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♤ 𝚠𝚘𝚘𝚢𝚘𝚞𝚗𝚐

Yeosang zur Liebe war ich letztendlich doch noch zu einem weiteren Streetfight mitgekommen. Streetfight konnte man das aber nicht nennen, weil wir uns in einem alten, abgestandenen Gebäude befanden und nicht auf der Straße. Dennoch nannte jeder diese Veranstaltungen so.

,,Danke, dass du heute doch mitgekommen bist. Ich hoffe, du hast dich nicht gezwungen gefühlt.",entkam es meinem besten Freund, der all die Fotos von heute Abend in seiner Handygalerie sortierte und anschaute. Manchmal war er wirklich wie ein kleines Fangirl, sobald es um seinen Liebling ging.

,,Ich weiß, dass ich mich bei dir zu nichts gezwungen fühlen brauche. Am Ende des Tages genieße ich auch jede Minute mit dir.",nahm ich ihm seine Sorge etwas, während ich meinen Arm um seine Schulter spielerisch legte, woraufhin ich von ihm ein sanftes Lächeln ergatterte. Dabei fiel mir auf, wie gut ihm die dunkelblonden Akzente in seinem schwarzen Haar eigentlich standen. Diese hatte er ebenso etwas länger wachsen lassen, wodurch er erwachsener wirkte.

,,Lass uns noch etwas essen gehen, oder muss du morgen wieder früh raus?",schlug er lächelnd vor, als er meinen konzentrierten Blick auf sich merkte. Er hatte aber nie einen Problem damit gehabt, wenn ich mal in meinen Tagträumen versank oder tatsächlich von der Realität abspaltete. Da war er immer geduldig mit mir, wofür ich ihm mehr als nur dankbar war. Schließlich konnte ich das nicht kontrollieren.

,,Lass uns morgen nachmittag essen gehen! Da bin ich auch nicht so müde und kann unserem Treffen vollkommene Aufmerksamkeit schenken. Ich will meine Zeit nicht mit dir verbringen, wenn ich mich halbtot wie jetzt fühle nach dem ganzen Tag. Morgen geht es dann auch auf mich!",vertröstete ich ihn auf Morgen und strich ihm über seine Schulter, während er mit seiner Hand leicht abwinkte, damit andeutete, dass alles gut sei.

,,Wir haben heute ja schon viel gemeinsam gemacht. Aber ich freue mich auf morgen. Ich hole dich von der Arbeit ab!",mit den Worten verabschiedeten wir uns herzlich voneinander, und ich schaute meiner meist wertgeschätzten Person in meinem Leben hinterher.

Da es etwas kühler wurde in der Nacht und ich Spacko keine Jacke mitgenommen habe, wollte ich gerade in meiner Tasche reingreifen, um zu sehen, ob ich zumindestens einen Bolero dabei hatte. So ausschließlich in einem langärmligen Croptop, wie ich den so gut wie täglich trug, wurde es eben schnell kalt.

Dann realisierte ich, dass ich meine Tasche wohl in der Halle vergessen haben musste, dementsprechend ich die wenigen Schritte dahin lief und die Halle noch schnell betrat. Keine Menschenseele hier, dachte ich zumindestens.

Einen Blick in die Halle, und ich merkte, dass ich meine Tasche nicht fand. Doch etwas panisch, fing ich an, das alte Gebäude zu durchsuchen, bis ich von einer ruhigen Stimme unterbrochen wurde.

,,Ich habe deine Tasche. Komm mit."

Perplex drehte ich mich um, bis ich auf das Gesicht des mir mittlerweile bekannten Kämpfers blickte und ihm dabei zuschaute, wie er anscheinend irgendwo hinging.

,,Wieso hast du meine Tasc--"
,,Weil sie sonst irgendwer mitgenommen hätte und du sie hier vergessen hast. Ich hätte sie dir ins Studio gebracht.",unterbrach er mich direkt, wodurch ich dann doch etwas stiller blieb und ihm brav in einen kleinen Raum folgte.

Dies schien mir wie ein kleines Sportzimmer zu sein, denn es standen zwei Geräte hier an der einen Ecke und ansonsten nur ein Spiegeltisch mit benutzten und ungenutzten Bandagen, Cremes, Desinfektionsmittel oder Verbandszeugs, wie ich nach genauerem Betrachten merkte. Mehr stand hier tatsächlich nicht rum, ansonsten nur drei Stühle.

,,Hier.",entkam es ihm leise, als er mir meine Tasche hinhielt, die ich direkt an mich nahm. Er hatte seine Wunden im Gesicht anscheinend versorgt gehabt, oder er schien gerade dabei zu sein, sich selbst zu versorgen. Vom nahen und den jetzt ruhigen Umständen sahen seine Wunden doch schmerzhafter als vorhin aus.

𝚜𝚝𝚛𝚎𝚎𝚝𝚏𝚒𝚐𝚑𝚝𝚎𝚛  ♤  𝚠𝚘𝚘𝚜𝚊𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt