𝟸𝟹

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♤ 𝚜𝚊𝚗

Voller Vorsicht strich er mir über meinen Augenwinkel mit einem kleinen Wattestäbchen, um die kleine Wunde dort sorgfältig zu desinfizieren. Dabei hielt er mir mit der freien Hand meine Wange, über die er mir konzentriert in seinem Tun mit dem Daumen entlang strich.

Es herrschte eine große Menge an Ruhe und Entspanntheit in Wooyoung's und mein Leben seit dem plötzlichen Aufeinandertreffen in seinem Tanzstudio. Er wirkte generell ruhiger und ausgeglichener. Es änderte sich nichts an seiner charmanten, frechen und selbstbewussten Art. Ich merkte es eher in Momenten, wo er mal alleine für sich war und wie sich seine Körperhaltung lockerte, die Mimik schwerelos wirkte, manchmal sogar ein leichtes Anheben seiner Mundwinkel zu sehen war oder allein einfach seine Aura.

Auch jetzt gerade wirkte seine ganze Erscheinung ganz bedenkenfrei, bis er dann doch wieder aufseufzte, als er seine Hände wieder zu sich nahm und das Wattestäbchen zu den anderen Sachen auf den Tisch ablegte. Wir befanden uns gerade im Kampfstudio, wo Yeosang hauptsächlich trainierte und ich seit einer Weile hobbymäßig auch.

Gerade hatte ich drei Kämpfe hinter mir gebracht, die im Gegensatz zu den illegalen Boxkämpfen Spaß machten und ihren Zweck erfüllten. Die Arbeit an mentale Stärke, Fokus und Technik.

,,Ich mache mir echt Sorgen um dich.",ließ Wooyoung mich an seinen Gedanken teilhaben, als er sich auf einen Stuhl setzte und mich am Tisch gelehnt da stehen ließ.

,,Warum denn?",fragte ich neugierig, als ich ihm direkt wie ein Welpe hinter her lief und mich neben ihm setzte. Er reichte mir erstmal stumm eine Flasche Wasser, bis er sich dann doch dazu beschloss meine Hand zu greifen und mir die Bandage zu entfernen.

,,Du bist jedes Mal verletzt, meistens blutend. Egal, ob du hier oder illegal kämpfst. Es ist schwer, sich das mit anzusehen.",sagte er währenddessen ehrlich, als er sich meine andere Hand dann auch schnappte und die Bandagen weglegte.

,,Muss du Freitag wirklich in diesen Streetfight gehen, San? Hier im Studio auf professionelle Ebene finde ich das gut, aber diese illegalen Kämpfe richten dich immer richtig zu."

Ich spürte, wie er sich selbst in seinen Gedanken wieder verlor. Vorallem als er meine Hand auf sein Schoss ablegte und meine Handinnenfläche mit den Fingern vertieft entlang strich. Mitfühlend beobachtete ich ihn dabei, ließ ihn sein Tun nachgehen und atmete tief durch.

,,Es ist das schnelle Geld, womit ich meinem Vater leichter helfen kann, als wenn ich für einen Mindestlohn im Monat meinem Vater nur halbwegs helfen kann. U-Und es sind nur oberflächliche Wunden, die ich bisher kassiert habe, weißt du?",versuchte ich ihm seine berechtige Sorge etwas zu nehmen, was er aber nur mit einem stillen Blick mir zugewandt erwiderte.

,,Ich will nur nicht, dass dir etwas Schlimmes passiert."

Ich erwiderte den Augenkontakt sorgvoll, bis er aufstand und meine Hand vorsichtig los ließ. Dies tat ich ihm direkt nach und griff direkt wieder nach seiner Hand, gleich danach hielt ich auch schon beide seine Hände fest und sagte erfreut:,,Komm! Ich zeige es dir. Die positiven Seiten des Kampfsportes."

,,Inwiefern das denn?",fragte Wooyoung mich direkt etwas verwirrt, als er mich dabei beobachtete, wie ich ihm meine Bandagen um die Finger wickelte.
,,Ich werde doch nicht in den Ring mit dir gehen!",rief er plötzlich am Lachen, als er mir bei meinem Tun zuschaute, was ich aber nur frech am Grinsen erwiderte.

,,Doch, doch! Jetzt komm mit.",zog ich ihn an seinen Händen auf eines der Kampffelder, wo ich diese dann wieder los ließ und er mich mit einem ,,Echt Jetzt?!"-Blick verdammte.

,,Na gut...",gab er dann letztendlich nach, sobald er sah, wie erfreut ich darüber war, ihm nun etwas von meiner Leidenschaft zu zeigen.

Eine Leidenschaft, von der ich seit Jahren eher weniger verspürte, seitdem ich mit den illegalen Kämpfen begonnen hatte. Sie nahmen mir die Freude an dem Sport, der mir lange Zeit so viel an Komfort, Freude und Selbstbewusstsein schenkte. Seit ich mit Yeosang hier kämpfte, spürte ich alte Funken der Leidenschaft wieder hochkommen, was ziemlich gut tat. Aber jetzt, wo ich mit Wooyoung spielerisch im Ring stand und ihm alles aufgeregt erklärte, sowie anschließend zeigte, spürte ich es vollkommen in meinem ganzen Körper.

Die Freude, die ich damals mit Appa im Training hatte, sowie die Motivation, jeden Morgen früh aufzuwachen und zu trainieren, bevor ich in die Schule ging oder das steigende Selbstwertgefühl, je mehr ich lernte und stärker fühlte.

Es war eine beinahe schon kindliche Freude, die ich Wooyoung offen zeigte. Es war eine verletzliche Seite an mir, die er aber gerade völlig behütet voller Aufmerksamkeit und Zuwendung schützte und liebevoll wertschätzte.

,,So etwa?",fragte er mich immer wieder, sobald ich ihm eine Kombination an Schlägen sowie die Technik dahinter erklärte. Ich nickte energisch, richtete ihm seine Arme genauer und ließ ihn gegen mich hauen, was er vollkommen ausnutzte und mir in die Brust tüchtig boxte.

Hustend hob ich meinen Daumen beeindruckend, was er mit einem breiten Lachen erwiderte, als er auf mich zu kam und meine Hände griff, um diese festzuhalten und mir einen Kuss auf die Brust zu geben.

,,Das hast du gut gemacht, Woo.",sagte ich selbst am Lachen, als ich mich wieder aufrecht hinstellte und ein freches Grinsen auf dessen Lippen sehen sah.
,,Siehst du, so schlimm ist der Kampfsport gar nicht.",erklärte ich ihm meine Absicht, was er mit einem warmen Blick direkt erwiderte und direkt daraufhin schlagfertig sagte:,,Deswegen lässt du dich immer blau und grün hauen?"

Mit einem Male wandelte sich seine Mimik zu einem provokanten Ausdruck um, weshalb mir der Mund erstmal offen stand und ich ihn empört anschaute.

,,Hey! Du Idiot!",erwiderte ich nur hilflos, was er siegerisch am Grinsen erwiderte. Als ich dieses Grinsen sah, wollte ich dies nicht auf mich sitzen lassen, sodass ich ihn mit einem Male geschickt anhob und zu Boden fallen ließ.

,,DAS HAST DU NICHT GEMACHT??",gab Wooyoung laut von sich, als er laut am Aufschreien auf dem Boden landete und mit großen Augen zu mir hoch blickte.

,,Doch, habe ich!",antwortete ich stolz vor mich hin, bis er mich mit einer Drehung an den Beinen gretschte und ich ebenso zu Boden fiel, was ich mit einem kurzen Aufzischen erwiderte und mir den Kopf schmollend rieb.

,,Yah! Ich bin immernoch Tänzer! Auf den Boden kann ich dich auch kriegen.",setzte er seiner selbstbewussten Handlung noch eins drauf, weshalb ich plötzlich auflachen musste, was er mit einem Mal direkt erwiderte und zu mir hin rollte, um sich neben mich hin legen zu können.

Während ich durch solche Erfahrungen wieder Kontakt zu meiner damaligen, heute verlorenen Freude und Leidenschaft fand und mich allgemein dadurch glücklicher fühlte, wusste ich nicht, dass dies auch für Wooyoung wie ein Schritt zu seiner Traumabewältigung war, da er durch die Härte des Kampfsportes nicht viel Positives damit assoziiert hatte.

Somit ergänzten wir uns beide unbewusst und gleichzeitig so wohltuend in unseren Verletzlichkeiten, was ich gerade realisierte, als ich ihn neben mir so lachen sah.

Ich liebte ihn so sehr.

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Ach Ja, die Liebe... Ich finde es so schön, wie die Liebe in den unterschiedlichsten Formen und Arten existieren kann... <3 Hier ergänzen sich Woosan perfekt in ihren Verletzlichkeiten...

- Eure Eleja ♡

𝚜𝚝𝚛𝚎𝚎𝚝𝚏𝚒𝚐𝚑𝚝𝚎𝚛  ♤  𝚠𝚘𝚘𝚜𝚊𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt