24. Mitternachtsschwarz

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24. Mitternachtsschwarz

Als ich zwanzig Minuten später in die Kommandozentrale zurückkehre, muss ich feststellen, dass wir Zuwachs bekommen haben. Mittlerweile sitzen Lovegood und Longbottom an dem großen, kreisrunden Besprechungstisch. Allerdings sind sie nicht mit Potter und Blaise im Gespräch, sondern beschäftigen sich mit einigen Pergamenten, auf denen sich (für mich lediglich unverständliche) Diagnostiken befinden. Heilerkram, nehme ich an.

Ich muss dem heftigen Drang widerstehen, mir die Haare zu richten, als ich betont gelassen zu Potter und Blaise hinüber schlendere, die daraufhin verstummen und sich mir zuwenden.

Potter wirkt leicht besorgt, während Blaise so aussieht, als wäre er dank der ganzen Kommentare, die er sich gerade verkneifen muss, kurz davor, zu platzen. Ich bleibe neben den beiden stehen und setze einen betont gleichgültigen Gesichtsausdruck auf.

„Wo waren wir stehengeblieben?", frage ich dann und verschränke die Arme.

Ich habe es tatsächlich kurzfristig vergessen. Man könnte meinen, ich hätte mein Gehirn bei Granger im Ausrüstungsraum zurückgelassen.

„Warum hat das so verdammt lange gedauert?", erkundigt sich Blaise lakonisch, ohne auf meine Frage einzugehen und mit einem derart amüsierten Unterton, dass ich ihm gerne die Nase brechen würde.

Ich sehe ihn mit zusammengekniffenen Augen an und runzele die Stirn. Dann setze ich ein sehr falsches Lächeln auf, bevor ich mich dazu herablasse, ihm zu antworten.

„Du weißt, wie sie ist, Blaise. Sie hat mir einen ihrer Vorträge gehalten, weil ich mich ihrer Meinung nach beim letzten Kampftraining daneben benommen habe", gebe ich trocken zurück, da mir schlichtweg nichts Besseres einfällt. „Das Übliche eben. Es dauert immer eine Weile, wenn sie erst einmal losgelegt hat."

Bei diesen Worten hebt Lovegood den Blick von ihren ach-so-interessanten Pergamenten. Sie sieht neugierig zu mir herüber und nimmt meine Gesamterscheinung in sich auf. Dann verziehen sich ihre Lippen zu einem breiten, wissenden Grinsen.

Götter, diese Irre.

„Wart ihr im Ausrüstungsraum?", mischt Potter sich nun eindeutig misstrauisch ein. Auch ihm ist Lovegoods Gesichtsakrobatik nicht entgangen.

„Nein", sage ich gedehnt. „Warum?"

„Der Raum war abgeschlossen."

„Tja, wir waren jedenfalls nicht dort."

„Im Speisesaal wart ihr auch nicht. Und im Trainingsraum habe ich ebenfalls nachgesehen."

„Das ist... ziemlich seltsam, Potter, selbst für dich."

„Nun, wo wart ihr dann?"

„Wo wir-? Meine Fresse! Was ist das hier eigentlich für ein lächerliches Verhör?", fahre ich schließlich doch aus der Haut. Ich schaue von Potter zu Blaise und wieder zurück und hebe die Augenbrauen. „Wir haben unseren Konflikt gelöst und uns dabei nicht gegenseitig umgebracht. Das ist doch alles, was zählt, oder etwa nicht? Also zieh den Kopf aus dem Arsch, Potter, und krieg dich wieder ein, verdammt nochmal."

Im Grunde ist es nicht einmal gelogen, aber Blaise' Mundwinkel zucken dennoch unkontrolliert. So ein Vollidiot, ehrlich.

„Und wo ist Hermine jetzt?", hakt er dann unbarmherzig nach, während Potter fast schon beleidigt die Unterlippe vorschiebt und ebenfalls die Arme verschränkt. „Sie wollte doch eigentlich gerade das Camp verlassen, um joggen zu gehen."

„Woher soll ich das wissen?", blaffe ich ihn an und werfe ihm einen giftigen Blick zu, den er mit einer recht anzüglichen Miene erwidert. „Ob du es glaubst oder nicht, Granger hält mich nicht über etwaige Veränderungen in ihrem Tagesplan auf dem Laufenden."

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