Kapitel 7 (TW: SH)

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Mikasa nahm meinen Arm von ihr und legte sie über die Schultern eines anderen. Der Nebel nahm wieder zu und somit auch die Panik. Gleich würde ich wieder in diesen Zustand verfallen. "Jetzt häng dich nicht so an mich." sagte Levi und ich hob meinen Kopf. Meine Augen trafen auf seine, er war mir so nah, dass ich seine Haut und seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. "Bitte, bring mich weg." flehte ich, seine Augenbrauen zuckten und für einen Moment hatte ich das Gefühl, als würde sein Blick sich verändern. Er schleppte mich durch die Soldaten, die mich alle nicht beachteten, da sie so sehr auf Eren konzentriert waren. So sehr ich mich versuchte wach zu halten, mein Körper tat nicht mehr das was ich wollte. In meinem Kopf sah ich nur noch rot und versuchte nach meinem Schwert zu greifen, dann wurde alles schwarz, das letzte was ich noch sah, war das Gesicht von Levi, er sah gequält aus.

Als ich wieder zu mir kam, saß ich im Gefängnis, meine Arme waren aneinander gekettet und ich schmeckte Blut. Es war dunkel hier unten, sofort packte mich die Angst, ich wäre wieder in meinem zu Hause. "Wir sind hier." beruhigte mich die Stimme von Hange. Mein erster Blick galt meinen Unterarmen, sie waren verbunden. Wie schon so oft schloss ich beschämt und auch enttäuscht die Augen. Sie hatten es nicht ganz geschafft mich von mir selbst fernzuhalten. Ich seufzte, dann sperrte Hange die Tür auf und bückte sich zu mir. Ich saß weder auf dem einem Stuhl, noch auf der Matratze, sondern auf dem Boden. "Es tut uns leid." sagte sie und löste die Fesseln an meinen Handgelenken. "Ist schon okay, ich danke euch." sagte ich und schaute hinaus. Neben Hange warteten auch Petra, Aururo und Levi. Levi hatte Blut im Gesicht und auf seiner Kleidung. Das waren die einzigen Situationen in denen er nicht auf seine krampfhafte Sauberkeit erpicht, sondern immer wartet, bis ich wieder zu mir komme. Auch Hange, hatte einige blutige Flecken auf sich. Sie schaute mich bemitleidend an. "Ihr beiden geht jetzt und kümmert euch um diesen Titanen-Arsch." sagte er zu Petra und Aururo, die mich auch bemitleidend anschauten. Hange half mir noch auf und verließ das Verließ mit mir. Mein Körper tat mir fürchterlich weh, ich hatte den Geschmack von Blut im Mund. "Du kommst mit mir, es reicht mir jetzt", hörte ich Levi sagen, Hange und ich schaute uns gegenseitig an. Sie schien auch nicht zu wissen was jetzt los war, der normale Ablauf nach meinen Anfällen war, dass sie mich in mein Zimmer ließen und ich den Rest des Tages dort verbrachte. "Wir sehen uns dann." flüsterte Hange noch, bevor auch sie das Quartier verließ. Es war hier menschenleer, vermutlich war sogar Erwin dort draußen. "Wo sind alle?" fragte ich verwirrt. "Eren soll das Loch in Trost verschließen, natürlich wollen alle dieses Spektakel sehen." erklärte er und bog in sein Büro ab. Erst jetzt kamen die Erinnerungen daran zurück, Eren war aus einem Titan hinaus gekommen, er lief als Titan durch die Stadt. Mich überkam eine Gänsehaut am ganzen Körper, heute hatte ich mehr überstanden als sonst. Ich konzentrierte mich kaum noch auf den Weg und ging Levi einfach blind hinterher. Schon oft war ich in diesem Büro gesessen und hab mich von ihm anschweigen lassen. Ich saß in den letzten Jahren auch oft nachts hier drin, während Levi in seinem Bett schlief, er gab mir einen Schlüssel und sagte, dass ich sobald ich einen Schub spürte zu ihm kommen durfte. Er wusste immer, wenn ich zu ihm kam, auch wenn ich nicht in sein Schlafzimmer kam. Sein Büro unterschied sich nicht viel von dem von Erwin, es hatte allerdings ein Fenster, dass von der Decke bis zum Boden reichte, genau hinter seinem Schreibtisch. Darauf lagen kaum Unterlagen, er kümmerte sich nicht um diese