KAPITEL 52

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- C L A Y -
Sonntag Nachmittag

Ich lag noch immer in meinem Bett ich konnte mich einfach nicht dazu motivieren aufzustehen. Seit Stunden war ich einfach nur noch in meinen Gedanken gefangen, manchmal hörte ich die anderen im Flur umher laufen, doch sonst passierte nicht großartig etwas.

Hatte ich es wirklich verdient so ab behandelt zu werden? Dieser Gedanke schlich sich seit dem ich war wach in meinem Kopf umher und ich fand keine passende Antwort darauf.
George hatte mich arg verletzt, ich weiß nicht ob es ihm wirklich bewusst war, doch ich war es mir umso mehr. Der Fakt das er auf einen Kuss eingegangen ist, mich berührte so wie es noch keiner getan hatte und dann auch noch in einen Zungenkuss überging, machte mich innerlich einfach verrückt. Ich wollte wieder diese verschiedenen Gefühle und Emotionen spüren die er in dieser Situation in mir ausgelöst hatte, aber am meisten wollte ich einfach wieder seine Nähe spüren.

Ich redete mir seit Stunden ein, dass er sich vielleicht einfach nicht sicher war, bei dem was er gegenüber mir fühlte und deswegen vorlocht abgehauen war. Umso mehr hoffte ich darauf, dass das Universum mir deshalb ein Zeichen geben würde, dass ich mit meinem Gedanken richtig liegen würde.

Nachdem Karl gestern nach unserem intensiven Gesprächsaustausch gegangen war, hatte sich eine Stille zwischen meine Freunde und mich gelegt. Wir hatten nicht mehr darüber geredet was passiert war.
Nick hatte mich so verachtend wie noch nie in meinem gesamten Leben angesehen und ist verschwunden, Corpse und Luke waren dann auch ohne noch etwas zu sagen einfach gegangen, weshalb ich schließ alleine im Wohnzimmer zurück geblieben war. Ich hatte mich noch daran gemacht den Boden sauber zu machen, weil ich nicht wollte, dass das Bier daran kleben bleiben würde. Anschließend hatte ich wieder angefangen zu weinen, da mir das alles einfach zu viel wurde und seitdem hatte ich mit unter meiner Bettdecke versteckt.

Ich hatte schon überlegt aufzustehen und mich bei alles drein zu entschuldigen, doch der Gedanke daran dann mein warmes Bett verlassen zu müssen ließ ihn mich gleich wieder vergessen.

Schlagartig wurde meine Zimmertür aufgerissen und grelles Tageslicht drang in mein Zimmer herein, weshalb ich meinen Arm stöhnend über meine Augen legte. Ich hörte wie jemand meinen Rollladen hoch fahren ließ.

"Verpiss dich!", rief ich und zog mir anschließend die Decke über den Kopf, weil mein Arm die Helligkeiten vor meinen Augen nicht mehr verhindern konnte.

"Wen meinst du jetzt?", fragte mein Bruder gehässig, scheinbar standen wohl alle drei in meinem Zimmer.

"Verpisst euch!", verbesserte ich mich somit und rollte mich genervt in meinem Bett umher, einfach liegen bleiben das war gerade mein größter Wunsch.

"Nein, du hast lang genug in deinem Bett gelegen. Raus aus den Federn", hörte ich die tiefe Stimme meines besten Freundes und keine Sekunde später wurde mir meine kuschelige Decke vom Körper gezogen, die Wärme die mich zuvor umhüllte verschwand abrupt.

"Ich will aber nicht", nörgelte ich gähnend rum und legte meinen Kopf schließlich unter mein Kopfkissen. Ich wollte einfach nur in meinem Bett bleiben.

"Deinen Liebeskummer kannst du auch anders bewältigen", meinte nun Luke und ich konnte ganz genau sehen wie alle drei anfingen zu grinsen, obwohl ich sie nicht sehen konnte.

"Ich habe keinen Liebeskummer!", schnauzte ich sie an obwohl wir alle wussten, dass das gelogen war. Meine eigentlich laute Stimme wurde von meinem Kopfkissen über mir ein wenig gedämmt, weshalb es nicht so böse rüber kam wie es eigentlich sollte.

"Achso, was hast du dann?", fragte mich mein Bruder und jetzt hörte ich wirklich das verdammte Grinsen von welchem ich eben gesprochen hatte.

"Ich bin einfach nur müde", gab ich zurück und keine Sekunde später wurde mir nun auch noch mein Kopfkissen geklaut. Ich blickte hektisch umher und erblickte Corpse der dieses ebenfalls geklaut hatte und noch immer in seinen Händen hielt. Ruckartig sprang ich aus meinem Bett und als er merkte was ich vorhatte rannte er samt meinem Kissen aus dem Zimmer.
In Windeseile rannte ich dem Schwarzhaarigem hinterher.

Wir liefen durch den Flur und ich rannte ihm bis ins Esszimmer nach.
Er stellte sich auf die andere Seite des Tisches und dann bemerkte ich erst das mein Vater an diesem saß.
Was macht der denn hier?

"Oh, hey Dad", gab ich verwirrt von mir, aber ließ mich nicht weiter von ihm ablenken, da ich Corpse wieder nach lief. Weil er die Situation genutzt hatte als er sah, dass ich etwas überrascht war, dass mein Vater auch hier war. Was normalerweise nicht oft vorkam.

"Guten Morgen Clay.", rief er mir noch zu, da wir schon wieder aus dem Raum gelaufen waren. Ich hörte noch wie mein Vater kurz lachte, woraufhin mir ein lächeln übers Gesicht huschte.

Wieder zurück in meinem Zimmer angekommen, ließ ich mich außer Atem rückwärts auf mein Bett fallen.

"Schau, jetzt bist du ja wach", hörte ich Luke leise lachen und verrollte daraufhin belustigt meine Augen.

"Wenn du möchtest können wir dich jetzt jeden Tag so wecken", schlug mein Bruder mir vor und ich setzte mich ruckartig auf und schüttelte meinen Kopf hektisch.

"Bitte nicht", wir fingen alle an zu lachen und ich sprang anschließend unter die Dusche um mich nun endlich für den Tag fertig zu machen.

——

Ist nicht wirklich ein spannendes Kapitel, aber die nächsten werden es umso mehr. 😆

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