Dienstag, 01:06 Uhr
Clay entfernte sich wieder leicht von mir und dennoch ruhte seine Hand noch immer auf meiner Wange und mit dem anderen Arm hatte er sich neben meinem Oberschenkel auf dem Boden abgestützt, um sich besser zu mir vor zu lehnen. Er lächelte mich so glücklich wie nie zuvor an, dieses erwiderte ich sofort und hätte den Lockenkopf am liebsten wieder an mich gezogen, doch wir wurden unterbrochen, da plötzlich lautes Hundegebell von unten ertönte.
Geschockt riss ich meine Augen auf, weil ich erst jetzt wieder realisierte, dass wir noch immer in diesem verdammten Center waren."Kannst du aufstehen?" fragte Clay mich daraufhin schnell, als er es ebenfalls wieder wahr nahm doch ich antwortete ihm nicht, sondern blickte mich einfach in dem dunklen Laden um. Als ich das gefunden hatte was ich gesucht hatte, stieß ich ein erfreutes lachen aus. Mit einem kurzen Kopf nicken symbolisierte ich Clay, dass er die Notfall-Axt die an der rechten Seite des Laden aufgehängt wurde, holen sollte. Der Lockenkopf sah mich erst verwirrt an, doch kam meiner Aufforderung direkt nach ohne fragen zu stellen und keine Sekunde später stand er auch schon mit der gewünschten Axt vor mir.
Ich fing an mit meinen Beinen zu strampeln um mich im sitzen drehen zu können, doch kniff währenddessen meine Augen fest zusammen, da mein Bein jedes Mal wenn ich meinen Fuß wieder auf den Boden setzte anfing zu schmerzen."Soll ich dich damit jetzt aufschlitzen oder was?", hörte ich die irritierte Stimme von Clay hinter mir, da ich ihm noch immer keine Anweisung gegen hatte. Stattdessen saß ich nun mit meinem Rücken zu ihm und fing belustigt mit meinen Fingern an zu wackeln.
"Nein, du sollst diese verdammten Handschellen durch hauen", befahl ich ihm nun, doch nichts regte sich. Verirrt drehte ich meinen Kopf über meine rechte Schulter nach hinten und blickte in das unschlüssige Gesicht von Clay.
"Das schaffe ich niemals im Leben, ich hau dir noch deine Finger weg", gab er ängstlich zurück und ich rollte daraufhin mit meinen Augen.
"Du hast es auch geschafft mich mit deiner Kugel zu streifen, weil du sie mir nicht in den Körper schießen wolltest", erwiderte ich kurzerhand emotionslos, bevor ich mich wieder zurück drehte und die Wand vor mir anstarrte. Wieder wackelte ich mit meinen Fingern herum, damit er weiß das er es jetzt endlich tun sollte.
"Heilige George", stöhnte Clay noch immer ängstlich hinter mir rum. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem gesamten Körper, nach den Lauten die er von sich gab.
"Mach es einfach", meinte ich knapp und zog meine Handgelenke auseinander, damit die Kette gespannt war und er meine Finger wirklich nicht erwischen würde. Denn ich hatte zugegeben wirklich verdammt Angst.
Keine Sekunde später spürte ich wie die Kette auseinander flog, weil Clay sich endlich traute zu, zu hauen. Ein kurzes Geräusch ertönte, als sich das Stahl in den Boden bohrte. Ich nahm meine Hände vom Rücken und wackelte mit diesen erfreut herum, war das ein befreiendes Gefühl, wirklich.Der Lockenkopf half mir keine Sekunde später daraufhin aufstehen, weil ich mein rechtes Bein wegen den Umständen nicht belasten konnte.
"Wir müssen einen anderen Ausgang nehmen, denn sie sind jetzt auch draußen unterwegs und welche haben sich vor den Haupteingang gestellt und nachdem ich drinnen war auch den Hintereingang durch denn ich rein gekommen war", klärte Clay mich nun auf und ich nahm in Gedanken wieder die Karte des Centers vor Augen. Die ich mir Zuhause für den Fall der Notfälle extra ewig eingeprägt hatte.
Wir könnten durch einen der Läden hindurch, dort geht es eine kleine Treppe hinunter und dann müssten wir wieder durch einen Flur und das Schloss knacken und draußen sind wir. Aber wahrscheinlich war, dass einfacher gesagt als getan, doch einen Versuch war es definitiv wert.Während Clay mich stützte, zog ich meine Maske und meine Kapuze wieder über meinen Kopf, er ebenso und zusammen gingen wir dann so nah wie möglich an der Wand entlang um nicht gesehen zu werden.
Als wir dann endlich den Laden erreichten an welchen ich eben gedacht hatte, rutschten wir zusammen hindurch, da das Gitter zuvor schon geöffnet wurde - ich vermutete von Tina und Alex. Ich presste meine Zähne fest aufeinander um nicht vor schmerzen auf schreien oder sonstige Geräusche von mir geben zu müssen, die eigentlich nicht sein müssten.
"Geht's?", fragte Clay vorsichtig nach, doch ich schenkte ihm nur ein kurzes Nicken bevor ich einfach weiter humpelte, um das ständige Pochen einfach zu ignorieren. Kurz liefen wir um eine kleine Ecke im hinteren Teil des Ladens und zu unseren Glück war dort auch die Treppe an die ich soeben gedacht hatte. Zum Glück, denn ich war mir echt nicht sicher. Das hätte auch in die Hose gehen können.
Der Blonde schob langsam die schmale Tür auf und keine Sekunde gingen wir auch schon leise in die erste Etage, die Metallstufen hinunter. Weshalb wir nochmal um einiges leiser sein mussten, als wir eh schon waren. Als wir unten ankamen, schob ich meinen Kopf ein wenig durch eine weitere Tür, die zum Flur hinaus führen sollte. Plötzlich entdeckte ich einen der Polizisten den Flur entlang laufen, der sich seine Waffe vor die Brust positioniert hatte. Geschockt zog ich meinen Kopf wieder zurück und riss meine Augen auf, das war knapp gewesen. Apropos Waffe, meine hatte ich heute gar nicht dabei, denn ich hatte eigentlich nicht vor gehabt irgendwelche Polizisten ab zuknallen.
Clay sah mich fragend an, doch ich reagierte nicht drauf und nickte ihm schließlich zu als die Luft wieder rein war und zusammen liefen wir durch den weißen Gang zu der Tür, die uns aus diesem schrecklichen Center führen würde.
"Weißt du wie man eine Tür knackt?", fragte ich ihn grinsend und er sah mich verwirrt an, so als würde ich ihn veraschen wollen.
"Nein?", gab er noch immer so verwirrt zurück, aber es klang eher wie eine Frage.
"Dann lernst du es jetzt", erwiderte ich grinsend und zog meinem Metall Schlüssel und den Dietrich hervor. Der Fakt, dass ich noch immer diese Müll Dinger um mein Handgelenk hatte ignorierte ich und Clay ebenso einfach. Und ob es eine gute Idee war, es jetzt Clay machen zu lassen, der davon keine Ahnung hatte und wir jeder Zeit erwischt werden könnten, hatte ich irgendwie jetzt auch total vergessen.
Clay sah mich schockiert an, doch ich drückte es ihm daraufhin einfach in seine Hände und er blickte das Schloss an, um sich anschließend davor zu knien.
"Den als erstes ins Schlüsselloch", sagte ich leise zu ihm und stellte mich ganz nah hinter hin so das mein Oberkörper seinen Rücken berührte. Ein angenehmer Schauer huschte mir wieder durch meinen Körper, ich hatte es so sehr vermisst.
"Da oder wie?", fragte er und kam meiner Aufforderung nach. Ich nickte schließlich und Clay tat dies, weil er mein Nicken an seiner Schulter gespürt hatte.
"Jetzt den Dietrich", befahl ich ihm leise und er setzte ihn langsam mit zitternden Fingern über dem Metall Schlüssel an.
"Ganz langsam", fing ich an und redete dann weiter, scheinbar war er sehr nervös.
"Spürst du die Zapfen?", fragte ich ihn und er nickte auf meine Frage schnell.
"Nach links", meinte ich zu ihm und er tat immer genau das was ich ihm sagte.
"Jetzt nach unten", redete ich weiter auf ihn ein und er nickte wieder.
"Jetzt den Dietrich langsam mach oben ziehen", meinte ich langsam und er kam dem nach, doch ich sah wieder wie seine Hände zitterten.
"Ganz ruhig", flüsterte ich leise in sein Ohr und hauchte ihm daraufhin einen kurzen Kuss auf den Hals. Welchen er aber höchstwahrscheinlich gar nicht auf seiner Haut spüren konnte wegen seines dicken Pullovers. Keine Sekunde später erklang ein klacken und Clay stieß die Tür vor sich auf. Mit einem strahlen auf dem Gesicht sah mich der Lockenkopf an und stand wieder auf um mir daraufhin auch meine Sachen wieder zu geben.
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Kiss me once
RomanceSie sehnen sich nacheinander, doch müssen sich voneinander fern halten. George Bennett, der Junge der ein schwieriges Leben führt und jeden weiteren Tag darunter leiden muss und als er schließlich auf Clay Johnson trifft, verändert es sich schlagart...