ganzen organisatorischen Sachen. Er überließ es Erwin, auch wenn Levi selbst so viel Verantwortung trug. Generell war es in diesem Raum so viel anders, als in den anderen, hier war es sauber, es lag ein Teppich auf dem Boden und die ganzen Bücherregale waren nur zur Hälfte gefüllt, das meiste davon gehörte auch noch Hange, die einfach keinen Platz mehr in ihrem Büro hatte. Der Stiegenaufgang lag auf der selben Stelle wie auch bei Hange und Erwin, allerdings sah es hier so aus, als ob jeden Tag gewischt wird. Draußen konnte man schon langsam sehen, wie die Sonne sich der Mauer näherte und den Himmel in ein wunderschönes Orange färbte. Für mich gab es neben dem Mond nichts schöneres anzusehen, oft schon war ich überwältigt von der Dankbarkeit die sich in mir hoch keimte, wenn ich sah welche Farben der Himmel zu bieten hatte. Ich war dankbar, dass ich jeden Tag sehen durfte, wie die Sonne von der Nacht verschluckt wurde. Jeden Morgen zu erleben, an dem die Sonne, den Mond verdrängte und schließlich Wärme brachte, die meine Haut kitzelte. "Malina." riss mich Levi aus meinen Gedanken, ich stand mittlerweile am Fenster und schaute zur Mauer hinaus. Unser Quartier war glücklicherweise nicht im Bezirk Trost, weshalb wir hier drin stehen konnten. Ich drehte mich zu Levi um, der mich beobachtete. Inzwischen verband uns eine Beziehung, der ich mich immer noch versuchte zu entziehen. Das schaffte ich aber nicht, denn Levi war der einzige bei dem ich nicht daran denken musste, wann ich erneut meinen Körper schänden wollte und mich deswegen auch nicht bemitleidend anschaute so wie alle anderen. Sein Blick war hart, was mir den Atem nahm. "Du wirst wieder viele Patienten haben um die du dich kümmern wirst." mein Blick hielt an seinen Lippen fest. Ich dachte er wollte mir schon wieder eine Standpauke dafür geben, dass ich mich nicht unter Kontrolle hatte und, dass ich doch wohl spürte wann es so weit war. Ich schluckte, ich hatte wieder Ablenkung. Ich konnte wieder das gut machen, was ich damals verbrochen hatte. Mein Herz schlug schneller, als ich mich wieder zum Fenster drehte und nach unten sah. Die Straßen waren voller, als ich dachte. Es herrschte auch hier Panik. "Ich werde mich jetzt um die Verletzten kümmern." meine Stimme war kaum wiederzuerkennen, die war brüchig und triefte nur so vor Selbstmitleid. "Was hat dich heute aus der Bahn geworfen?" Levi ging nicht auf das ein, was ich sagte. Er ignorierte meinen Zustand einfach. Dafür war ich ihm mehr als dankbar. Es interessierte ihn nicht wie es mir ging, oder ob ich gleich wieder auf ihn oder mich selbst losgehen würde. Oft versuchte er die Wunde zu finden, die mich in diesen Zustand versetzt, allerdings erfolglos. Er wusste nur, dass es etwas mit Kenny zutun hatte und dass ich selbst schuld daran hatte. Von der Narbe auf meinem Oberschenkel wussten bisher nur Hange und Petra, welche es niemanden erzählt hatten. "Ich weiß es nicht, ich habe mich einfach nicht mehr so gut gefühlt." sagte ich leise und betrachtete meine Spiegelung im Fenster. Meine Haut hatte einen blassen Grauton angenommen, die Ringe unter meinen Augen waren noch dunkler als sonst, glücklicherweise hatte ich noch den Zopf, auch wenn sich bereits einige Strähnen daraus gelöst hatten. "Malina, wenn du mir nicht endlich sagst, warum du so bist werde ich dir nicht mehr helfen und zusehen wie du dir das Leben nimmst. Ich habe keine Geduld mehr." seine Worte fühlten sich wie Messerstiche an. Für mich war es ebenso eine Last wie für alle anderen. "Ich weiß nicht wie ich mir helfen soll. Es wird immer schlimmer." sagte ich und hörte Levi seufzen. "Wenn Kenny dir irgendetwas angetan hat, dann sag es mir. Ich kenne diesen Mann." sagte er und ich zuckte bei dem Namen zusammen. "Er hat mir nichts angetan." sagte ich dann so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob Levi mich überhaupt hörte. Dann Schritte, mein ganzer Körper spannte sich an. Levi's Hand war warm auf meiner Schulter als er mich zu sich umdrehte, "Ich werde nicht noch einmal mein Leben für dich hergeben, entweder du erzählst es mir oder du stirbst." sagte er fast schon in einem Flüsterton. Seine Wut auf mich war kaum zu übersehen, er war wütend, weil er sich um mich kümmern muss, weil ich mich nicht unter Kontrolle hatte, weil ich so ein kleiner Haufen Dreck war. Wie sollte ich mich um andere, kranke Menschen kümmern, wenn ich es nicht einmal schaffte mich um mich selbst zu kümmern. Mein Herz wurde schneller, als ich in seine Augen schaute, sein Gesicht war nicht weit von meinem entfernt, ich konnte kaum noch Luft holen. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ließen meine Sicht verschwimmen. Levi war da gewesen, er hatte mich beschützt, nicht nur vor mir selbst sondern auch vor den Titanen. Wie in Trance legte ich meine Arme um seinen Körper und schloss die Augen, warme Tränen rannen über meine Wangen. Levi's Körper in meinen Armen spannte sich an, ich klammerte mich noch näher an ihn, sodass er die Hand von meiner Schulter nehmen musste. Mein Gesicht vergrub ich in den Stoff seines Hemdes. Das Hemd war übersehen mit Blutflecken in verschiedenen Größen, doch das kümmerte mich nicht, meine Tränen durchnässten sein Hemd immer mehr. Er ließ es zu, er ließ zu, dass ich Trost bei ihm fand, dass ich weinte und damit endlich eine Regung im Bezug auf diese Anfälle zeigte. "Es tut mir leid." nuschelte ich immer und immer wieder. Als Levi seine Arme ebenfalls um meinen Körper legte und mich noch ein Stück näher zu sich heran zog, war es vorbei mit meinen Nerven, ich schluchzte und weinte immer mehr, bis meine Knie weich wurden. Meine Fingernägel gruben sich nicht nur in den Stoff seines Hemdes, sondern auch in seinen Rücken, es fühlte sich so an, als würde ich seine ganze Energie aus ihm hinaus ziehen wollen. Ich klammerte mich an ihn, so als würde ich jeden Moment ertrinken müssen.Schließlich konnte ich mich nicht mehr auf den Beinen halten und sank immer mehr nach unten, Levi merkte das sofort und ließ sich mit mir auf den Boden hinab. Während er vor mir kniete und mich noch immer festhielt, lag ich fast schon mehr, als zu knieen, sein Geruch half mir meine Gedanken zu ordnen, meine Gefühle loszulassen und meine Erinnerungen meinen Kopf stürmen. "Malina.." hörte ich Levi's Stimme so sanft wie noch nie. Sie ließ einen Schauer, gefolgt von Gänsehaut über meinen Körper ziehen, sodass ich erneut aufschluchzte. Vorsichtig, als wäre ich ein Reh, dass er mit jeder Bewegung verschrecken konnte, setzte er sich auf den Boden und lehnte sich an den Schreibtisch an. Mich zog er mit sich, sodass ich zwischen seinen Beinen an seiner Brust lag, die Arme konnte ich nicht mehr um ihn herum schlingen. Doch ich hörte sein Herz an meiner Brust, es schlug laut. Bei jedem Pumpen spielten sich andere Bilder in meinem Kopf ab, wie ich mit der Scherbe eines Spiegels meinen Arm aufschnitt und wie das Blut auf den Boden tropfte. Wie ich unkontrolliert versuchte zuerst Levi und dann Hange mit einem Messer zu erwischen, wie ich immer wieder sagte, dass ich nicht schuld an allem war. Ich rief nach Hilfe und schrie, dass ich es doch verdient hatte, genauso zu bluten wie er. Wie Hange und Levi sich ansahen und Petra und Aururo hinaus schickten, die Tränen auf Petra's Gesicht. Dann wie Levi schließlich auf mich zukam und die Klinge mit dem Ledereinband eines Buches packte und sie durch den Raum schleuderte. Hange, die mich solange auf den Boden gebracht hatte und mir vermutlich das Knie auf den Rücken drückte. "Tut mir leid, Malina." sagte sie und schaute mich gequält an. Es schüttelte mich wieder am ganzen Körper, ich kauerte mich zusammen und weinte. Levi strich mir sanft über mein Haar und hielt meinen Arm vorsichtig mit dem anderen fest. "Malina..." seufzte Levi erneut und es hörte sich so an, als ob er meinen Namen sagen müsste um sich selbst daran zu erinnern, wer ich war. Levi und ich kamen von demselben schrecklichen Ort, der mich nun dazu gemacht hatte. Ich war ein einziges Wrack, kaputt. Er wusste, wie schlimm es sich dort unten teilweise zuging, da war ich mir sicher. Doch auch wenn er schon lange weg war, als ich das erlebte, kannte er Isabel und somit auch unsere familiären Umstände. Seine Berührungen führten dazu, dass die Gedanken an das was mir passiert war, verschwanden und der Nebel, sowie der Drang mich selbst zu bestrafen. Nach den wenigen Jahren die ich hier oben verbrachte und die Nähe die ich zu den anderen hatte, erlaubte es mir nicht, mich selbst gehen zu lassen. Ich versuchte alles was in meiner Macht stand um meinen eigenen Erwartungen gerecht zu werden, mein Verstand als Ärztin sagte mir, dass ich mich so verhielt um die Schuld abzutragen, die sich in mich gefressen hatte. Auf der anderen Seite, redete ich mir ein einfach so viel für die Menschen um mich herum zu geben, wie ich konnte. Unter den Rekruten hatte ich schon einen Namen. Sie nannten mich "den Engel hinter den Mauern", dieser Name kam nicht nur von den zahlreichen Patienten, die ich jeden Tag behandelte, sondern auch weil ich die Sterbenden begleitete und sie in den Tod brachte, wie ein Engel. Jedes Mal wenn ich das hörte, zog sich etwas in meinem Magen zusammen, ich wollte diesen Namen nicht, ich war genau das Gegenteil eines Engels. "Du musst atmen." riss mich Levi zurück in die Wirklichkeit und mein Griff in den Stoff seines Hemdes verfestigte sich wieder, als ich aufschluchzte. Ich musste hier weg, dieser Mann an den ich mir hier klammerte hatte meine Schwester umgebracht, dennoch brachte er mir die Ruhe, die ich mir so ersehnte. Sein Körper bewegte sich unter mir, vorsichtig, so als hätte er die Sorge, dass ich verschwinde, wenn er sich zu viel bewegte. Das würde ich jedoch nicht, nicht einmal der Gedanke an meine Schwester würde mich auf dieser Position entfernen können, was mich erneut weinen ließ. Irgendwann, als der Mond schon hoch am Himmel stand, driftete ich in einen tiefen Schlaf ab. Was mit Eren und den anderen passierte, bekam ich nicht mehr mit.


LEVI POV:


"Es tut mir leid" schluchzte sie immer und immer wieder an meiner Brust. Damit hatte sie mir mehr verraten, als in den letzten Jahren, in denen ich immer wieder versuchte herauszufinden was sie zu diesem kleinen verängstigten Mädchen machte. Sie wurde nicht nur von der Vergangenheit geplagt sondern auch von der Gegenwart. Immer wieder versuchte ich sie von diesen Anfällen zu befreien, aber kein einziges Mal konnte ich sie davon abhalten sich selbst eine weitere Narbe zuzufügen. Ich sprach neben Erwin noch mit weiteren Ärzten, doch keiner wollte sich mit einer kranken Ärztin befassen, die aus dem Untergrund kam. Hange hingegen hatte die Vermutung, dass ihre Seele krank war und sie deshalb in manchen Situationen ein anderes Ich an die Oberfläche lässt, doch heute Nacht wusste ich es besser. Sie fühlte sich schuldig, schuldig für etwas, was sie verbrochen hatte. Jedes Mal wenn sie etwas erlebte, was auch nur das kleinste bisschen mit dem zutun hatte, was ihr widerfahren war, musste sie sich dafür bestrafen. Ich musste nur noch herausfinden was es war, dann konnte ich sie befreien. Das war ich nicht nur ihr schuldig sondern auch Isabel. Als Malina sich in meine Arme drängte und so bitterlich anfing zu weinen, wusste ich, dass dieses Mädchen mein Leben in ihrer Hand hatte. Ich konnte bei ihr nicht weg sehen, sie war gebrochen und das sah man, doch ich konnte nicht zulassen, dass andere sie deswegen noch mehr brechen würden. Ich musste sie beschützen.


MALINA POV:

Als ich aufwachte, fühlte sich mein Gesicht nicht mehr nass an, sondern geschwollen und kalt. Auch meine Augen ließen sich nur schwer öffnen. Ich war nicht mehr am Boden und hatte auch nicht mehr meine Uniform an, stattdessen trug ich neben meiner Unterwäsche nur das Hemd, welches ich gestern schon getragen hatte, die Blutflecken waren noch immer darauf, aber sie waren nicht mehr rot sondern hatten einen Braunton angenommen. Eine Decke bedeckte meine Beine und mein Kopf lag auf etwas warmen, es hob und senkte sich. Die Sonne versuchte durch die Vorhänge hindurch zu blinzeln, was das Zimmer in ein angenehmes Orangenes Licht tauchte. Mich holten die Gedanken des gestrigen Abends wieder ein und augenblicklich saß ich im Bett. Levi, an dem ich bis eben noch geschlafen hatte, schaute mich mit seinen kalten Augen an, an seinem Gesicht konnte man erneut nicht ablesen, was er dachte. Er trug nicht mehr das blutige Hemd von gestern sondern ein Tunika-ähnliches-T-Shirt. Unter seinen Augen waren tiefe Ringe, vermutlich hatte er die ganze Nacht nicht geschlafen. Mein Blick richtete sich nach unten auf meine nackten Beine, ruckartig zog ich die Decke darüber. Ich war viel zu geschockt um etwas zu sagen, weshalb ich aufstand so schnell ich konnte und meine Sachen packte, die gefaltet auf einem Stuhl, gegenüber des Bettes standen. Ohne noch einmal zurück zu sehen, lief ich Stufen nach unten und verließ Levi's Räume. Eine Hose trug ich noch immer nicht, glücklicherweise waren aber nicht viele Soldaten hier und diejenigen die mich sahen, wandten schnell ihre Blicke ab. Als ich am Speisesaal vorbei kam, kamen gerade Hange und Erwin zusammen mit Moblit heraus. "Malina.." hörte ich Hange sagen, doch ich senkte den Blick und lief weiter. Endlich in meinem Zimmer angekommen, warf ich meine Sachen auf mein Bett und sank an der geschlossen Tür zusammen. Was habe ich getan? Ich hatte alles Levi offenbart, ich habe an seiner Schulter geweint, ich bin an seiner Brust eingeschlafen und das so tief, dass er mich offenbar ausziehen konnte und ich sein Bett bringen konnte. Mein Gesicht vergrub ich, rot glühend, in meinen Schoß und dachte an den gestrigen Abend. Wieso hatte er das alles zugelassen? Wieso hat er mich nicht einfach auf dem Boden liegen lassen? Den gesamten Morgen verbrachte ich damit, mich mit meinem Hemd zu beschäftigen, nachdem ich mich gewaschen hatte, versuchte ich die Flecken an meinem Waschbecken eigenhändig heraus zu waschen, anstatt es in die Wäsche zu bringen. Davor roch ich noch einmal daran und wollte mich dafür selbst schlagen, Levi's Geruch hatte sich daran festgeheftet. "Malina! Ich weiß, dass du da drin bist, mach jetzt endlich auf." hörte ich Hange rufen, genervt schmiss ich die Bluse in das Waschbecken, sodass mich einige Tropfen trafen. Mit noch nassen Händen öffnete ich die Tür schließlich und schaute in das grinsende Gesicht von Hange. "Erwin will dich sehen, er ist bei den Gefängnissen." sagte sie und ich ignorierte ihre Blicke, die mich wie Pfeile durchbohren wollten. Mir war klar, dass sie wissen wollte, warum ich heute Morgen so durch das gesamte Gebäude gelaufen bin. Seufzend ließ ich die Tür offen und ließ sie damit eintreten. Ihr Blick fiel auf die Kleidung, die ich heute Morgen auf mein Bett geworfen hatte. "Levi hat kein Wort über eure gemeinsame Nacht verloren." sagte sie dann und erneut seufzte ich.

Get away // Attack on TitanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt