Er wusste es. "Bist du dafür verantwortlich?" fragte ich und wieder sagte er nichts. Er war verantwortlich. "Danke." sagte ich und fiel auch ihm endlich um den Hals, es fühlte sich anders an, anders als bei allen anderen. Seine Arme schmiegten sich um meine Taille, als er mich enger an sich zog. Es waren keine Worte dafür nötig um ihm zu sagen, wie dankbar ich ihm war. Die letzten Tage waren wie eine Hölle, ich wusste wie die Menschen auf den Straßen immer mehr litten und ich einfach nichts dagegen tun konnte. Jeden Abend kam die Einheit, die Erwin los geschickt hatte zurück, jedoch ohne Hinweise auf Kenny oder seine Leute. Es war einfach nur anstrengend. Doch nun war ich wieder dazu in der Lage zu helfen. Ich löste mich wieder von Levi und konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht mehr deuten. Seine Augen richteten sich nur für den Bruchteil einer Sekunde auf meinen Mund, bevor er sich zu mir beugte und mich küsste. An den Schultern drückte ich ihn von mir, es ging plötzlich ganz schnell. Mein Herzschlag beschleunigte sich, meine Sinne waren geschärft und etwas in meinem Bauch begann zu flattern. Er stand einen Schritt von mir entfernt, wieso hatte ich ihn von mir gestoßen? Doch mir blieb nicht genug Zeit darüber nachzudenken, da überwand er den Schritt zwischen uns und nahm mein Gesicht in beide Hände, bevor er mich erneut küsste. Zärtlich, als könnte ich jeden Moment zerbrechen berührten seine Lippen meine. Er zog mich an der Taille mit sich in sein Büro und schloss die Tür hinter mir, bevor er mich dagegen drängte. Ich seufzte in seinen Mund, als ich das Dokument fallen ließ und meine Arme um seinen Nacken schlang. Eine Hand vergrub ich in seinen Haaren, der Kuss entfachte ein Feuer in mir. Meine Gedanken waren endlich verstummt, alles was ich warnahm war Levi. Seine Hände auf meinen Hüften, seine Brust an meiner, seine Lippen und seine Zunge. Viel zu schnell löste er sich von mir und die Zeit hörte auf stehen zu bleiben. Levi's Augen weiteten sich, als hätte er gerade erst realisiert, was er getan hatte. Er trat einen Schritt zurück und schaute mich an, noch immer schwer atmend schaute ich auch ihn an. "Malina, ich.." meine Wangen wurden plötzlich ganz rot, das konnte ich spüren. Er bereute das doch nicht etwa. Ich hielt den Atem an, Levi, er lächelte. Dann drehte er sich von mir weg.
Der nächste Tag war aufregend, es konnte kaum schnell genug gehen. Die Nacht hatte ich bei Levi verbracht, er hatte uns noch eine Tasse Tee zubereitet und wir sprachen über meine Praxis, er las sich das Dokument noch einige Male durch, während ich in das Feuer starrte. Es war trotz unserem Kuss nicht seltsam mit ihm, bis ich heute Morgen wach geworden war und mich die Erinnerungen fast überrollt hätten. Armin war der erste, der mir half meine Räumlichkeiten auszuräumen. Ich bekam zwei Zimmer, einen für die Behandlung und einen der als Wartebereich fungieren sollte. Die beiden Räume grenzten direkt an den Eingangsbereich des Quartiers und wurden bis jetzt als Lagerräume für alte Ausrüstung verwendet. Wir entfernten alles und dann machten wir uns auch schon daran alles zu putzen. "Armin!" sagte ich ein wenig panisch und starrte die riesige Spinne an, die hinter einer der Kisten saß. Er eilte zu mir und wir schauten uns angewidert an. Als sie sich dann plötzlich bewegte, schrie ich erschrocken auf und packte Armin am Arm. Dieser machte auch keine Anstalten, sie zu entfernen. "Was ist das für ein Geschrei?" hörte ich plötzlich Hange, die hinter uns herein kam und sich beeindruckt umschaute. "Hange, da, schau!" sagte ich und ließ die Spinne nicht aus den Augen. Sie kam auf uns zu und begann laut zu lachen als sie die Spinne sah. "Deswegen schreit ihr hier so herum?" fragte sie und beugte sich hinunter und griff direkt in das Spinnennetz. Armin und ich zuckten erneut zusammen, als sie sich auf Hanges Hand bewegte. Hange ging zum Fenster und öffnete es, bevor sie die Spinne auf dem Fensterbrett absetzte und es daraufhin offen ließ.
