31. Grauschwarz

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31. Grauschwarz

„-dämliche Idee und ich mache da nicht mit", sage ich bestimmt.

„Und wie immer überschätzt du dich maßlos, Malfoy, denn du hast das nicht zu entscheiden", schnaubt Granger überheblich.

„Ach, ich soll also an einer Mission teilnehmen, von deren Erfolg ich nicht überzeugt bin, nur-"

„Wir haben unsere Möglichkeiten sorgfältig abgewogen und-"

„-weil Potter, Weasley und du auf diese Weise in Hogwarts ein paar Mal Erfolg hattet, was-"

„-alle Strategen des Widerstands sind sich einig, dass-"

„-vermutlich pures Glück war? Strategen? Seit wann redest du von dir im Plural, Granger?"

„-es einen Versuch wert ist. Tsk, Blaise war beispielsweise ebenfalls beteiligt."

„Erklär mir, wie das funktionieren soll, wenn ich dich nicht einmal berühren darf."

„Ich habe keine Ahnung, worauf du hinaus willst, Malfoy. Wir planen hier eine Mission und-"

„Ein Stolpern, eine enge Gasse, ein Zusammenstoß mit einem Passanten und wir-"

„-keinen netten, kleinen Ausflug ins Grüne!"

„-fliegen sofort auf und sind tot."

„Wir werden uns eben konzentrieren. Problem gelöst."

„Nicht gut genug. Gib mir die Freigabe, dich notfalls anzufassen."

„Mach dich nicht lächerlich, Malfoy", zischt sie.

„Na schön. Dann weigere ich mich. Ende der Diskussion."

„Sich zu weigern, ist keine Option. Es ist ein offizieller Befehl-"

„-den ich nicht befolgen werde, Granger."

„-und ich werde dafür sorgen, dass du tust, was man von dir verlangt!"

„Und wie willst du das anstellen?"

„Ich habe meine Methoden und-"

„Uh, mysteriös."

„-bisher haben diese bei dir äußerst gut funktioniert."

„Tu mir einen Gefallen und halt einfach deinen kleinen, talentierten Mund."

„Oder was, Malfoy?", provoziert sie mich.

„Oder ich bringe dich dazu", drohe ich.

„Nun, das kannst du nicht."

„Wäre nicht das erste Mal, oder? Auch ich habe meine Methoden, wie du sehr genau weißt."

„Jetzt reicht es", faucht sie.

Grangers Zauberstabspitze unter meinem Kinn beendet unseren Disput.

Wir stehen schweratmend voreinander, mit vollem Körperkontakt. Ihre freie Hand ist in mein Schulterholster gehakt und es wirkt, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie mich von sich stoßen oder lieber zu sich ziehen will. Ihre Pupillen sind stark erweitert, ihre Wangen gerötet und ihr Blick liegt eindeutig auf meinem Mund. Ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken, mich einfach vorzubeugen und ihr zu zeigen, dass das gerade keine leere Drohung meinerseits war. Meinen Standpunkt mit einem unnachgiebigen Kuss zu verdeutlichen, erscheint mir plötzlich eine durchaus angemessene Lösung zu sein.

Götter, diese Hexe. Sie bringt meine hart erarbeitete Gleichgültigkeit ins Wanken.

Ich verlagere meine Aufmerksamkeit ebenfalls nach unten und schlucke einmal hart. Ihre Lippen sind leicht geöffnet und ich spüre jeden ihrer aufgebrachten Atemzüge an meinem Kiefer.

EXITWo Geschichten leben. Entdecke jetzt