KAPITEL 15

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Eine Stunde später

Die anderen waren noch immer ein wenig sauer auf mich, doch davon ließ ich mich nicht abhalten den Auftrag endlich abzuhaken.
Denn langsam ging der Mann mir echt auf den Sack und ich vermutete den anderen auch.

Wir knieten nun neben dem Haus versteckt hinter dem Zaun, damit uns die Beamten nicht erwischen würden. Jetzt waren es schon knapp sechs Polizisten, die hier positioniert wurden.
Alle standen ca. vier bis fünf Meter auseinander was es ziemlich gefährlich machte.

„Wann gehen wir endlich rein?", nörgelte Nick neben uns herum und schob sich seine Kapuze wieder gerade hin, welche eben verrutscht war.

„Euer Vater hat gesagt, wir werden sehen wann wir rein dürfen, also sei geduldig", antworte ihm Corpse genervt, da er diese Aussage nun zum dritten Male diesen Abend wiederholte.

„Leute der Plan ist schon ziemlich gefährlich oder?", flüstere ich jetzt leise, ich bekam von den anderen aber nur fragende Blicke. Weshalb ich noch genauer wurde.

„Naja, sechs Polizisten. Ich bin draußen ich kann leicht fliehen, aber ihr, ihr seid drinnen und haut eine Kugel raus. Wie soll das so schnell funktionieren?", wurde ich nun präziser, die andern zuckten nur mit den Schultern und meinten, dass Dad das schon geklärt hätte.
Doch trotz dessen war meine Frage nicht beantwortet. Ich machte mir nur ein wenig Sorgen. 

Plötzlich hörte man weibliches Gekicher und Geschrei, ich blickte über den Zaun hinüber um auf die Straße schauen zu können.
Sechs Mädchen die, die Straße entlang taumelten.

„Guten Abend die Herren, können sie kurz alle zusammen kommen?", hörte man eine von ihnen sagen. Sie trugen alle kurze Shorts und tiefen Ausschnitt, die anderen konnten ihre Blick förmlich nicht von ihnen lassen, doch mir erging es nicht so.

Die Männer sahen sich alle irritiert an, doch gingen mit langsamen Schritten in eine Gruppe zusammen.
Als eines der Weiber sich in Bewegung setzte um etwas aus ihrem Rucksack zu kramen. Griffen zwei der Beamten schnell an ihren Gürtel um genau zu sein nach ihren Waffen.

Doch das Mädchen beruhigte sie und setzte fort.

„Ich vermute, dass ist unser Zeichen.", flüsterte Punz und wir kletterten stumm über den Zaun, sowie wir es letzte Nacht auch getan hatten.

Die drei Jungs gingen in eine andere Richtung als ich somit bekam ich nicht mehr wirklich mit was sie genau taten.

Ich nahm meinen Rucksack leise von meiner Schulter und um nicht zu laute und viele Geräusche zu machen, legte ich ihn auf den Boden und kniete mich daneben.

Sachte nahm ich die zwei Graffiti Dosen heraus und plötzlich ertönte laute Musik. Ich sah mich verwirrt um und bemerkte das es die Mädchen waren, die diese Ohren betäubend durch die komplette Straße spielen ließen.

Ich ließ mich davon aber nicht ablenken, da ich auch nicht wirklich das Bedürfnis hatte ihren Ausschnitt oder sonstiges anzustarren.

Die Kugel in der Dose fing an zu klirren als ich sie kräftig schüttelte. Mit der blauen Farbe fing ich an die Hauswand zu verschönern und sprühte die gewünschten Zahlen hinauf.
Mit einem Mal fing sich plötzlich alles an zu drehen und der Alkohol von vorhin machte sich wieder bemerkbar.

Ich musste mich kurz an der Hauswand anlehnen um nicht zu schwanken.
Wenn mein Vater das heraus findet bin ich Tod!

Schlagartig überkam mich ein Gedanke noch einen Smiley unter mein Ergebnis zu sprühen.
Also machte ich dies, solange ich mich dagegen entscheid, doch nahm dieses Mal die grüne Farbe - meine Lieblingsfarbe übrigens.

Nachdem ich fertig war ging ich wenige Schritte nach hinten um mein vollbrachtes Kunstwerk zu betrachten.
Ich bin doppelt Tod! Aber es hat sich definitiv gelohnt.

Ich packte meine Farben wieder in meinen Rucksack und sprang wieder über den Zaun und beobachtete das Geschehen was auf der Straße geschah.

Die sechs Weiber tanzten zu irgend einer Musik, welche mir jetzt nicht wirklich bekannt war, aber die sechs Beamten stattdessen waren fast wie hypnotisieret.
Also der Staat hatte mal echt mehr auf Lager, als diese dummen Flachpfeiffen.

Plötzlich hörte ich ein dumpfes Geräusch, welches aus dem Haus kam.
Ich spannte meine Muskeln an, jetzt kommt es drauf an.
Hatten sie es bemerkt oder nicht?

Aber nichts. Keine Reaktion. Sie standen da und sahen weiterhin wie bekloppte den Mädchen dabei zu wie sie ihren Arsch hin und her bewegten.
Jetzt müssten sie nur noch dort raus kommen.

Ich wartete und wartete. Minuten die sich ewig in die Länge zogen.

Scheiße, was ist wenn noch welche nach drinnen gestellt wurden und die andern drei sie erst jetzt bemerkt hatten?

Ich lehnte mich mit meinem Rücken gegen den Zaun und blendete die Musik völlig aus. Meine Gedanken überschlugen sich vor Sorge, normalerweise war ich nicht derjenige der dich über irgendwas Sorgen machte. Doch sobald es um meine Familie oder nahe stehende Personen ging, war es anderes.

Auf einmal landete etwas neben mir, ich sah geschockt neben mich und erkannte Nick.
Gott segne dich.

„Komm lass uns schnell abhauen.", murmelte Nick und zeigte hinter sich.
Er half mir auf die Beine und zusammen liefen wir zu den anderen um anschließend zwischen den Häusern ab zu tauchen.

Kiss me once Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt