KAPITEL 24

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Donnerstag, 00:04 Uhr

Ich ließ mich stöhnend auf die Couch fallen und strich mir durch meine Haare.

„Du verhältst dich heute komisch.", stellte Alex fest und musterte mich.
Ich würdigte dem Jungen mit der Mütze nur einen verdutzen Blick, da ich nicht wusste was er von mir möchte.

„Wir waren auf einer Party und du bist nicht betrunken. George Bennett ist nicht betrunken, ich kann's nicht glauben.", plapperte er weiter und lachte belustigt auf.

Meine Stirn legte sich in Falten.

„Und?", fragte ich nach und rutschte ein wenig zur Seite, weil Karl und Tina es sich nun neben mir bequem machten.

„Ohne groß um den Kragen zu reden. Wen hast du abgeschleppt?", mischte sich Karl ein und öffnete ein Bier welches er mir anschließend reichte um sich dann sein eigenes zu öffnen.

„Wen hast du denn abgeschleppt?", stellte ich eine Gegenfrage und sah meinen Bruder mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Ich hab zuerst gefragt.", gab er zurück und nahm einen Schluck aus seiner Flasche.

„Niemanden.", antwortete ich daraufhin und Karl antwortet genau das selbe und Alex ließ sich seufzten mit dem Rücken gegen die Sofalehne fallen.
„Man merkt, dass ihr Geschwister seid."

Als keiner von uns vieren noch etwas sagte, drifteten meine Gedanken wieder zu Clay.

Ich hatte ihm gesagt, dass ich dealen würde, das hatte ich noch nie jemandem erzählt. Niemand wusste auch das ich es immer noch tat.
Karl genauso wie die anderen, gingen davon aus, dass ich damit schon längst aufgehört hatte. Da ich es ihnen auch versprochen hatte, aber irgendwo musste ich mein Geld ja her bekommen.

Wir bekommen immer von unserem Vater Geld, egal in welcher Situation, doch er schaute jeden Monat unsere Ausgaben an und somit wusste er immer was wir uns kaufen.

Er weiß, dass ich rauche und Alkohol trinke, doch als er mich einmal erwischt hatte wie ich härteres Zeug zu mir nahm gab es gewaltigen Ärger und das möchte ich mir kein weiteres Mal zu Schulden nehmen.

Also verkaufte ich das Zeug um mir anschließend von dem Geld anderes Zeug zu holen.

Ich hoffte nur inständig das Clay seine Klappe halten würde und es nicht weiter erzählt, ansonsten hätten wir beide ein großes Problem.
Doch ich glaube eher weniger das er da tun würde, wenn er selber solche Sachen nimmt oder genommen hatte.

An den Gedanken von Clay fingen meine Lippen und die anderen Stellen an zu kribbeln, an denen der Lockenkopf mich berührt hatte. Das ich mich wohl in seiner Nähe fühlte, konnte ich inzwischen nicht mehr leugnen, doch ich hatte Angst was sich daraus noch ergeben würde.

Denn eine Freundschaft oder mehr woran ich überhaupt nicht denken könnte, wäre viel zu gefährlich.
Ich würde ihn und mich somit in Gefahr bringen.
Es ist schon schlimm genug, dass wir uns treffen und uns so berührten, redeten und vertrauten.

Mein Vater würde dieses Spiel sofort verbrennen und anschließend aus dem Fenster werfen, davon war ich der festen Überzeugung.

Doch unser geflirte heute war schon Grenzwertig genug und das andere dies auch noch beobachtet hatten.
Ich persönlich fand es jetzt nicht schlimm, doch ich wusste nicht was Clay davon hielt.
Naja ich glaube auch nicht das er es schlimm fand, ansonsten wäre er nicht mit eingestiegen.

Doch der Fakt, das wir uns draußen fast geküsst hätten, ließ meine Wangen erröten.

Ich hätte mich den ersten Schritt nicht gewagt, aber wäre auch nicht abgeneigt es zu erwidern, wenn es soweit kommen würde. Ich sehe auch kein Problem dahinter, dass Clay ein Junge ist, doch ich kann mir das nicht leisten.

Ich muss meinen Job vernünftig ausführen, meiner Familie treu bleiben und darf mich davon definitiv nicht ablenken lassen.

——

Heute ein weiteres Kapitel, weil ein schöner Tag war, schönen Abend euch. :)

Kiss me once Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt