Samstag, 23:32 Uhr
Mein Bein wippte noch immer nervös auf und ab und ich sah starr auf den dunklen Teppichboden nach unten. Nachdem die anderen mir gefolgt waren und ich mich ein wenig beruhigt hatte, hatten wir uns endlich nach meinem Wunsch auf den Weg nachhause gemacht.
Glücklicherweise mussten wir nicht laufen, denn Karl hatte plötzlich beschlossen mit uns mit zu kommen und er war mit dem Auto bei der Party gewesen und zusammen sind wir schließlich alle hergefahren.
Doch als wir den Kiosk unten betraten, merkte ich wie sich der Surfer-boy sichtlich angespannt hatte und noch immer nicht ganz locker zu sein schien.Inzwischen saßen wir alle im Wohnzimmer und hatten es uns auf der Couch bequem gemacht, doch keiner von uns traute sich etwas zu sagen oder gar einen Laut von sich zu geben. Wahrscheinlich warteten sie alle gespannt drauf, dass ich ihnen endlich erklären würde was vorhin geschehen war und warum ich dann auch noch eine Panikattacke bekommen hatte.
Doch ich wusste einfach nicht wie ich anfangen sollte, was ich alles sagen sollte und was ich besser nicht sagen sollte."Ich hab's versaut", wiederholte ich abrupt meine Worte von vorhin ein weiteres Mal leise und blickte kurz danach auf und sah in all die verwirrten Gesichter der anderen, da ich am Ende der Couch saß konnte ich meine Freunde alle anschauen.
"Clay, was ist passiert?", fragte mein Bruder leise nach und sah mich nun wieder mit seinem besorgten Blick an so wie er es vorhin schon die ganze Zeit getan hatte. Er sollte mich nicht so anschauen, doch ich sagte trotz dessen nichts.
"Er hat ... er hat gesagt, dass er sich nicht in so einen wie mich verlieben könnte", stotterte ich die verletzenden Worte von George heiser nach und merkte nun wieder, wie sehr es mich eigentlich getroffen hatte. Bei jedem anderen wäre mir das so unglaublich egal gewesen, was sie von mir halten würden, denn ich war ein schlechter Mensch, das wusste ich selber gut genug. Aber diese Worte aus seinem Mund zu hören - so emotionslos hatte mein Herz einfach in tausend Teile zertrümmert. Ich hörte wie alle geschockt die Luft einzogen und Corpse mich daraufhin entschuldigend ansah. Sie wussten alle von wem ich sprach ohne das ich überhaupt einen Namen in den Mund genommen hatte. Aber er musste sich wirklich nicht schuldig fühlen, natürlich er hatte mir klar gemacht, dass ich auf den braunen Wuschelkopf stehe, doch es war meine eigene Entscheidung es ihm zu sagen damit hatte er schließlich nichts zutun gehabt.
"Ich hatte ihm einen Vorschlag gemacht, dass er mich einmal küssen solle um raus zu finden, dass es nicht so schwer wäre mich zu lieben und wenn doch lasse ich ihn ruhe, für immer", fing ich an ihnen die Situation zu erklären aber lachte zum Ende hin sarkastisch auf, was war das nur für eine Idee gewesen George diesen Vorschlag zu machen. Meine Freunde und Karl hörten mir aufmerksam zu und waren nicht darauf aus irgendetwas zu erwidern.
"Tja und wie das Schicksal es nun wollte, ist es aus", setzte ich noch hinten dran und presste meine Lippen mit brennenden Augen aufeinander. Der Alkohol machte sich schlagartig wieder bemerkbar und Tränen schossen mir in die Augen, die ich sofort versuchte mit meinen Händen weg zu wischen.
"Es tut mir so verdammt leid", hörte ich Corpse dann doch zuerst leise sagen, währenddessen stand er auf und setzte sich neben mich und fing an behutsam über meinen Rücken auf und ab zu streichen. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen und dafür war ich ihm so unendlich dankbar.
"Du musst dich nicht entschuldigen, es war meine eigene Entscheidung es ihm zu sagen. Du hast mir nur geholfen drauf zu kommen, dass ich auf ihn stehe", sprach ich meinen Gedanken von eben nun aus und der Schwarzhaarige nickte nun verstehend aber biss dennoch schuldig auf seiner Unterlippe herum.
"Diesen Abend noch, dann war's das mit uns - das war der letzte Satz bevor er gegangen ist", wiederholte ich noch Georges letzte Aussage und sah daraufhin wie Nick anfing wieder seine Cap auf dem Kopf zu richten, dass machte er immer wenn er nicht wusste was er sagen sollte. Immer weniger konnte ich dieses qualvolle brennen hinter meinen Augenlidern nicht mehr unter drücken und merkte langsam wie einzelne kleine Tränen sich einen Weg aus meinen inneren Augenwinkeln bannten und meine Wangen hinunter kullerten.
Umso mehr ich an die Situation zurück dachte, desto mehr tat mir die Erkenntnis weh. Ich hatte George's und meine Freundschaft ruiniert und das nur weil ich Gefühle für für den Braunhaarigen entwickelt hatte. Gefühle die ich eigentlich nicht mehr fühlen wollte, aber George hatte es geschafft. Doch er konnte diese scheinbar nicht erwidern und das tat verdammt weh. Als mir ein kurzer Schluchzer entfuhr, riss ich mich selber wieder zurück in die Realität. Corpse hatte inzwischen seinen Arm um meine Schulter gelegt und drückte mich behutsam an seine Seite um mich ein wenig zu beruhigen. Als ich ihn die ebenfalls traurigen Gesichter meiner Freunde blickte blieb ich schlussendlich bei Karl stehen, denn ein großes Fragezeichen war in seinem Blick zu erkennen. Leicht legte ich meinen Kopf schief um ihm zu zeigen seine Frage aus zu sprechen, doch nun wechselten auch meine Tränen ihre Richtung auf meinen nassen Wangen."Es tut mir leid, dich jetzt so unterbrechen zu müssen, aber könntest du mir mal einen Namen nennen. Das macht mich verrückt wenn ich keinen Namen zu der Person habe", platzte es schließlich aus Karl hinaus und er kratzte sich beschämt am Hinterkopf. Ich nickte daraufhin knapp, übel nahm es ihm auch gar nicht, denn die Situation kenne ich auch, das ist wirklich schlimm.
"Ich weiß nicht ob du ihn kennst, George Bennett", erwiderte ich keine Sekunde später und mein gegenüber riss geschockt seine Augen auf.
Meine Freunde und ich sahen ihn verwirrt an, was war denn jetzt los?"Habe ich dich gerade richtig verstanden? George Bennett?", wiederholte Karl meine Aussage noch immer aufgebracht und sah hektisch im Raum umher. Die Betonung auf seinem Namen verwirrte mich jetzt wirklich.
"Ja, kennst du ihn?", meinte ich nun und sah ihn dann fragend an.
"Ich kenne ihn mehr als nur gut", gab er schließlich zurück und Nick zog schnell seine Hand von Karls Oberschenkel, die dort die letzten Minuten geruht hatte. Scheinbar hatte er irgendwelche Befürchtungen.
"Er ist mein Bruder", setzte er noch hinten dran und fuhr sich daraufhin seufzend durchs Gesicht.
Alle in diesem Raum sahen in geschockt an und es fühlte sich an würde die Zeit für eine gewisse Zeit stehen bleiben. Meine Kinnlade fiel gefühlt schon bis zum Boden hinunter. Nick, mein Bruder traf sich mit dem Bruder von George, mit dem ich mich die ganze Zeit traf.
Wie zum Teufel hatten wir das nie bemerkt?Corpse lachte daraufhin neben mir sarkastisch auf und ich merkte wie sein Oberkörper an meinem bebte.
"Was ein Klischee, Clay und Nick sind Brüder und daten George und Karl die ebenfalls Geschwister sind"——
Irgendwie tut mir Clay schön ein bisschen leid. :((
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Kiss me once
RomanceSie sehnen sich nacheinander, doch müssen sich voneinander fern halten. George Bennett, der Junge der ein schwieriges Leben führt und jeden weiteren Tag darunter leiden muss und als er schließlich auf Clay Johnson trifft, verändert es sich schlagart...