37. Stahlgrau

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37. Stahlgrau

Ich öffne meine Augen einen Spalt breit, nur um sie gleich wieder zusammenzukneifen.

Es ist viel zu hell.

Weiß, Weiß, Weiß.

Bin ich tot? Ist das etwa das Einzige, das man sieht, wenn man tot ist? Ein ewiges, alles durchdringendes Licht? So grell, dass selbst das Blinzeln schmerzt? Wie unangenehm.

Mein Nacken protestiert, als ich den Kopf drehe. Ich erlaube mir einen weiteren vorsichtigen Blick.

Mintgrün und Stahlgrau.

Ah, das ist schon besser. Ich seufze erleichtert.

Während ich mich auf das steril wirkende Metall fokussiere, über dem eine Art Kittelstoff hängt, durchströmen mich nach und nach weitere Empfindungen.

Meine Kehle ist trocken und meine Zunge fühlt sich pelzig an, doch abgesehen von den Nadelstichen, die das strahlende Weiß hinter meinen Bindehäuten ausgelöst hat, spüre ich keinen Schmerz. Meine Glieder sind schwerelos. Ich habe keinen Kontakt zum Boden oder irgendeiner anderen Oberfläche. In meinen Ohren rauscht es dumpf.

Der Tod ist nicht so übel, wie ich ihn mir vorgestellt habe.

Ich lasse meinen Blick langsam umherwandern und entdecke schließlich zwei Gestalten, die mir den Rücken zugewandt haben. Die eine ist weiß gekleidet, die andere schwarz, aber sie haben dieselbe Haarfarbe. Ein hübsches Weißblond. Man könnte meinen, die beiden Frauen wären miteinander verwandt. Aber das sind sie nicht. Nicht einmal entfernt.

Diese Feststellung löst eine Art Kettenreaktion der Erkenntnisse aus.

Erstens: Ich bin scheinbar doch nicht tot.

Zweitens: Direkt neben mir, oder besser gesagt neben meinem Krankenbett, denn in so einem liege ich wohl, stehen meine Mutter und Luna Lovegood. Das wiederum lässt mich vermuten, dass Letztere Erstere geheilt hat und ich mich im Schockraum von Camp Schwarz befinde.

Drittens: Wenn ich im Hauptquartier des Widerstands bin, dann ist der Kampf im Manor vorbei.

Viertens: Und wow, ich bin ziemlich sicher nicht tot.

Ich räuspere mich mühsam, was dafür sorgt, dass sowohl meine Mutter als auch Lovegood herumwirbeln. Während Lovegood sogleich zwei Finger auf meinen Hals presst, um meinen Puls zu fühlen, und simultan damit beginnt, ein paar Diagnosezauber zu murmeln, eilt meine Mutter an meine andere Seite und greift nach meiner Hand.

„Oh Liebling, du bist wach", schluchzt sie.

Es kommt mir so vor, als hätte ich Watte in den Ohren, denn es klingt eher wie Ohlivlishtuwa, aber ich weiß dennoch, was sie meint.

Ich öffne den Mund, bringe aber außer einem heiseren Krächzen nichts hervor. Keine zwei Sekunden später hält Lovegood mir ein Glas Wasser an die Lippen. Ich nippe gierig und erwidere währenddessen ihren warmen Blick.

„Und jetzt noch ein Aufpäppel-Trank", verkündet sie lächelnd, bevor das Wasserglas durch eine schmale Phiole ersetzt wird.

Ich schlucke erneut gehorsam.

Sofort normalisiert sich mein Gehör und meine Gliedmaßen werden schwerer. Plötzlich spüre ich deutlich die Matratze unter mir. Auch meine Sicht wird merklich schärfer und das Licht ist nicht mehr so grell. Merlin sei Dank.

Und das Erste, was ich sage, ist: „Granger?"

Meine Mutter stößt ein leises Schniefen aus, aber Lovegood lacht erleichtert auf. Sie fährt mit der Auswertung ihrer Diagnosezauber fort, während sie mir antwortet.

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