Es verging eine ganze Woche in der ich von Früh bis spät hier arbeitete, zuerst kamen hauptsächlich kranke Soldaten. Nach zwei Tagen wurde mir noch ein Raum zur Verfügung gestellt in dem ich Patienten unter Beobachtung halten konnte, indem man sie dort einquartierte. Für die ganze zusätzliche Arbeit ließ man zwei freiwillige Rekruten an meine Seite, sie kümmerten sich hauptsächlich um die Menschen, die es nicht alleine schafften hierher zu kommen, um die Versorgung derjenigen die ich hier behielt und um den Papierkram, da ich für meine Arbeit bezahlt wurde. Einer der beiden war ein Junge fast so wie Eren, nur dass dieser wohl ein wenig mehr arbeiten wollte als Eren es wollen würde. Er hatte rote Locken, die in alle Richtungen abstanden und kam jeden Tag mit einer neuen Verletzung, damit ich ihn verarzten konnte. Auch heute, als Levi erneut in meinem Büro stand und sich umsah. Es war nicht viel mehr als zwei Stühle, ein Regal mit Medizin, meiner Ausrüstung und Behältern. Außerdem war hier noch eine Liege, falls welche mit schwereren Wunden kamen. Seit unserem Kuss passierte nichts mehr zwischen uns. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass Levi sehr auf Abstand zu mir ging und sich immer weiter von mir entfernte. Ich wusste nicht was mit mir los war, doch ich fühlte mich schon lange nicht mehr so ausgelaugt wie ich es in dieser Zeit tat. Meine Gedanken kamen kaum noch zur Ruhe wenn ich alleine war. Sobald ich arbeitete, traten mir zwischendurch immer wieder diese Erinnerungen vor mein inneres Auge und ließen mich unkonzentriert werden. Erst gestern Abend, wurde ich erneut in dieses Loch gezogen und hätten Mikasa und Eren an diesem Tag nicht gefunden, hätte ich mir wohl schlimmeres angetan als die neuen Narben an meinem Arm. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, wie mir schwindelig wurde und ich dieses entsetzliche Gefühl hatte. Es war als würde meine Schuld mich innerlich ausfressen und ich konnte nichts tun, als mich dem hinzugeben. "Es ist nicht deine Schuld." hörte ich Armin immer und immer wieder sagen, während ich langsam wieder zu mir kam. Ich hatte eine blutige Nase und auch meine Lippe war an einer Seite aufgeplatzt. Zwischendurch hörte ich Armin zu wie er Mikasa Anweisungen gab, meinen Arm zu verbinden. Ich musste heute noch mit den Dreien reden, Mikasa und Armin waren es nicht gewohnt mich zu sehen. Als Levi dann vor wenigen Minuten zu mir gekommen war, spürte ich einen Stich in meinem Herzen, er war immer da wenn ich ihn brauchte. Das erinnerte mich jedoch wieder daran, dass er mein Hauptgefreiter war, ein Befehlshaber. Er schuldete mir nichts und war nicht dafür verantwortlich, dass es seinen Soldaten gut ging. Ich wusste selbst auch, dass ich austauschbar war, ich war nicht die beste Soldatin unter seinem Befehl. Wenn ich Fehler machte, würde ich sterben und er würde einfach einen weiteren Soldaten rekrutieren, der ihm folgen würde. "Wir werden in einer Woche auf eine neue Mission gehen." sagte er und schaute aus dem Fenster. Ich runzelte die Stirn, er befand sich doch noch immer in einem Verhör mit dem Pastor, den der Aufklärungstrupp festhielt. Davon kam er offenbar auch, er hatte Blut auf den Händen und auf seiner Hose. Ich schluckte, ich konnte es mir kaum vorstellen wie es war einen Menschen zu foltern. Ich richtete den Blick wieder auf sein Gesicht, woraufhin er sich weg drehte. "Wieso?" fragte ich dann endlich. Ich hielt gerade die Berichte über die Krankheiten in der Hand, die ich heute behandelte. "Zackly vertraut den Rekruten offenbar nicht mehr und möchte, dass wir sie alle isolieren. Aber nicht innerhalb der Mauern sondern draußen, offenbar gibt es einige Gründe anzunehmen, dass mehr als zwei Titanen unter ihnen sind." erklärte er. Meine Kehle schnürte sich zu, mehr als zwei? Es reichte schon, dass Eren und Annie mitten in der Stadt einen Kampf austragen mussten. Hinter den Mauern, das würde Titanen Territorium bedeuten. "Wir sollen dort draußen