Endlich Freitag, nur noch heute und dann starten die Semesterferien. Schnell wurde meine Freude gestoppt. Ich musste heute wieder Minho auf der Arbeit begegnen. Seit unserem Date und dem Vorfall mit Sunghoon hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Yuna setzte sich zu mir, sie war natürlich nur zur letzten Vorlesung des Tages gekommen „Sorry, war noch Koffer packen" sagte sie freudig als sie neben mir Platz nahm. Ich freute mich für sie, wirklich. „Ich freu mich so für dich!" quietschte nun ich und nahm aufgeregt Yunas Hände. „Cody ist einfach mein Traummann", krass dass sie sowas schon mit ihren 24 Jahren sagen konnte. Ich glaube tatsächlich, dass ich die jüngste in diesem Studiengang war. Yuna erzählte mir alles, was zwischen ihr und Cody alles vorgefallen war. Nachdem Doppeldate waren beide noch bei Yuna. Nun sind sie wohl ein Paar und machen während der Ferien eine Reise durch Amerika. „Ich bin so aufgeregt. Das schlimmste wird sein seine Eltern kennenzulernen" „Ach nein, die sind bestimmt sehr nett" munterte ich sie auf. „Was wären Semesterferien bloß ohne Uni Arbeiten" unterbrach uns unser Professor und Yuna und ich verdrehten spielerisch unsere Augen. Mir war klar, dass wir etwas über die Ferien machen müssten, aber Yuna schien es nicht so klar zu sein und sie ließ ihren Kopf in ihre Hände fallen. „Bitte suchen sie sich ein großes Gebäude und verwandeln sie es in ein Modell. Jedoch nicht wie es ist, packen sie alles Wichtige zusammen. Aus dem großen Gebäude, soll nur noch ein kleines Haus entstehen. In ihrem persönlichen Stil" fügte Herr Yung hinzu. Er erteilte uns immer die schwierigsten Aufgaben. Wie sollte ich ein großes Gebäude denn so verkleinern das dennoch alles reinpasste und die gleiche Wirkung hatte? „Das ist doch nicht Herr Yungs ernst" stöhnte Yuna nach der Vorlesung. „In Amerika kannst du dir ja einige Gebäude aussuchen" schmunzelte ich und Yuna stach mir leicht in die Rippe und lachte. „Ich wünsche dir ganz viel Spaß in Amerika und ruf mal an" verabschiedete ich mich von Yuna und umarmte sie, sie tat mir gleich. „Ich werde dich vermissen Soraleinchen. Und tu mir einen Gefallen, gib Minho bitte eine Chance, er ist echt ein toller Typ" ihr Stimme wurde plötzlich sanft und sie sah mich mit ihrem typischen Schmollblick an. „Ich glaube du vergisst das ich dir schon einmal einen Gefallen getan habe" sagte ich streng, nahm sie aber dann noch einmal in den Arm.
Von der Uni ging ich direkt zum Café, wo ich arbeitete und wo ich gleich wieder auf Minho treffen würde. Angekommen, sah ich direkt Minho durch die große Glasfront des Cafés. Ich atmete noch einmal tief ein, bevor ich das Café betrat. Minho lächelte mich kurz an, er war aber noch mit Kundschaft beschäftigt. Ich schmiss mir meine Schürze um und schloss meine Sachen in den Spind, bevor ich zu ihm nach vorne ging. Nun stand er vor mir und lächelte mich sanft an. „Na, alles klar?" fragte er, als sei nie etwas passiert. „Ja, bei dir auch alles gut?" Er nickte nur nahm sich eine Tasse Kaffee. „Möchtest du auch einen haben? Ich mach dir einen?" fragte Minho und deutete auf seine Tasse. „Nein, danke. Ich hatte heute schon genügend Koffein" lachte ich und das hatte ich wirklich. Während jeder Vorlesung trank ich einen Iced Americano. Es half meiner Konzentration. „Wir machen den Laden heute übrigens früher zu. Ich muss noch ins Fitnessstudio" sagte Minho trocken und begann die ganzen Teller und Gläser zu spülen. Ich half ihm und trocknete die gespülten Sachen schon einmal ab. Die Zeit verging und immer mehr Kunden verließen das Café. „Wegen letztens, ich wollte nicht, dass du dich unangenehm wegen mir fühlst", Minhos Stimme klang rau und enttäuscht. Irgendwie tat er mir leid. Er war immer so nett und er wollte mich nur nach Hause begleiten damit mir nichts passieren würde. Dennoch war es mir unangenehm, dass er das Date nun als Gesprächsthema gewählt hatte. „Nein, ich fand den Abend mit dir echt schön. Mir tut es leid, ich hätte mich mehr mit dir Unterhalten können. Und danke das du mich nach Hause begleiten wolltest" ich bedankte mich ehrlich bei ihm und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Ihn machte meine Entschuldigung sichtbar glücklich. „Dieser Mann, also, ist er dein Freund?" fragte Minho plötzlich und während er redete, sah man sein Tattoo an seinem Hals, welches sich bei jedem Laut bewegte. „Er? Nein! Nur ein bekannter. Er weiß, wo ich wohne, daher dachte ich es würde ihm weniger Umstände bereiten als dir, mich nach Hause zu begleiten" log ich. Aber eigentlich war es keine Lüge. Sunghoon war nur ein Bekannter, der eben wusste, wo ich wohnte. Auch wenn es mir an dem Abend lieber war von Sunghoon nach Hause gebracht zu werden als von Minho. „Da bin ich erleichtert. Du warst echt ein wunderschönes Date". Seine Worte ließen mein Herz kurz stolpern. Er machte mich ganz verlegen, ich glaube noch nie war ein Mann so an mir interessiert wie Minho. Ich war total überfordert, daher war ich froh als Minho weiterredete. „Lass uns das doch gerne noch einmal wiederholen", bei diesen Worten wurde mir plötzlich heiß und ich hoffte man merkte mir nichts an. „Diesmal nur wir beide". Nun wurde mir noch heißer und ich griff hastig nach meinem Glas Wasser, welches ich mir eben genommen hatte. Sollte ich ihm wirklich noch eine Chance geben, so wie Yuna sagte? Ein Date war ja etwas komplett unverbindliches und Sunghoon und ich waren ja auch nur Bekannte oder Freunde, also musste ich kein schlechtes Gewissen gegenüber ihm haben. „Okay, machen wir" stimmte ich zu und mir war noch nicht klar, ob ich meine Worte bereuen würde oder nicht. Minho stand nur da und lächelte, als er sein Tuch in die Ecke, zum Rest der Wäsche warf und mich ansah. „Dann lass uns Schluss machen für heute. Jetzt geht's zur nächsten Arbeit" stöhnte Minho und schnappte seine Sachen aus dem Spind. „Dann wünsch ich dir viel Spaß" sagte ich und kramte währenddessen in meiner Tasche, um schon einmal meinen Wohnungsschlüssel rauszunehmen. Erneut wurde mir warm, aber diesmal vor Panik. In keiner Ecke meiner Tasche war mein Schlüssel, weder sichtbar noch spürbar. „Suchst du was?" fragte Minho und hielt bereits schon seinen Motorradhelm unter einem Arm. „Mist, ich habe meinen Schlüssel vergessen" fluchte ich. Ich erinnerte mich daran, dass ich meinen Schlüssel heute Morgen im Stress auf dem Tisch liegen gelassen hatte. Ohne den Schlüssel würde ich heute nicht mehr in die Wohnung kommen. „Verdammt. Kannst du den Zweitschlüssel nicht von deinem Vermieter nehmen?" riet mir Minho, aber ich schüttelte den Kopf. „Der ist freitags nie da. Erst morgen wieder" stöhnte ich. Yuna konnte ich auch nicht anrufen, sie war bestimmt schon am Flughafen. „Kannst du irgendwo hin?" fragte Minho und sah mich besorgt an. Ich dachte an Sunghoon aber ich als Normalo würde niemals so ins Gebäude von YourSound kommen. Außerdem würden mich dann auch seine Bandmitglieder kennenlernen. „Leider nein" antwortete ich und meine Augen füllten sich mit Tränen, weil ich so überfordert war. „Nicht weinen, komm sonst mit ins Fitnessstudio, da kannst du erstmal bleiben" schlug Minho vor und beugte sich zu mir auf den Boden. Es war zwar nicht die beste Lösung, aber ich wollte auch nicht allein im Café sitzen bleiben.
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In your thoughts | Sunghoon Enhypen
FanfictionAls Sora seit einer Ewigkeit wieder die Wohnung verließ und sich ihre Ängste bestätigten und sie die Panik erdrückte, eilte ihr ein junger gutaussehender Mann zur Hilfe. Allerdings blieb es nicht bei dieser einmaligen Begegnung, denn der junge Helfe...