Als wir an meinem Haus ankamen, stieg die Nervosität in mir. Ich brachte noch nie einen Mann mit nach Hause. Sunghoon war der erste in meinen 22 Jahren, auch wenn wir nur als Freunde hier waren. Ich öffnete die kleine Haustür und meine Eltern strecken schon die Köpfe aus der Küche entgegen. „Sora, wie schön. Er ist doch gekommen" kam meine Mutter freudig auf uns zu geschnellt und Sunghoon begann zu lachen. Erneut wurde ich nervös, was wenn meine Mutter ihn doch erkannte? Zum Glück war sein Gesicht in Busan nicht so oft auf Reklameplakaten, als in Seoul.
„Schön sie kennenzulernen. Ich bin Sunghoon" verbeugte sich Sunghoon höflich vor meinen Eltern und laut dem Blick meiner Eltern, waren sie sofort begeistert von ihm. „Sunghoon, was ein schöner Name! Vielen Dank, dass sie meine Tochter begleitet, haben" lachte meine Mutter freudig und mein Vater schloss sich ihr an. „Nun kommt doch bitte rein, das Essen dauert noch etwas, aber nehmt doch bitte schon einmal Platz" sagte mein Vater und lotste uns ins Wohnzimmer. Während meine Eltern noch kräftig in der Küche am Schaffen waren, saßen Sunghoon und ich am Essenstisch und warteten. Natürlich wollten meine Eltern keinerlei Unterstützung von uns. Alles fühlte sich alles so surreal an. Sunghoon und ich, hier bei mir. Es war, als wären wir ein Paar. Dabei ist Sunghoon ein bekanntes Idol und ich ein gewöhnliches Mädchen, mit einer Welt, bei der gerade alles auf den Kopf gestellt worden ist. Sunghoon sah sich etwas um und blieb vor einem Familienbild stehen „Zahnspange? Stand dir auf jeden Fall" lachte Sunghoon beherzt und dabei bildete sich ein kleines Grübchen auf seiner linken Wange. Mein Kopf wurde plötzlich rot und ich schämte mich „Man, da war ich siebzehn" lachte ich spielerisch schmollend und Sunghoon äffte meinen Blick, welchen ich auf diesem Bild machte, nach. Wir lachten beherzt, bis meine Eltern mit zich Töpfen den Raum betraten. „Das ist bestimmt schwer. Lassen Sie mich einen tragen" sagte Sunghoon ernst und nahm meiner Mutter den großen Topf Suppe ab. Sunghoon stammte wirklich aus gutem Hause, er war stets freundlich und wusste immer genau, was er tat. Sunghoon stellte den schweren Topf mit Leichtigkeit auf den Tisch. Seine Adern und seine starken Muskeln wurden zum Vorschein gebracht. Meine Eltern machten es sich mit am Tisch, vor und Bequem und ich bereitete noch etwas Futter für Bo Ri vor. „Esst so viel wie ihr könnt. Das war bestimmt eine Anstrengende Fahrt" sagte mein Vater ernst und schaufelte uns die Teller mit Essen voll. Sunghoon nahm einen ersten Biss und sah meine Mutter überrascht an „Das schmeckt wirklich sehr gut. Vielen Dank schon einmal für die Einladung". „Selbstverständlich. Ihr zwei arbeitet bestimmt hart in der Uni" lachte meine Mutter und mir fiel ein das ich meiner Mutter erzählt hatte, dass ich mit Sunghoon studieren würde. Schnell griff meine Hand, an Sunghoons Oberschenkel, unter dem Tisch, um ihm zu signalisieren das er mitspielen solle. Erneut wurde mir bei der Berührung seines Oberschenkels warm, warum genau tat ich so etwas. Zumindest hatte Sunghoon meine Berührung korrekt verstanden und schmunzelte leicht. „Ja, die Uni ist nicht immer leicht" lachte er gespielt, brach es aber überzeugend rüber. „Aber sag mal Sunghoon, sein Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor" sagte mein Vater streng und musterte Sunghoon. Panik machte sich in mir breit und ich suchte in meinem Kopf nach einer plausiblen Ausrede. „Papa, Sunghoon ist auch hier in Busan aufgewachsen. Er wohnt in der Nähe, vielleicht habt ihr euch ja schon einmal gesehen". Der Blick meines Vaters lockerte sich „Du wohnst in der Nähe? Auch egal, ich kann mich nie an Gesichter erinnern" lachte mein Vater und Sunghoon stimme seinem Lachen mit ein. Nun, dass ich von dem Traum seiner Schwester wusste, wollte ich seine Karriere um jeden Preis schützen. Sunghoon und seiner verstorbenen Schwester zuliebe. Nach dem Essen setzten Sunghoon und ich uns auf die Terrasse, von hier aus konnte man noch ein klein Wenig das Meer beobachten. „Sunghoon" sagte ich und unterbrach somit die stille. Eigentlich wollte ich ihm gerade sagen, wie dankbar ich ihm bin. Seitdem ich Sunghoon kennengelernt habe, kämpfe ich nicht mehr mit meiner Angststörung und ich kann ganz normal weiterleben. Aber irgendwas hinderte mich daran. Vielleicht war es die Angst, dass ich meine Gefühle gegenüber Sunghoon entblößen könnte. Egal was es war, es hielt mich davon ab. Sunghoon sah mich fragend an, da ich meinen Satz nach seinem Namen beendet hatte. „Ach, alles gut" lachte ich nervös und Sunghoon nickte nur. „Was wirst du die zwei restlichen Tage über in Busan machen?" fragte Sunghoon stattdessen und sah mich interessiert an. Ich überlegte kurz „Wahrscheinlich einfach Zeit mit meinen Eltern verbringen, mal abwarten, du?" Sunghoon blickte zufrieden zurück auf das Meer „Ich werde das Grab meiner Schwester besuchen und einige Inspirationen für neue Lieder sammeln. Aber natürlich auch Zeit mit meinen Eltern verbringen". Sunghoon war so stark. Nur jetzt hatte er Freizeit, aber dennoch dachte er immer noch an seine Arbeit und an eine Band. Schließlich musste er den Traum seiner Schwester weiterleben. „Was machen jetzt eigentlich die anderen Member aus 5zero5?" fragte ich und Sunghoon begann zu lächeln. „Sie besuchen auch ihre Familien, oder verbringen ihre Zeit mit alltäglichen Dingen" lachte Sunghoon auf. Das Lachen, welches nun sein Gesicht schmückte, zeigte mir wie sehr er an seiner Band hing und wie sehr er die anderen Member mochte.
Die restliche zwei Tage in Busan, verbrachten Sunghoon und ich getrennt voneinander. Heute sahen wir uns wieder, und trafen uns auf dem Parkplatz, an Bill's Auto. Sunghoon trug heute keine Cap, sondern einen Fischerhut, welcher keinerlei Einblick in sein Gesicht gewährte. „Na, bereit für die Heimfahrt?" strahlte Sunghoon fragend, als ich mich, mit Bo Ri auf dem Arm, ins Auto setzte und er sich neben mir platzierte. Ich nickte hastig, und machte eine nickende Bedeutung, welche so etwas wie „und du?" bedeuten sollte. Sunghoon lächelte kurz und nickte „Ich auch". Die drei Tage in Busan waren wie eine Nötige Auszeit. Es war atemberaubend wieder am Meer zu sein und die Großstadt für einen Moment vergessen zu können. Als wir nach der vierstündigen Heimreise, wieder vor meinem Apartment zum Stehen kamen, begleitete mich Sunghoon noch mit zu meiner Wohnungstür und bestand darauf meine Tasche bis ins Wohnzimmer zu tragen. „Da wären wir" stöhnte Sunghoon erleichtert als er meine Tasche abstellte und noch einmal Bo Ri streichelte. „Sag Bill noch einmal Danke von mir, fürs Fahren und danke Sunghoon, danke das du mich begleitet hast" sagte ich und schenkte Sunghoon ein warmes Lächeln. „Du warst eine tolle Begleitung. Was wirst du die restlichen freien Wochen noch machen?". Ich überlegte kurz „Ich muss noch mein Uni Projekt fertigstellen und am Wochenende werde ich wieder im Café arbeiten". Sunghoon nickte interessiert. „Sag Bescheid, wenn du Hilfe benötigt. Ich kenne mich sehr gut mit dem Gebäude aus" lachte Sunghoon. Woher wusste er das mein Projekt über das YourSound Gebäude ging? Sunghoon bemerkte wohl meinen schockierten Blick und deutete mit seinen Augen in die Ecke des Raumes. Ich hatte Bilder des Gebäudes und erste Skizzen auf dem Boden liegen gelassen. Peinlich berührt lachte ich „Werde ich machen, danke". Und so verließ Sunghoon erneut meine Wohnung. Immer wenn Sunghoon meine Wohnung verließ, dachte ich schon an unser nächstes Treffen. Wann und wo würden wir uns sehen? Was würden wir machen? Und was für Kleidung würde er beim nächsten Mal tragen? Aber dieses Mal dachte ich daran, was wäre, wenn wir uns heute das letzte Mal gesehen hätten. Die Erkenntnisse meiner Gefühle gegenüber Sunghoon brachten mich um den Verstand. Ich wusste das wir zusammen niemals eine Zukunft haben würden, aber jetzt, wo er mir auch Sachen aus seinem normalen Leben erzählte, hatte ich einen winzig kleinen Hoffnungsschimmer in mir.
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In your thoughts | Sunghoon Enhypen
FanfictionAls Sora seit einer Ewigkeit wieder die Wohnung verließ und sich ihre Ängste bestätigten und sie die Panik erdrückte, eilte ihr ein junger gutaussehender Mann zur Hilfe. Allerdings blieb es nicht bei dieser einmaligen Begegnung, denn der junge Helfe...