übernachten?" fragte ich etwas ungläubig, nachts waren Titanen kein Problem, doch wir mussten uns tagsüber verstecken oder sogar kämpfen. "Wir werden in einem Haus leben. Außerdem kommen nur du, die Rekruten, die unter Verdacht stehen und ich in dieses Haus. Eine Gruppe wird mit uns gehen und eine andere Gruppe wird einen anderen Weg gehen, sie werden die Mauern kontrollieren." erklärte er zu Ende. Gerade als ich etwas erwidern wollte, wurde plötzlich meine Tür aufgemacht und fünf neue Rekruten kamen herein. Zwei von ihnen trugen einen meiner Assistenten auf den Schultern. "Matteo! Was ist passiert?" fragte ich eilig und legte die Dokumente ab. Er hing ihnen schlaff über den Schultern, konnte jedoch noch gehen. Sein Gesicht war übersäht mit kleinen Blasen und war völlig rot. Er sah fast schon verbrannt oder verätzt aus. Die beiden Mädchen, eine vorne, die die Tür aufgemacht hatte und eine dahinter waren in Tränen ausgebrochen und redeten viel zu schnell durcheinander. "Shhh." sagte ich und zeigte auf die Liege. "Einer sagt mir jetzt was passiert ist." verlangte ich und holte einige Tücher um die Flüssigkeit aus seinem Gesicht abzuwischen. "Wir.. wir waren einfach nur kurz draußen und da hat ihm einfach jemand irgendwas ins Gesicht gespritzt." erklärte mir eines der Mädchen weinend was geschehen war. Matteo stöhnte vor Schmerz, seine Augen konnte er nicht mehr öffnen. "Was war das? Wie hat dieser Mann ausgesehen?" fragte ich und schaute mir die Bläschen näher an, irgendetwas hat seine Haut verätzt. "Wasser, ich brauche Wasser und Tücher." sagte ich und die zwei Jungen, die ihn bis hierher getragen hatten liefen los. "Matteo, beruhige dich." wies ich ihn sanft an und tupfte weiterhin seine Haut ab. Levi beobachtete das ganze Geschehen schweigend. "Es war ein Mann, er sah aus wie ein Handelsmann." schluchzte eines der Mädchen, als die beiden Jungen mit dem Wasser und Tüchern wiedergekommen waren. "Setz dich auf." sagte ich zu Matteo und half ihm. Innerlich hoffte ich, dass es noch nicht zu spät war, auch wenn ich die Antwort längst vor mir hatte. "Er hat ihm einfach etwas ins Gesicht geschüttet?" fragte ich und nahm einen kleinen Krug aus der Wanne. Das Wasser darin war kühl aber glücklicherweise nicht zu kalt. "Naja also er hat noch was gesagt." aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie die vier sich Blicke zuwarfen. "Was hat er gesagt?" fragte ich strenger und versuchte vorsichtig Matteo's Augen auszuwaschen. Dieser stöhnte immer und immer wieder und unterdrückte es seine Augen zu reiben, stattdessen hielt er sich an der Liege fest. "Da drinnen ist euer Engel auch nicht sicher, keine Ahnung was er damit sagen wollte." ich hielt mitten in der Bewegung inne. Dann drehte ich mich zu ihnen um und sah sie an. "Was?" fragte ich, es war jedoch mehr ein Hauch. Wieder schauten die vier sich an. "Ich möchte, dass einer von euch sofort zu Hange geht und ihr genau erzählt was passiert ist, der Rest von euch wird das Gebäude nicht verlassen." übernahm Levi und erinnerte mich daran, dass hier gerade ein verletzter Junge meine Hilfe brauchte. Die vier verließen wortlos den Raum und warfen noch einige besorgte Blicke zu Matteo. Ich sprang von meinem Stuhl auf und holte meine Salben aus dem Schrank um die verletzte Haut zu versorgen. Von seinen Augenbrauen gingen die Verätzungen bis hinunter zu seinen Wangen. "Ich schmiere jetzt deine verletzte Haut ein, es könnte ein wenig kalt sein." warnte ich ihn vor, und legte dann meine Finger auf seine Haut. Schließlich wickelte ich noch einen Verband über seine Augen und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. Er war wegen mir hier, er wurde wegen mir verletzt und hat sein Augenlicht wohl für immer verloren. "Komm ich bringe dich zu den Betten." sagte ich leise, meine Stimme zitterte. Er schluckte, dann streckte er den Arm aus und ich stellte mich so hin, dass er sich an mir festhalten konnte. Obwohl er sonst so gesprächig war, hatte er nicht ein Wort gesagt, seit er hier war. Levi schaute ich nicht an, mit ihm konnte ich mich später auch noch beschäftigen. Zwei Minuten später half ich Matteo auf das Bett und setzt mich neben ihn. Sein Quartier war fast auf der anderen Seite der Stadt weshalb ich ihn lieber hier hatte. "Matteo es tut mir leid." sagte ich und zwang mich noch immer nicht zu weinen. Das was ich jedoch empfand drückte mir die Luft aus der Lunge. Ich hörte ein Geräusch und schaute zum Eingang in den Raum. Erwin stand dort und nickte kurz um mir zu bedeuten, dass wir wohl gleich ein Gespräch führen mussten. "Ich werde nie wieder etwas sehen oder?" fragte er und mir gefror das Blut in den Adern. Ich presste die Lippen aufeinander, das war wohl Antwort genug für ihn. "Hätte ich das gewusst, hätte ich dich lieber noch einmal gesehen." sagte er und klang so unendlich traurig. "Matteo.." flüsterte ich. "Dieser Mann, als er das gesagt hat, hat er dich gemeint oder?" fragte er und nun rollte mir die erste Träne über die Wange. Seine Mundwinkel zuckten für einen Moment nach oben. "Ja." sagte ich und er nickte. Ich saß noch einige Minuten bei ihm und suchte nach einem Grund nicht zu gehen. Doch irgendwann stand ich dann doch auf und ließ ihn alleine. Mit gesenktem Kopf verließ ich den Raum, vor dem schon Erwin stand und mich ansah. "Es ist nicht deine Schuld." sagte er dann, da rannen die Tränen nur noch mehr über meine Wangen. "Wessen dann?!" fragte ich gereizt. Er verzog keine Miene. "Ihr werdet heute noch los reiten." sagte er dann. "Ich kann nicht gehen!" erwiderte ich. Ich konnte Matteo nicht einfach so hier lassen. "Ich werde mich darum kümmern."
Eine halbe Stunde später fand ich mich wie so oft schon in meinem Badezimmer wieder. Ich saß weinend auf dem Boden. Ich konnte das alles bald nicht mehr. Meine Zimmertüre hatte ich verschlossen, der Schlüssel dazu lag an meiner Seite. Dieses Mal wollte ich nicht mehr gerettet werden, so viele Menschen waren wegen mir schon gestorben, so vielen hatte ich verletzt und das nur weil ich zu feige war zu kämpfen. Weil mein eigenes Leben mir wichtiger war als das aller anderen. Ich hatte mit diesen Händen mehr leben genommen, als ich gerettet hatte. Die letzten Wochen waren anstrengend, doch dann dachte ich endlich, dass es besser werden würde. Wenigstens für ein paar Tage. Aber in genau dieser Sekunde lag in diesem Gebäude ein Junge, ein Kind, der für den Rest seines Lebens gezeichnet war. Er würde nie wieder so leben können wie bisher und das war meine Schuld. Ich schluchzte erneut auf und wartete auf das Gefühl, das mich wieder verschlucken würde. Ich war auch noch zu feige mir selbst das anzutun, was ich schon so vielen Menschen angetan hatte. Neben mir lag ein Messer, dass ich nur bei Missionen bei mir hatte. Es war bereits Blut darauf. Die Erkenntnis, dass ich versuchte mich selbst zu verstümmeln um Menschen nicht mehr wehtun zu können traf mich bereits vor ein paar Wochen. Als ich in dem Gefängnis dort unten saß, erkannte ich es endlich. "Wenn ich könnte, würde ich mir einfach die Hände abschneiden, dann könnte ich nicht mehr solche grausamen Dinge tun." hallten Phillips Worte in meinem Kopf wieder. Meine Hände zitterten, als ich das Messer wieder aufhob und mir an mein Handgelenk legte, hätte ich nur genug Kraft, könnte ich das tun. Wie von selbst, hielt ich es mir dann vor die Brust, ich hatte nicht genug Kraft um mir meine Hände zu entfernen, doch es brauchte auch nicht so viel Kraft, dachte ich. Das Klopfen an meiner Tür ließ mich zusammenschrecken. "Malina, ich weiß, dass du da drin bist." hörte ich Levi sagen, als ich auch nach dem zweiten Mal klopfen nicht aufmachte. "Ich komme jetzt rein." ich hielt den Atem an, er kam nicht rein, ich hatte abgesperrt. "Scheiße, Malina mach die Tür auf!" seine Stimme war angespannt. Mein Blick hing noch immer an dem Messer in meiner Hand. Es traten schwarze Punkte in mein Sichtfeld, ich bekam kaum noch Luft, als ich dann endlich in dieses schwarze Loch verschluckt wurde.
LEVI POV:
Zugesperrt. Sie sperrte sonst nicht zu. Ich wusste schon seit Tagen, dass etwas nicht stimme, es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Seit sie mit diesem Jungen verschwunden ist, habe ich sie nicht mehr gesehen und jetzt ist ihre Tür zugesperrt. "Malina!" schrie ich und rammte mich mit der Schulter immer wieder gegen die Tür, aber sie ging einfach nicht auf. Meine Wut übernahm und ich warf mich so fest dagegen, dass sie endlich auf ging. Sofort lief ich in ihr Badezimmer, inzwischen kannte ich sie schon fast zu gut. Alles in mir spannte sich an als ich sie dort auf den Fliesen sah. Ihre blonden Haare waren inzwischen rot von dem ganzen Blut. Ihre Augen waren zu. Rot. Alles war rot. "Malina." ich lief zu ihr, sie hatte sich ihren Arm aufgeschlitzt. Das Blut floss viel zu schnell aus ihr heraus. Panik ergriff mich. "HILFE!" brüllte ich und riss ihre Bluse ab. Ich versuchte die Wunden auf ihren Unterarmen fest zuzudrücken, ich konnte die Blutung nicht stoppen. "Tu mir das nicht an. Bitte." flüsterte ich. "HILFE!" brüllte ich erneut. Endlich kam jemand. "Ich kann die Blutung nicht stoppen!" rief ich. Hange's Augen wurden groß, als sie sah, was Malina getan hatte. "Lass mich. Christa ich brauch Laken und Nadel und Faden!" schrie sie. Ich hatte kaum gesehen wer noch hier im Raum war. "Bitte Hange, ich.. ich kann das nicht." flehte ich und konnte den Blick nicht von ihrem blassen Gesicht nehmen. Sie wurde immer weißer. "Geh aus dem Weg, Levi." sagte sie und nahm das was Christa ihr gebracht hatte. Die Minuten fühlten sich an wie eine Ewigkeit. Neben mir waren auch noch Reiner, Ymir, Connie und Sascha hier. Sie waren offenbar auf dem Weg zu den Pferden. "Bring sie hier raus, ich mache sauber." sagte Hange, auch ihre Kleidung war von Blut durchtränkt. Meine Hände zitterten, als ich sie unter Malina's zarten Körper schob. War sie schon immer so leicht? Sie lebte noch, sie würde leben. Mein Blick war nur auf sie gerichtet, als ich das Gebäude durchschritt. Mein Büro war viel zu weit weg von ihrem Zimmer. Die Soldaten denen ich entgegenkam hielten sich die Hände vor den Mund, als ob irgendeiner von diesen Idioten sie kannte. "Hauptgefreiter." Alert stand vor meinem Büro. Neben ihm Eren Jäger, die beiden wurden blass, als sie mich sahen. "Öffne die Tür!" sagte ich streng, er beeilte sich. Ich eilte meine Treppe hinauf und legte Malina in mein Bett, dabei achtete ich darauf, dass ihre Arme nicht unter ihr lagen. Die Verbände waren schon rot, doch mehr Blut würde so nicht austreten. "Du hast ihr assistiert oder?" fragte ich Alert. Die beiden hatten schon ihre Schwerte dabei. Der kleine blonde nickte und konnte den Blick nicht von Malina abwenden. "Ihr bleibt hier, du hier und du bei der Tür dort unten. Ich komme gleich wieder." wies ich sie an und ging so schnell ich konnte zu Erwin. Ich öffnete die Tür zu seinem Büro ohne anzuklopfen, doch er wirkte nicht überrascht. Erst als er das Blut auf meiner Kleidung sah wurde er stutzig. "Levi, was-" "Sie hat versucht sich umzubringen!" schrie ich schon fast. Erwin wirkte gefasst. "Wo ist sie jetzt?" fragte er und legte die Feder ab.
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Get away // Attack on Titan
Hayran KurguMalina ist Ärztin, sie wird nicht besonders hoch angesehen, obwohl sie mehr als gute Arbeit leistet. Sie lebt in der Unterwelt von Stohess, kurz nachdem die Mauer von Titanen angegriffen wurde, nahm die Militärpolizei sie fest und lieferte sie dem A...