Upper Moon Eins stand genau hinter mir. Die große, grobe Hand beharrlich auf meiner Schulter. Der Griff nicht zu fest aber auch nicht zu sanft. Ich verstand, ohne dass er sprechen musste. Ich hatte sowieso das Gefühl, dass er das nicht gerne tat.
Rechts hinter mir spürte ich nur einen Augenblick später einen Windhauch, der mir alte Erinnerungsfetzen vor Augen führte. Fächer und kalte Dunkelheit. Im Augenwinkel sah ich Douma neben mir stehen, Upper Moon Zwei.
Als ich meinen Kopf leicht nach links drehte, begegnete ich Kokushibos eintönig monotonem Blick. Die Hand immer noch auf meiner Schulter weilend, nickte ich leicht in seine Richtung. Daraufhin nahm er seine Hand weg.
Flankiert von Upper Moon Eins und Zwei stand ich da. Der neue Upper Moon Drei. Die drei mächtigsten Dämonen der Welt, nach Muzan.
In diesem Augenblick wanderte mein Blick nach oben. Unser Meister schaute unbeeindruckt und gelangweilt zu uns herab. Da ich seinen urbösen Augen nicht direkt begegnen wollte, wandte ich mich wieder dem demolierten Schlachtfeld zu.
Akaza kam geradewegs auf uns zu. Seine zornerfüllten Schritte, die über die Fläche stampfen, gaben dem kaputten Boden den Rest. In mir stieg der Drang, nochmal meine Blood Demon Sun zu wirken. Die Haut an seinen Armen, die ich hatte verbrennen lassen, heilte nur langsam für seine Verhältnisse.
Ich hörte das Katana von Kokushibo hinter mir klicken und auch Douma verlagerte sein Gewicht. Doch bevor auch nur einer von ihnen zum Zug kam, ging Akaza mit einem Schmerzensschrei zu Boden.
Mit einer Hand, über die sich verbranntes Fleisch zog, hielt er sich das Gesicht. Kurz darauf hörte man ähnliche Schreie und Klagen von weiter oben.
Gyokko, Hantengu. Auch sie lagen am Boden."Ihr seid zu nichts zu gebrauchen. Ich habe eure Schwäche viel zu lange geduldet.", raunte und donnerte Muzans tiefe Stimme durch das Infinity Castle.
Sie wurden degradiert.
Und damit waren die zunehmenden Dämonenmonde wieder vollzählig. Akaza - Upper Moon Vier. Hantengu - Upper Fünf und Gyokko auf Platz Sechs. Die Zeichen in ihren Augen hatten sich unwiderruflich verändert. Ich wusste, wie schmerzhaft das war. Vor zwei Wochen hatte Muzan mir "Rang Zunehmende Drei" in die Augen geritzt.
Er hatte bereits vorher gewusst, dass ich Akaza besiegen würde. Oder hatte es zumindest gehofft. Wir hatten lange zusammen daran gearbeitet. An mir - meiner Form, meinem Potential.
Ich fasste mir durch die langen, wehenden, blassweißen Haare und atmete zufrieden durch, bevor ich süffisant zwei Schritte auf Akaza zuging. Jeder Schritt voller Überlegenheit. Doch Muzan stahl mir die Show.
"Seit Jahrhunderten seit ihr Wichtigtuer mir nicht von Nützen. So langsam stelle ich eure bloße Existenz infrage. Ich habe keine Lust mehr, mir euer ständiges, peinliches Versagen anhören zu müssen. Ihr werdet in Zukunft mit mehr Enthusiasmus an die Sachen herangehen, die ich euch auftrage, oder ich zerreiße auch noch den letzten Rest eurer mickrigen Existenz."
Niemand sagte ein Wort, als Muzan in einem Wutanfall seinen Schreibtisch in der Mitte entzwei schlug.
"Gyokko, Hantengu, eure letzten Bemühungen waren gelinde gesagt peinlich. Akaza, du suchst immer nur an den falschen Stellen. Douma, Kokushibo, ihr habt nicht einmal ansatzweise irgendwas zum Geschehen beigetragen. Ihr fünf könnt euch wirklich glücklich schätzen, dass Nezaky zumindest einen Hauch von Intelligenz besitzt, der euch eure verkommenden, nichtsnutzigen Leben rettet."Autsch. Unfreundlich.
Ich spürte die Augen der anderen Upper Moons förmlich auf mir brennen."Ihr werdet in Zukunft zusammenarbeiten. Es ist mir vollkommen gleichgültig, wie ihr zueinander steht. Der Nächste, der sich wegen eines Ranges duelliert, wird der Sonne ausgesetzt. Ich habe keine Geduld mehr für eure kindischen Spielereien. Ich will Ergebnisse. Bringt mir die blaue Spinnenlilie. Oder bringt sie direkt zu Nezaky, sie weiß, was zutun ist. Was auch immer - tut es und tut es bald, ansonsten habe ich keinerlei Verwendung mehr für euch."
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Blended Blood || Demon Slayer Douma
Fanfiction• Wir sind Dämonen, wenn wir einander nicht vertrauen können, sind wir wirklich verloren • Als Mensch geboren, als Mensch gelebt, als Mensch gefallen. Als Engel verstoßen, als Dämon wiederauferstanden. Sie hat alles verloren, sogar sich selbst. Mit...