Die Worte eines Dämons, die Taten eines Engels

287 27 1
                                    

Crowley wühlte schon eine Weile in seinem Schrank, um etwas zum anziehen für Audrey zu finden, was garnicht so leicht war. Nebenbei hörte er zu, wie Audrey anfing im Nebenraum zu reden. Und da er nach ein paar Augenblicken neugierig wurde, ging der Dämon auch sogleich zu der Zimmertür und öffnete diese einem Spalt breit. Er sah Audrey, die gerade einen Fleck von einer seiner Pflanzen wegwunderte und dieser auch gut zusprach. So ganz einverstanden war er damit zwar nicht, aber übel konnte er es ihr auch nicht nehmen. Schließlich war sie ein Engel. Und das ist was Engel tun. Lebewesen helfen und sich um sie kümmern, wobei nicht alle Engel so wie sie waren. Was eigentlich ziemlich bedauerlich war. Bei diesen Gedanken seufzte Crowley kurz, bevor er dann schließlich weiter suchte. Und tatsächlich fand er endlich etwas. Es war eines seiner Kleider, welche er damals als Nanny von Warlock trug. Er hob es damals als Erinnerungsstück auf, denn auch wenn er es nicht zugeben wollte, so ist ihm der kleine Warlock damals doch sehr ans Herz gewachsen. So war Crowley nunmal. Jemand, der so tat als würde ihn die ganze Welt mal kreuzweise können und dennoch einfach nur eine gute Person war, die sich zudem noch ständig um Kinder sorgte. Dies bewies Crolwey auch immer wieder, in jeglichen Zeitaltern.

Jedenfalls holte er eines dieser roten Kleider heraus und betrachtete es ein wenig. Es sah zwar noch gut aus, jedoch war er sich mit der Farbe nicht wirklich sicher. Das Kleid war rot und der Dämon erinnerte sich nur zu gut daran, dass Audrey diese Farbe nicht wirklich gern hatte. Seine erste Wahl wäre jetzt auf eine schlichte weiße Farbe gefallen, welche die meisten Engel im Himmel trugen. Jedoch war Audrey eben nicht wie andere Engel. Sie war zwar ständig freundlich, jedoch hielt sie es nicht immer für nötig sich an die Regeln im Himmel zu halten. Zudem mischte sie sich auch öfters in den großen Plan von Gott ein, wobei Audrey schon oft zu spüren bekommen hatte, dass Gott dies nicht gut hieß.
Schließlich entschied sich Crowley für einen hellen, beigen Farbton für das Kleid. Wobei sich der Dämon etwas an den Farben orientierte die Aziraphale trug. Sie waren zwar hell, jedoch waren diese Farben nicht die typischen Farben, die man im Himmel trug. Crowley schnippste mit den Fingern und das Kleid hatte sogleich den gewünschten beigen Farbton.
Zufrieden damit lief er aus dem Zimmer, blieb jedoch an der Tür stehen. Er lehnte sich an den Türrahmen und sah seinem Gast zu. Audrey stand immernoch bei seinen Pflanzen und machte diesen Komplimente. Crowley hingegen schüttelte nur schmunzelnd mit dem Kopf. ,,Hör auf meinen Pflanzen so zu schmeicheln, die gewöhnen sich nur dran." Mit diesen Worten lenkte der rothaarige Dämon die Aufmerksamkeit auf sich. Audrey drehte sich promt zu ihn und lächelte ihn herzlich an. ,,Warum soll ich aufhören? Es muss auch mal gesgat werden, dass sie wirklich klasse aussehen." Erklärte sie und kam ein Stück auf ihn zu. ,,War das dein 'dämonisches' Werk?" Fragte Audrey nach, wobei das 'dämonisch' ziemlich ironisch klang. Crowley hingen stellte sich wieder ordentlich hin. ,,Wohl möglich. Aber ich heiße es nicht gut, wenn du die Flecken auf meinen Pflanzen wegzuwunderst. Pflanzen die hier aus der Reihe tanzen, fliegen im hohen Bogen hier raus." Erklärte er Audrey, bevor er kurz zu seinen Pflanzen sah. ,,Habt ihr das gehört?" Fragte er ernst nach, wobei die Pflanzen gleich wieder zitternden. Audrey hingegen lachte kurz auf, was Crowley kurzzeitug aus der Fassung brachte. Er wusste nicht warum sie lachte. Hatte er etwas lustiges gesagt oder getan? ,,Was ist?" Fragte er verwundert, wobei er seinen Blick wieder auf Audrey richtete, die ein paar Meter vor ihm stand. Sie hingegen lächelte nur freundlich. ,,Du drohst deinen Pflanzen, obwohl du dich so rührend um sie kümmerst. Da sieht man an ihren ganzen Erscheinungsbild. Das ist einfach nur herrlich zu erleben... Deine Worte eines Dämons, deine Taten, wie die eines Engels. Würde mich garnicht wundern, wenn du doch einer wärst." Ihre letzten Sätzte betonte sie besonders. Wobei sie es wohl hätte nicht erwähnen sollen, denn bei diesen Thema reagiert Crowley etwas empfindlich. Er ließ das Kleid in seiner Hand fallen, lief auf den Engel zu und packte sie am Kragen ihrer Jacke. Der Dämon hielt sie so fest, dass Audrey nun schon auf Zehenspitzen stehen musste. Was ihr jedoch schwer fiel, da sie sogleich mit zittern anfing. Schockiert sah sie zu Crowley, der hingegen nur einem boshaften Blick erwiederte. ,,Ich bin verdammt nochmal kein Engel! Und ich will so etwas nie wieder hören. Haben wir uns verstanden!" Sagte er lautstark, wobei er erst jetzt bemerkte, wie sehr Audrey zitterte.
Wärend sie Todesangst hatte, wegen den damaligen Geschehnissen im Himmel, so hatte Crowley ebend an etwas fast genauso grauenvolles für ihn gedacht. Er erinnerte sich an die letzten Worte des Engels Michael nach seinem Fall. ,,Versuch garnicht erst ihre Erinnerung wieder herzustellten. Es wird dir nicht gelingen.... Und wenn sie sich doch jemals daran erinnern sollte, dass du ein Engel warst, oder daran, dass sie dich kannte... Dann bete zu Gott, dass sie überleben wird was ihr blüht." Diese Worte schwebten Crowley im Kopf herum. Ja, Michael war ein Engel, aber so etwas wie Freundlichkeit, Vergebung oder sonstiges der gleichen, waren für sie Fremdwörter.
Crowley schüttelte kurz seinen Kopf. Er wollte diese Erinnerung so schnell wie möglich bei Seite legen. Mittlerweile sah der Dämon ins Leere. Das einzige was er richtig mitbekam, war Audrey's ständige gezittere, wesshalb er sie auch sofort ohne etwas zu sagen los ließ. Audrey hingegen zögerte dabei nicht lange und rannte, nachdem Crowley sie los ließ sofort in das Zimmer, aus welchem er gerade herausgelaufen ist. Vermutlich nicht die klügste Entscheidung, sie hätte wohl gleich die Tür zum Ausgang wählen sollen, jedoch schaltete sie in diesem Moment einfach zu spät. Sie schloss schnell die Tür hinter sich und mit einem schnippsen war diese auch verriegelt. So eine große Angst hatte Audrey schon seit Jahrhunderten vor niemanden mehr gehabt. Nicht mehr seit diesen einen verhängnisvollen Vorfall im Himmel.
Sie wusste zwar nicht wie ihr gerade geschieht, aber eines wusste sie: dies würde eine lange Nacht werden. 

Das war's wieder für heute. 😊
Im nächsten Kapitel kommt dann etwas mehr aus der Vergangenheit von Crowley und Audrey.😊

Fallen Angels 》Good Omens Fanfiction《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt