CHAPTER 18

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Jimin

Jeon Jungkook. Ich habe mit ihm geschlafen. Zwei Mal. Ich habe ihm erlaubt, in mir zu kommen, dabei wusste ich aus Erfahrung, wie ätzend es war, sich was einzufangen.

Und das schlimmste war, dass ich nichts davon bereute. Ich würde es nochmal machen. Gott, ich wollte es nochmal machen.

Dieses Tierblut stieg mir wohl zu Kopf, wenn ich alle meine Prinzipien für ein bisschen Menschenblut über Board warf. Und für das Schwanzpiercing.

»Wie schmecke ich?«, fragte Jungkook leise. Er spielte abwesend mit meiner Kette, aber ich glaubte, ich bin doch noch in den Himmel gekommen.

»Baby, du schmeckst köstlich.« Ich rutschte tiefer auf dem Sofa, um besser in seine Arme zu passen. Seine starken, durchtrainierten Arme. »Danke für heute.«

»Gerne«, lächelte er und drückte meine Taille. Die Spannung zwischen uns baute sich schnell wieder auf, aber dank ihm konnte ich kaum einen Knochen in meinem Körper rühren. Mir entkam ein Brummen, das zu spät war, um es aufzufangen. »Ich muss gleich zur Arbeit..«

Skeptisch verengte ich meine Augen.

»Du arbeitest, wenn ich arbeite.«

»Nein, ich muss Taehyung im Convenience Store ablösen.«

»Habe ich dir nicht gesagt, dass du kündigen sollst?«

»Ich mag den Job dort. Ich sehe Tae sonst nicht oft.«

»Ich mag diesen Taehyung nicht«, meckerte ich. Jungkook über mir wurde plötzlich leise und da begriff ich selbst, wie sich meine Worte anhören mussten.

»Bist du eifersüchtig?«

Obwohl es dunkel war, war es sicher nicht dunkel genug, um das Rosa in meinen Wangen zu kaschieren. Ein süßes Lächeln zupfte an Jungkooks Mundwinkeln, während mein Herz einen ungesunden Takt schneller schlug. Soweit ich weiß, konnte ich keinen Schlaganfall kriegen.

»Nein«, sagte ich prompt.

»Du hast ihn nicht einmal richtig kennengelernt. Er ist mein bester Freund. Du musst nicht eifersüchtig sein.«

»Ich bin es auch nicht«, zischte ich und Jungkook konnte sein Prusten nicht zurückhalten.
Seine Hände glitten unter mein Oberteil und tanzten über meinen Bauch. Ich versteifte mich. Ich sah zu Jungkook hoch, aber da war es schon zu spät.

Sein Grinsen breitete sich aus und dann lag ich zappelnd unter ihm, schlug mit Beinen und Armen um mich, während er mir die Höllenqual anstatt, die der moderne Mensch kitzeln nannte.

»Hör auf!«, jammerte ich, aber er hatte noch mindestens einige Minuten seinen Spaß mit mir. Irgendwann lag er auf mir, ohne dass es mir viel ausmachte, fast zerdrückt zu werden. Nicht, dass ich nochmal sterben könnte. Aber wenn ich mir eine Todesursache aussuchen dürfte, dann wäre es diese.

»Ruf mich an, wenn du etwas brauchst«, küsste er mich ein letztes Mal und beleidigt sah ich nicht dabei zu, wie er sich anzog. Im Nachhinein bereute ich es. Der Junge war eine Augenweide.

Und so war ich alleine. Auf dem Sofa. In meinem Apartment. Seufzend zog ich unter den Sofakissen eine zerdrückte Packung Kippen heraus und ein Feuerzeug. Zündete mir eine an. Überschlug die Beine.

Sah zu dem kleinen, rechteckigen Stück Metall, das ich immernoch nicht so recht zu benutzen wusste.

Ich wollte ihn anrufen.

Genervt warf ich mir meinen knappen Morgenmantel über und ging in Richtung Küche. Ich hatte keinen Hunger nach der Nacht.

Ich wollte ihn anrufen.

BROOKLYN BOY | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt