Kaffee und Kuchen?

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Schweigend saßen wir am Küchentisch. Benedict der sich beruhigt hatte rechts von mir, starrte mich durchgehen an was ich so gut es ging ignorierte. Jasper vor mir mit einem sanften Lächeln. Rio links von mir und warum auch immer saß eine Junge Frau mit einem Baby neben Jasper.

Wer zur Hölle ist sie?

„Wie geht es dir Theodor?" durch brach Jasper endlich die Stille.
Ich gab ein nicken von mir und warf dann wieder einen Blick auf die Frau. Sie war auch eine Wölfin, aber ich kenne sie nicht. Was für eine Bedeutung hatte sie? War das Baby von ihr? Und wer ist der Vater?
„Oh. Darf ich vorstellen? Das ist Emily meine Ehefrau. Ich habe sie schon damals kennengelernt als du... noch da warst. Und das ist unsere kleine Tochter Amy." Jasper grinste mich stolz an und strich seiner Tochter einmal über den Kopf.
„Freut mich Theodor, ich habe schon viel von dir gehört." lächelte Emily mich freundlich an.

Verstehend nickte ich und trank einen Schluck Kaffee.
„Wo warst du all die Jahre?" überrascht von seiner nun festen Stimme sah ich nun zu Benedict. Sofort trafen sich unsere Blicke und für einen Moment vergaß ich seine Frage.

„Ich war als Wolf unterwegs, durch die Wälder." Beantwortet ich ruhig seine Frage.
„Theo, damals, ich wollte dich nicht verletzten. Ich..." um ihn zu unterbrechen hob ich meine Hand. Sofort verstummte er und sah mich aufmerksam an.
„Das hast du aber. Jedoch merke ich, das ich dich auch verletzt habe."

„Wovon genau sprechen wir hier?" sprang plötzlich Rio rein.
Ich gab ein schnaubendes lachen von mir „Du hast es ihnen immer noch nicht erzählt. Nach all den Jahren."
Benedict schüttelte den Kopf „Aber nur weil ich ihnen keine Hoffnungen machen wollte, mir keine Hoffnungen machen wollte."

„Wovon redet ihr?" sprach erneut Rio verwirrt, dennoch starrten wir einander an.
„Rio, später." versuchte es Jasper zu retten, doch in mir fing es erneut an zu brodeln.
Doch bevor ich etwas sagen konnte sprach Benedict „Theo ist mein Mate."
„Was?!" überrascht starrte uns Rio an und auch Emily sah uns sprachlos an.

Er hatte es echt gesagt.
„Und ich werde nicht zulassen das er mich noch einmal verlässt."
Nun war ich sprachlos.
„Also ist es war was die Legende über Mates ist?" sprach Rio halb flüsternd seine Gedanken laut aus.
Plötzlich stand Benedict auf und zog mich mit einer fließenden Bewegung auf die Beine. Verwirrt beobachtete ich seine Bewegungen. Sanft legte er eine Hand auf meine Wange.

„Geht." befahl der Alpha auf einmal und innerhalb von Sekunden standen die anderen auf und verließen die Küche. Wir waren alleine. Sanft legte er seinen Kopf an meinen „Ich habe dich so sehr vermisst. Tu mir das nie, nie wieder an."
Noch bevor ich antworten konnte druckte er seine Lippen auf meine und ohne das ich es wirklich wollte und ich wollte es irgendwie so erweiterte ich seinen Kuss.

In dem Kuss steckte so viel Leidenschaft, Sehnsucht, Trauer und Schmerz das es mich etwas überwältigte.
„Nie wieder sollen wir getrennt sein." Sprach er als er unseren Kuss kurz beendete nur um unsere Lippen dann wieder zu vereinigen.

Dieses Mal steckte mehr Verlangen in unseren Kuss. Er strich über meine Unterlippe so das ich meine Lippen öffnete und sofort trafen unsere Zungen aufeinander. Ein angenehmer Schauer überkam mich und ein ziehen entstand in meinen Unterleib. Ich wollte ihn. Ich hatte ihn so sehr vermisst.

Plötzlich löste sich Benedict wieder von mir „Um das ein für alle mal klar zustellen. Ich akzeptiere dich." verstehend nickte ich und setzte zu einem Kuss an, doch Benedicts Hand in meinem Nacken hielt mich auf „Und du? Akzeptierst du mich? Bleibst du an meiner Seite? Für immer?"

Für immer?
An seiner Seite?
Wäre ich dann die Luna? Oder ein zweiter Alpha? Ist das überhaupt möglich?

Benedict fasste mein schweigen wohl als nein auf den er nahm abrupt Abstand von mir.
„Theo?" Seine Stimme enthielt so viel Schmerz.
„Ich- Ich muss das alles erst einmal verdauen. Ich brauche etwas Zeit. Bitte."

Zögerlich nickte Benedict „Ich verstehe. Ich werde warten, so lange wie es sein muss." wow, das war ein großer Schritt von ihm.
Ich trat einen Schritt zurück und brachte noch mehr Abstand zwischen uns.
„Ist mein altes Zimmer noch frei? Kann ich dort schlafen? Und duschen gehen?"

Zustimmend nickte Benedict bevor er mir den Rücken zuwandte „Ja es ist frei, du kannst es haben."
„Danke." Ich drehte mich um und verließ den Raum.
Als ich die Tür öffnete starrten mich Rio und Jasper an, welche wohl davor gelauscht hatten.
Ich nickte ihnen kurz zu, um dann an ihnen vorbei zu gehen und mein altes Zimmer aufzusuchen.

Dort angekommen musste ich überrascht feststellen das alles noch so war wie ich es zurück gelassen hatte, außer mein Bett. Als ich näher kam stieg mir der Geruch von Benedict  direkt in die Nase. Scheinbar hatte er hier geschlafen als ich nicht da war.

Nachdem ich noch einmal seinen Duft einzog drehte ich mich um, schnappte mir ein paar Sachen und lief ins Badezimmer.
Die Dusche tat gut, es war die erste nach fast drei Jahren.
Nachdem ich etwas zu lange geduscht hatte schaute ich zum ersten Mal wieder in den Spiegel.

Meine Augen waren matt, meine Haare waren etwas länger doch immer noch leicht lockig.ich war wirklich deutlich muskulöser und meinen Rang im Rudel sah man mir nicht mehr an, wobei ich mir selbst nicht mehr den Rang als Omega zufügen würde. War sowas überhaupt möglich?

Ich war als sechzehnjäriger Junge hier her gekommen und hatte Zuflucht gesucht. Nun bin ich neunzehn und bin schon wieder hier. Doch mein Posten war dieses Mal ein anderer, mein Wissen war ein anderer und ich war ein anderer.

The Legend of the MATE ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt