Erklärungen

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Für vermutlich das erste Mal in seinem unendlichen Leben, war Crowley so nervös davor dem Engel etwas zu erzählen, dass er sich doch tatsächlich aufrecht und ordentlich in den Sessel, auf welchem er saß, aufrichtete. Dies zeigte jedoch nur, dass er die Ganze Sache nicht als selbstverständlich und unbedeutend erachtete.
Aziraphale, welcher die unsicheren Bewegungen des Dämon mit einem sehr bedrücktem Blick verfolgte, setzte sich gegenüber von diesen. ,,Mein Lieber, ist es wirklich so furchtbar?'' Harkte der Engel nach, was Crowley zu ihm sehen ließ. ,,Es war erträglicher als sie mich fallen ließen, als diese Sache noch einmal in Erinnerung zu rufen, glaub mir.'' Nuschelte der Rothaarige vor sich hin, jedoch laut genug, um dass sich die Federn des Engels regelrecht auf seinen Flügeln nach oben stellten. Mittlerweile schien sogar Aziraphale nervöser als Crowley zu sein, was die Situation nicht wirklich angenehmer gestaltete.
,,Du erinnerst dich sicherlich noch an die neuliche Situation, in welcher ich mit Audrey bezüglich des Falls einer ihrer Freunde diskutierte?'' Rückte Crowley nach einigen, unangenehmen Sekundne des Scwheigens doch noch mit der Sprach heraus. Aziraphale hingegen sah peinlich berührt kurz zu Boden. Er hatte diese hitzige Diskussion leider nur zu gut mitbekommen. ,,Hm ja sehr wage, aber ich denke im Großen und Ganzen schon." Antwortete der Engel bescheiden, um den Dämon nicht in eine noch unangenehmere Lage zu bringen.
,,Wohlmöglich kenne ich ihn." Tastete sich Crowley weiter vor, was Aziraphale wieder ruckartig aufsehen ließ. ,,Du kennst ihn? Aber das sind doch grandiose Neuigkeiten. Du vereinbarst ein Treffen und Audrey kann ihn wiederseh..." sofort wurde Aziraphale von einem recht launischem ,,Nein!" Unterbrochen. Crowleys Haltung schien angespannter als zuvor, jedoch versuchte er sich nach geringer Zeit wieder ruhig an den Sessel zu lehnen. ,,Das ist genau der Punkt Engel. Sie soll ihn nicht wieder sehen... nun ja zumindest soll sie sich nicht an ihn erinnern, wenn sie ihn wieder sehen sollte." Es fiel dem Rothaarigen sichtlich schwer sich nicht selbst zu verraten. Und er hoffte zu tiefst, dass Aziraphale ihm nicht auf die Schliche kommen würde. Dieser hingegen schien tatsächlich nichts davon mitzubekommen, wie Crowley einige Details gekonnt ausließ.
,,Aber Crowley, hast du nicht ihr Gesicht gesehen, als sie über ihn sprach?" Wollte der Engel wissen, sah seinem guten Freund flehend in die gelben Augen, welche im Moment ausnahmsweise nicht von seiner Brille bedeckt waren. ,,Hast du nicht die Narbe an ihrer Hüfte gesehen, als Gabriel ihr Shirt ein Stück nach oben zog?" Stellte Corwley die nächste Frage an Azirpahale, welcher etwas bestürzt und hastig mit ,,Oh doch natürlich." Antwortete. Jedoch konnte er nicht weiter dazu sagen, da Crowley erneut das Wort ergriff. ,,Und genau das ist der Grund, wesshalb sie sich nicht erinnern soll. Verstehst du Aziraphale?" Natürlich verstand der Engel, zumindest die Sorgen des Dämons. Audrey war dem Engel nun schon viele Jahre eine gute Freundin. Und als sie am heutigen Morgen verwundet vor im stand, war Aziraphale in größter Sorge. Die Wunden an ihren Beinen.
Langsam schob Azirpahle die Augenbrauen zusammen, als er einige Momente in seinen Gedanken noch einmal durchspielte. Wenn Audrey nichts zu verbergen hätte, hätte sie ihm einfach gesagt, was passiert sei. Zudem fiel dem Engel ein, dass sie direkt von Crowley gekommen sein musste und er vielleicht etwas wissen könnte. Doch das war nicht das einzige, was dem Engel auffiel. Crowley hatte geschickt davon ablenken können, worum es eigentlich in diesem Gespräch gehen sollte. Nämlich woher er Audrey kannte.
Mit einem prüfenden Blick sah er Crowley entgegen, ehe er sich von seinem Sessel erhob, diesen etwas näher an den Dämon heran schob und sich schließlich wieder vor diesen setzte.
Crowley hingegen beobachtete das Geschehen aufmerksam, rührte sich jedoch kein Zentimeter, als der Engel näher an ihn heran rückte.
,,Crowley mein Lieber?" Begann Aziraphale, wobei es nun Crowley war, welcher eine Augenbraun nach oben zog. ,,Engel." Gab der Dämon wieder, welcher ihn noch immer verwirrt ansah. ,,Audrey stand mir heute Morgen in einer mittelmäßig guten Verfassung gegenüber. Du weißt nicht zufällig, was passiert ist?" Wollte der Engel wissen, wobei Crowley schlucken musste. Zu seinem tiefsten bedauern, war er nicht ganz unschuldig daran. Jedoch wollte er es nicht so vor Aziraphle zugeben. ,,Vielleicht ist sie hier über einer deiner herumliegenden Bücher gestolpert, als sie gestern Abend den Laden betreten hat. Es war schon weit über Mitternacht, es war demnach ziemlich dunkel und..." Erst jetzt bemerkte der Dämon Aziraphales musternde Blicke auf sich liegen. Er legte den Kopf in den Nacken und seufzte Laut vor sich hin. Er hatte zu viel gesagt.
,,Du hast sie gestern Abend hier her gefahren?" Erfragte Aziraphale das Offensichtliche, wobei Crowley nun zu Decke hinauf sah. ,,Ja und? Hätte ich sie bei diesem Wetter allein gehen lassen sollen? Durch eine Stadt auf einem Planeten, welchen sie zum ersten Mal besucht hat?" Aziraphale sah seinen alten Freund mit einem bedrückten Blick entgegen. Er bemerkte, wie sehr sich Crowley bemühte etwas vor ihm zu verbergen. Und dazu hatte der Dämon mit Sicherheit keinen Grund. ,,Crowley mein Lieber.'' begann der Engel, legte kurz seine Hand auf die des Dämon. Dieser hingegen verfolgte die Bewegungen des Engels mit seinen Augen genaustens. So nahe kam ihn Aziraphale nur in den seltensten Fällen und er genoss es, auch wenn es ab und an noch ein seltsames Gefühl in ihm auslöste. Und genau dieses beschreibbare Gefühl, schien der Engel zu bemerken, da Crowleys recht ausdrucksloser Blick auf dessen Hand lag, welche noch immer die des Dämon festhielt. Daraufhin zog Aziraphale seine Hand wieder zurück und fuhr nach einen kurzen Räuspern fort. ,,Ich weiß, dass das alles sicherlich nicht leicht für dich ist. So scheint es mir zumindest. Aber wie wäre es, wenn du mir, was immer dir auf der Seele brennt erzählst und ich dir einfach nur zuhöre?" Mit einem noch immer in Gedanken versunkenen Blick und einem kleinen Kopfnicken, gab der Dämon sein Einverständnis, ehe er die ganze Wahrheit offenbarte.

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