass du schuldig bist?" fragte Levi und darauf konnte ich ihm keine Antwort geben. Nachdem das damals mit mir passiert ist, konnte ich nicht darüber reden, ich hatte niemanden und es fiel mit leichter einfach so damit abzuschließen.

Get away // Attack on TitanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt