Wunden versorgen

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Theodor

Kaum das Benedict Los sagte rannte ich. Immer wieder bekam ich mit wie er Wölfe abfing die mich angreifen wollten. Und nur durch die blanke Angst gesteuert schaffte ich es mich nicht umzudrehen.

Doch auf einmal hörte ich ihn vor Schmerz auf wimmern. Erschrocken drehte ich mich im laufen um, doch der Alpha hatte alles unter Kontrolle. Er schnappte sich den Wolf der ihn gebissen hatte und brach ihm einfach das Genick.
Erleichtert drehte ich mich wieder um, nur um gegen einen fremden Wolf zu rennen.

Er roch ekelhaft, war ungepflegt und sein Fell war struppig. Ein Schauer der Angst brachte mein Körper zu zittern und ließ den Wolf vor mir fast schon freudig mit der Rute wedeln. Er strahlte reine Mordlust und Siegessicherheit aus.
Shit.

Vorsichtig trat ich einen Schritt zurück, doch sofort folgte er mir. Knurrend schnappte er mehrmals nach mir, jedoch schaffte ich es jedes Mal gerade eben auszuweichen. Auf einmal wurde er schneller. Überrascht trat ich ein paar Schritte nach hinten, doch natürlich folgte er mir.
Plötzlich rutschte meine hintere Pfote ab und ich stolperte. Das war der Fehler.

Der Wolf nutzte meine Unachtsamkeit und sprang mit einem Satz nach vorne. Ich jaulte auf als er mich umriss, so das er nun direkt über mir war. Knurrend versuchte er meine Kehle zu erwischen, jedoch hielt ich ihm meine Vorderpfoten entgegen in die er auch direkt biss. Jaulend und wimmernd unter schmerzen versuchte ich ihn dennoch weiter mit meinen Pfoten davon abzuhalten an meine Kehle zu kommen. Ich versuchte mit meinen Hinterpfoten den Wolf weg zu drücken, jedoch war er deutlich schwerer als ich.

Auf einmal knurrte etwas von rechts auf, doch bevor einer von uns reagieren konnte wurde der Wolf über mir mit einer gewaltigen Wucht weg gerammt und ein großer schwarzer Wolf stand knurrend über mir. Der Alpha hat den Platz des fremden Wolfes eingenommen. Sein schwarzes Fell glänzte leicht dunkel rot und sah zugleich schön als auch mächtig aus. So sah ein Alpha aus.

Benedict war mir kurz einen prüfenden Blick zu und als er scheinbar zufrieden mit t dem war was er sah sprintetet er auf den anderen Wolf zu. Ohne mit der Wimper zu Zucken wich er einen Angriff des Wolfes aus und brach ihm in null Komma nichts das Genick.

Langsam drehte ich mich um und setzte mich hin. Ich wollte gerade zum Dank ansetzten als der Alpha auf ein Mal wie ein aufgescheuchter Hund hin und her lief. Seine Ohren waren spitz aufgestellt und seine Augen huschten schnell hin und her, als würde jeden Moment die nächste Gefahr aus dem nichts kommen. Unruhig lief er von links nach rechts und schien mich gar nicht richtig wahrzunehmen.

~A-Alpha?~ setzte ich fragend an, doch Benedict reagierte nicht und lief weiter unruhig hin und her. Was war nur los?
~Alpha.~ meine Stimme war etwas kräftiger,dennoch schien er voll fokussiert auf alles andere.

Ich wollte auf ihn zu gehen um ihn zu beruhigen, doch beim auftreten mit meinen Vorderpfoten zog mir ein schwarzer Schmerz durch die Beine und Blut floss verstärkt aus den Wunden die der Wolf mir zugefügt hatte. Ein Wimmer entkam mir und ließ doch an Ort und Stelle sitzen.

Als ich wieder zum Alpha sah war er immer noch unruhig am herum laufen. Aus leichten Frust und schmerzen knurrte ich auf.
~Benedict.~
Mit einem Mal drehte sich sein Kopf in meine Richtung und er war wieder da.

~Theo ist alles okay? Geht es dir gut?~ besorgt kam er auf mich zu und fing an mich mit seiner großen Schnauze vorsichtig abzutasten.
~Es geht, es sind nur meine Vorderpfoten, die hat er gut erwischt.~ zum Ende hin wurde ich immer leiser weil es mir doch etwas unangenehm war es nicht alleine geschafft zu haben.

Der Alpha gab ein murrenden Ton von sich und rieb sanft seinen Kopf an meinen ~Jetzt ist alles wieder gut und keiner wird dir mehr weh tun. Es tut mir leid das ich nicht rechtzeitig da war..~
~was?~ verwirrt nahm ich etwas Abstand und musterte den schwarzen Wolf vor mir

~Du warst rechtzeitig da. Wärst du nicht gekommen wäre ich vielleicht jetzt.... Tot.~
Er ließ ein schnaufen von sich, bevor er sich auf einmal von mir weg drehte.
~Gehen wir zurück.~

Halb humpelnd und deutlich langsamer als so schon lief ich ihm als hinterher. Immerhin ließ er mir auch einfach keine andere Wahl da er ohne auf eine Antwort zu warten los gelaufen war.
Als wir in der Nähe des Hauses ankamen lief ich, so gut es eben ging, direkt hinter den Baum und verwandelte mich zurück.

Meine Hände und Arme hatten biss Spuren und Kratzer so wie vereinzelnd tiefe Schnitte und Löcher. Mit zitternden Händen schaffte ich es gerade so meine Klamotten wieder anzuziehen und lief anschließend direkt auf das große Gebäude vor mir zu.

„Theo!" plötzlich ertönte Benedicts dunkle Stimme hinter mir, jedoch war ich sauer das er so vor gerannt war und das er sich entschuldigt hatte mich gerettet zu haben, weshalb ich ihn so gut es ging ignorierte.

Auf einmal stoppte er seine Rufe und die Schritte hinter mir wurden schneller. Unbewusst wurde ich nun auch schneller doch noch bevor ich die Terrassen Tür erreichen konnte die sich nur noch drei Meter von mir weg befanden wurde ich mit einen mal herum gerissen.

„Lauf nicht vor mir weg, ich werde dich immer finden." leicht wütend starrten mich seine grauen Augen an, doch als er scheinbar den Zorn in meinen sah wurden seine Züge weicher und auch die Wut wich.

Langsam glitt sein Blick hinunter auf meine Hände, welche bei seinen Anblick die Stirn zusammenzogen ließ.
Sanft glitt seine die mich rum gerissen hatte und mich immer noch an Ort und Stelle hielt hinunter. Sanft strich er über meine Wunden und zig auch meine andere Hand zur Begutachtung hinauf.

„Komm ich verarzte dich." ohne auf eine Antwort meiner Seite zu warten griff er meine Hand und zog mich hinter sich her. Es war irgendwie seltsam die Hand meines Alphas zu halten, vor allem da seine so riesig und meine so klein in seiner aussah. Doch, es löste auch ein freudiges Kribbeln in mir aus und irgendwie fühlte es sich so unglaublich richtig an, das ich unterbewusst seine Hand ebenso ergriff wie er meine.

Als wir im Krankenzimmer ankamen platzierte er mich schweigend auf die Kranken liege. Er suchte sich alle benötigten Sachen zusammen und platzierte sie neben mir. Als er alles hatte fing er an erst meinen linken und anschließend meinen rechten Arm und Hand zu reinigen und zu desinfizieren, bevor er um beide einen Verband wickelte welchen er mit Tape befestigte.

„Für die nächste Zeit solltest du dich wohl er nicht verwandeln." schweigend beobachtet ich ihn weiter. Schon die ganze Zeit, als er mich schon verarztet hatte, beobachtet ich wie er konzentriert die Augenbrauen zusammen gezogen hatte und hin und wieder nachdenklich den Kiefer zusammen gepresst hatte. Er sah dabei so elegant und perfekt aus das war einfach zu schön um wahr zu sein.

Ohne es wirklich war zu nehmen bleiben wir eine ganze Weile in dieser Position. Er hatte seine Arme rechts und links neben mir positioniert und sah mir tief in die Augen, während ich einfach stillschweigend da saß. Vorsichtig hob ich meine Hand und strich ihn sanft über die Wange an welcher sein Bart schon etwas länger war.
Wie gerne würde ich ihn jetzt küssen?
Seine Lippen auf meine fühlen.
Ob man den Bart auf spürte?

Auf einmal waren wir uns so nah. Die Spannung war zum Greifen. Ich konnte seinen Atem sanft auf meinen Lippen spüren und war mir sicher er konnte meinen ebenso fühlen.
Nur noch ein bisschen dann würden unsere Lippen sich endlich treffen.
Vielleicht war das der Punkt der alles ändern würde...

The Legend of the MATE ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt