/fünfunddreizig/

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Wochen vergingen in den rein nichts spannendes passiert war. Mein Leben sprang hin und her, zwischen der Uni und dem arbeiten im Café. Zwischen Minho und mir hatte sich die Stimmung seitdem Kuss nicht geändert, aber es passierte auch nichts weiter zwischen uns. Minho versucht ab und an mir näher zu kommen, aber ich entschloss mich dazu erst einmal etwas Abstand zu gewinnen. Zudem musste ich mich auf mich selbst konzentrieren. Immer öfter schwänzte ich die Uni und die Vorlesungen. Nicht, weil ich keine Lust hatte. Seit dem Vorfall auf dem Jahrmarkt hatten meine Panikattacken wieder drastisch zugenommen und ich erwischte mich immer öfters dabei, wie ich nicht auf Nachrichten antworte und wie ich Anrufe nicht annahm. Ich verfiel immer mehr in alte Muster. Ich wusste nicht einmal mehr, wie lange es nun eigentlich her war, seitdem 5zero5 samt Sunghoon auf Tour waren.

(Sunghoons Tour)

Eine weiteres fantastisches Konzert endete, dies mal in Deutschland und bald würden wir uns wieder auf den Weg nach Hause machen. Jedoch würde es noch etwas dauern, bis wir wirklich wieder in Seoul im YourSound Gebäude wären. Noch zwei weitere Shows in Italien, dann würde es wenigstens schon einmal wieder nach Asien gehen. Zudem hatten wir nach jedem Konzert einen Tag frei, an dem wir uns die Stadt ansehen konnten oder einfach nur faul rumliegen konnten. Was auch manchmal sehr willkommen war. Choi warf mir ein graues Handtuch entgegen, welches ich dankend annahm und mir damit den Schweiß von der Stirn wisch. Die anderen Mitglieder samt Choi taten mir gleich. „Super Leistung wieder Jungs!" rief Jin, unser Leader, zufrieden in die Runde und alle nickten zustimmend. „Fast schon gruslig wie schnell die Zeit läuft." Stellte Taemin erschreckend fest und zog dabei seine Augenbrauen nach oben. „Ja, aber ich vermisse wirklich das Koreanische Essen." Motzte Kwon spielerisch und hielt dabei theatralisch die Hand an den Bauch. „Ich werde schon mal duschen gehen und dann wahrscheinlich direkt schlafen gehen. Bleibt nicht so lange wache. Wir haben morgen einen Flug nach Italien vor uns!" schilderte Jin, ehe er sich auf den Weg in sein Hotelzimmer machte. „Ich denke auch, das ich das selbe machen werde." Schloss ich mich Jin an. Meine Worte kamen nur abgehackt zum Vorschein, auf Grund meines gähnen, welches mich unterbrach. Auf dem Flur bemerkte ich Schritte, die mich deutlich verfolgten. Eigentlich war das Hotel mit zahlreichen Security's ausgestattet, also konnte sich niemand Fremdes Eintritt verschafft haben. Ich dreht mich um und zur meiner Erleichterung war es nur Kwon, der mir gefolgt war. „Du hast mich echt erschreckt." Stöhnte ich laut auf und sah dabei nur in das grinsende Gesicht von Kwon, der mir bis in mein Zimmer folgte und es sich erneut auf der Couch bequem machte. Diesmal musste ich ihm nichts aus der Nase ziehen, er begann direkt mir von seinen Sorgen zu erzählen. „Ich habe nachgedacht."

War der erste Satz, der auf Kwons Mund schoß. „Ich möchte mich nicht entschieden. Ich liebe jemanden und das schon sehr lange, schon seit meiner Kindheit. Ich möchte nicht egoistisch klingen, aber ich will beides ich will Mia und das hier, die Karriere, den Erfolg." Flossen die worte nur so aus seinem Mund und ich staunte darüber wie erwachsen er geworden war. Ich blieb stehen und musterte ihn einfach nur weiter. „Ich traue mich nicht den anderen davon zu erzählen und ich dachte ich könnte mit dir darüber reden, weil, naja...du liebst auch jemanden."

Seine letzten Worte schockierten mich und blickte hektisch hin und her. Erwischt. Er hatte mich erwischt. „Wie kommst du darauf?" tat ich auf lässig, auch wenn ich wusste das ich bereits gegen Kwon verloren hatte. „Sunghoon. Du singst nie Liebeslieder. Ich habe dich letztens gehört wie du ein Lied geschrieben hast und es klang nach Herzschmerz." Erklärte er und ich war einerseits erleichtert das er mich und Sora nicht zusammen gesehen hatte. Stöhnend ließ ich mich neben Kwon fallen. „Und? Was machen wir jetzt?" fragte ich, aber was hatte ich erwartet? Schließlich konnten wir nichts an unserer Situation ändern. Zudem hatte Sora mich bereits verlassen und ich wollte nicht zurück in ihr Leben. Nicht, weil ich sie nicht mehr liebte. Ich liebte sie noch mehr, jeder Kilometer der uns entfernte, war wie ein Geständnis meiner Liebe. Allerdings wollte ich ihr kein Leben mit mir zumuten. Das Leben zwischen Vertrautheit und Geheimnis. Zwischen Studentin und K-Pop Idol. Zwischen Nähe und Distanz. „Wir sind Erwachsen. Das Management hat nichts gegen Beziehungen, solange wir dadurch keine Verluste machen, aber..." ich unterbrach Kwon sofort, um ihm keine falschen Hoffnungen zu verschaffen. „So viele Idols haben ihre Karriere schon durch öffentliche Beziehungen zerstört. Ich glaube nicht dass das bei uns eine Ausnahme wäre" erklärte ich, auch wenn ich mir damit selber weh tat. „Aber unsere Fans...sie werden es verstehen. Die Fans sind immer in unserem Herzen, jedoch sind auch wir Menschen. Menschen, die sich im Leben verlieben" Ich wusste natürlich das Kwon mit seinen Worten recht hatte, aber dennoch kamen in mir Zweifel auf. „Wir müssen das als Band entscheiden. Lass uns das ganze nach der Tour angehen" grinste Kwon und seine Augen funkelten förmlich. Ich klopfte ihm zur Bestätigung einmal kurz auf die Schulter, bevor ich mich wieder hinstellte und mein Shirt auszog. Ich hatte schon die ganze Zeit das Bedürfnis, etwas weniger durch geschwitztes anzuziehen. „Du bist wirklich breit geworden" sagte Kwon überzeugt, als er mich von oben bis unten musterte. „Ich musste mit einem gewissen Minho mithalten." Sagte ich ernst.



In your thoughts | Sunghoon EnhypenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt