Besorgnis

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Mit einem lauten Quitschen blieb der schwarze Bentley zum stehen und auch das Lied 'Bohemian Rhapsody' von Queen, welches gerade noch zu hören war, verstummte allmählich. Crowley welcher nun den Schlüssel heraus zog, sah sich nocheinmal im Rückspiegel an. Und er sah grauenvoll aus. Auch wenn er als Dämon nicht wirklich Schlaf benötigte, so sah er dennoch so aus, als wäre dies das einzige was ihn in diesem Moment gerade noch so erträglich aussehen lassen würde. Der gestrige Abend ließ ihm einfach keine Ruhe. Audrey verbarg etwas vor ihm, genauso wie er vor ihr. Seufzend stieg er aus dem Bentley aus und ließ die Tür hinter sich zufallen.
Es war ein grausiger Tag. Der Wind war eisig kalt und es regnete wie aus Eimern. Dafür, dass es schon zehn Uhr war, war es zudem noch erstaunlich dunkel draußen. Kein Wunder, dass keine Menschenseele draußen anzutreffen war. Dies sollte Crowley allerdings recht sein. Er lief auf den Bürgersteig, gerade wegs zu Aziraphales Bücherei. Dort angekommen nahm er den Griff in die Hand, drückte diesen runter und wollte im selben Moment in das Gebäude hinein laufen. Jedoch stieß er unsanft mit dem Kopf gegen die Tür. ,,Verdammt!" Fluchte er vor sich hin und hielt sich die Stirn. Ein paar Schritte trat er zurück und sah durch die Fenster. Das Licht war aus und erst jetzt viel dem Rothaarigen auf, dass das Schild an der Tür "geschlossen" anzeigte. Er wusste, dass der Engel seinen Laden so gut wie immer geöffnet hatte. Irgendetwas musste nicht stimmen. Er schnippte mit den Fingern, die Tür ging auf und er trat hinein. Das kleine Glöckchen an der Ladentür erklang und als die Tür enthültig zu fiel, hörte er auch schon die Stimme seines alten Freundes. ,,Audrey?" Drang die fragende Stimme des Engels durch den Laden. Crowley hingegen vernahm zugleich den besorgten Unterton, weshalb er der Stimme gleich versuchte zu folgen. ,,Nein Engel, ich bin's." Mit dieser Antwort wollte der Dämon gerade rum die Ecke laufen, als Aziraphale gerade um diese gelaufen kam. Für einen kurzen Moment zuckte Crowley zusammen. ,,Ah Crowley, wie schön. Leider habe ich gerade absolut keine Zeit für dich. Nimms mir nicht übel." Antwortete der Blondhaarige und wollte gerade an dem Dämon vorbeistürmen, als diese ihn hingegen an dem Oberarm zurück zog. ,,Crowley lass mich bitte los!" Forderte der Engel und sah ihn ernst mit seinen blauen Augen an. Crowley hingegen gehorchte und ließ von ihm ab. ,,Was ist passiert? Warum fragst du nach ihr? Ist sie gestern nicht nachhause gekommen?" Fragte er sogleich nach. Denn was wäre, wenn sie darauf gewartet hatte bis er losgefahren ist, um sich unbeobachtet davon zu machen? Seine Vermutung wurde jedoch nicht bestätigt, da Aziraphale sogleich mit dem Kopf schüttelte. ,,Nein." Antwortete er und lief in den hinteren Bereich seines Buchladens. Erleichtert atmetete Corwley aus. ,,Noch viel schlimmer." ,,Was?" Stieß Crowley hysterisch aus und folgte Aziraphale weiter, der schließlich stehen blieb. Er sah den besorgten Blick des Dämons, jedoch konnte er sich diesen nicht erklären. Crowley hatte etwas zu verbergen. Nur was?
,,Engel was ist mit...?" Fragte der Dämon, kam jedoch nicht weit, da Aziraphale ihm sogleich ins Wort fiel. ,,Warum interessierst du dich so brennend für Audrey?" Wollte der Engel wissen, zog dabei eine Augenbraue in die Höhe. Crowley hingegen fuhr ein kalter Schauer über den Rücken. Jetzt dürfte er nur nicht sie Fassung verlieren. Die Wahrheit konnte er selbst Aziraphale nicht anvertrauen. Wer weiß, was der Himmel sonst mit ihm anstellen würde.
,,Tu ich doch gar nicht!" Antworte der Dämon recht patzig, ehe er seine Blicke von dem Engel wand. Aziraphale hingegen lachte nur stumpf auf. ,,Allerdings mein Lieber und es würde mich wirklich brennend interessieren, woher diese große Interesse stammt." Fuhr Aziraphale fort, wobei er Dämon nur ablockte. Er musste den Engel weiterhin ablenken, ihn zumindest von dieser Spur fern halten. ,,Das spielt im jetzigen Zeitpunkt keine Rolle, Engel. Wenn ihr etwas zustöst, könntest du es dir genauso wenig verzeihen wie ich mir! Also weo ist sie?" Natürlich bemerkte Crowley, dass er sich um ein weiteres Mal versprochen hatte, jedoch war es in diesem Moment nicht von Bedeutung. Er wollte nur wissen, was mit Audrey geschehen ist. Jedoch hatte Aziraphale keine Antwort auf Crowleys Fragen. Er atmete schwer aus. ,,Gabriel hat sie vor geringer Zeit mitgenommen. Ich habe keinen Ahnung wohin." Erklärte der Engel weiter, wobei Crowley nur noch unruhigen wurde. Was wenn Gabriel herausgefunden hatte, dass sie gestern Abend bei ihm war? Oder schlimmer... was wenn es Michael erfahren würde? ,,Dann streng dich verdammt nochmal an! Hat er irgendetwas gesagt? Irgendeinen kleinen Hinweis?" Hagte Crowley immer weiter nach, wobei Aziraphale nun langsam auf ihn zukam. Er legte dem Dämon behutsam eine Hand auf sie Schulter und sah ihn mit einen sanften Blick entgegen. ,,Audrey meinte, dass ich mir keine Gedanken machen muss. Auch wenn ich es tue. Allerdings ist sie taff und wird das überstehen. Aber das muss ich dir glaube ich nicht erzählen. Nicht wahr?" Sprach der Engel weiter, wobei Crowley sich nur zurück auf den Sessel hinter sich fallen ließ, die Ellenbogen auf den Knien aufstützend und das Gesicht in den Handflächen vergrabend. ,,Was habe ich nur getan?" Murmelte der Dämon verzweifelt vor sich hin, ehe er sich zurück an den Sessel lehnte und zur Decke hinauf sah. Aziraphale hingegen setzte sich ihm gegenüber und sah ihn bedrück an. ,,Warum erklärst du es mir nicht einfach? Vielleicht wir es dir helfen." Schlug der Engel vor, wobei Crowley zögerlich zu diesem sah. ,,Es ist nicht so einfach wie du denkst Engel. Es ist... kompliziert." Erwiderte Crowley, wobei Aziraphale nur mit den Schultern zuckte. ,,Weißt du was kompliziert ist? Den Himmel zu verheimlichen, dass ich eine Freundschaft zu einem Dämonen pflege. Und bisher ist es mir auch gelungen. Wieso sollte ich also an einer komplizierten Erklärung scheitern, die vielleicht sogar die Lage hier vereinfacht?" Aziraphale hatte stets gute Argumente. Darum wusste Crowley auch, wesshalb er nach einem schweren Seufzen doch noch mit der Sprache herausrückte.

Fortsetzung folgt

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