XXXVII

342 22 6
                                    

Akaza

Als Muzan erschien, gingen wir alle auf die Knie. Auch Kokushibo ließ von Nezaky ab und kniete.
Alle, bis auf sie.

Nezaky strich über ihren Arm und regenerierte sich. Dann stieg sie über Kokushibo hinweg - eine Beleidigung - und ging direkt auf Muzan zu. Nur zwei Schritte vor ihm blieb sie stehen und verneigte sich.

Muzan schien das kalt zu lassen. Er musterte uns mit seinen bösen Augen wie Kinder, die nicht gehört hatten. Er ließ sich eine Weile Zeit, bis er zu uns sprach. "Gibt es hier ein Problem?", fragte er monoton.

Kokushibo ergriff zuerst das Wort, bevor Nezaky ihn noch mehr demütigen konnte. Dafür würde er sich sicher noch bei ihr rächen. "Nein, Meister. Kein Problem." In seiner Haut würde ich jetzt ungern stecken wollen.

Mit einem entnervten Schnaufen wendete Muzan den Blick von seiner rechten Hand ab. Wir durften uns wieder erheben. "Ich habe eine neue Mission für euch. Wie es scheint, haben wir nun endlich den Aufenthaltsort der blauen Spinnenlilie gefunden. Jedoch hasse ich unbestätigte Information. Ihr werdet euch auf den Weg machen und herausfinden, ob die Sache Hand und Fuß hat. Sollte es tatsächlich der Ort sein, nach dem wir schon so lange suchen, werdet ihr mir unverzüglich berichten und so viele Proben wie möglich sammeln."

Wir alle nicken. Das konnte kaum wahr sein. Wir hatten so lange gesucht und nichts gefunden. Nezaky konnte scheinbar Gedanken lesen. "Von wem kommen diese Informationen?", fragte sie und lehnte sich lässig gegen einen von Muzans Tischen.

Unbehagen machte sich in mir breit. Sie verhielt sich in Muzans Nähe viel zu gelassen, doch ihn schien das gar nicht zu stören. Wie viel Zeit hatten die beiden wohl miteinander verbracht?

"Gyokko. Er hat mit seinen prekären Talenten eine mögliche Position entdeckt. Aber ich will es bestätigt haben. Und zwar von euch - Douma, Nezaky, Akaza. Das ist eure Chance zu beweisen, dass ihr doch nicht so nutzlos seid."
Das war ein Scherz. Das musste ein Scherz sein!

Nezaky

Eine Mission zu dritt. Wie schön. Ich sah zu Akaza. Er stand immer noch fernab von uns allen. Die Arme vor der Brust verschränkt und mürrisch dreinblickend.

Ob es Schicksal war, dass Muzan gerade uns drei auf eine Mission schickte? Akaza, der mich bodenlos hasste und verabscheute und immer noch danach strebte, seinen Rang zurückzubekommen und Douma, der mir mehr unter die Haut ging, als es mir lieb war.

Akazas Augen blitzten kurz, als sich unsere Blicke trafen. Es war nur ein kurzer Moment aber er sprach Bände. Er war genauso begeistert wie ich.
"Geht jetzt. Ich habe keine weitere Verwendung für euch.", sprach Muzan herrisch und wandte uns den Rücken zu. Ich drehte mich zu Kokushibo um, der gerufen worden war, jedoch keine Aufgabe bekommen hatte.

Seine Augen fraßen sich durch mein Fleisch. Ich zwinkerte ihm zu, bevor er verschwand. Ich wusste, dass er später mit Muzan über mich sprechen würde. Es war mir egal.

Als Nächstes sah ich zu Douma, der ziemlich teilnahmslos seine Hände begutachtete. Hatte er überhaupt mitbekommen, was unser Auftrag war?

Es ging um die blaue Spinnenlilie. Die Pflanze, nach der sie alle Jahrhunderte gesucht hatten! Douma sah sich nach Nakime um. Bereit, zu verschwinden. Auch Akaza setzte zum Gehen an und streifte mich dabei an der Schulter. Ich lachte spöttisch.

"Nezaky, du nicht." Krallen bohrten sich in mein Unterbewusstsein. Hielten mich an Ort und Stelle fest. Ich hatte jegliche motorische Kontrolle über meinen unsterblichen Körper verloren - durch ihn.

Meine Hände wehrten sich gegen die Bewusstseinskontrolle und ballten sich zu Fäusten. Es kostete mich enorme Anstrengung, dass es schmerzte. "Ja, natürlich.", erwiderte ich neutral und versuchte, meine Wut in Fügsamkeit umzuwandeln. Zumindest für den Moment.

Blended Blood || Demon Slayer DoumaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt