XXXVI

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Als er spürte, dass ich mich nicht wehrte, ließ er meine Handgelenke los und fuhr stattdessen mit seinen kräftigen Hände um meine Taille.

Er hielt mich, als ich in seinen Armen verging. Meine Haut kribbelte. Feuer und Eisstürme pflügten abwechselnd durch meinen Körper. Douma löste sich kurz, keuchte atemlos gegen meine Kehle. "Du bist stärker geworden."

Ich zuckte, als er mit der Zunge meinen Hals herauffuhr und mir raunend ins Ohr knurrte. Alle meine Instinkte und Sinne spielten verrückt. Seine Worte nahm ich kaum wahr, aber ich lächelte provokant, als sie mich erreichten.
"Bald bin ich stärker als du."

Mit einem tiefen, belustigten Lachen schlug er seine Zähne ein paar Zentimeter weiter höher als zuvor in meinen Hals. Der Schmerz war nicht mehr als ein lustvolles Knistern. Ich konnte mich später dafür verdammen - nicht jetzt.

Doumas Griff um meine Taille ging zögernd weiter runter. Nein, nicht zögernd. Zitternd.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Der große, böse Douma. In die Knie gezwungen.

Doch so schnell, wie das Gefühl der Überlegenheit mich gepackt hatte, schwand es wieder, als er gierig mit den Händen über meinen Bauch strich und in Sekundenschnelle meinen Hosenbund passierte.

Vollkommen aus dem Bann gerissen, sah ich ihn an, als er sich mit blutüberlaufenden Mundwinkeln verführerisch und absolut überlegen von meinem Hals abwandte.

Ich wusste nicht, wie man atmete, es passierte einfach. Auch Doumas Atmung ging völlig unkontrolliert. "Vertraust du mir?", hauchte er und legte seine Stirn wieder wie vorhin an meine. Bevor er die Kontrolle verloren hatte.

Ich schüttelte leicht den Kopf. "Nein.", hauchte ich genauso verloren wie er zurück. Daraufhin musste er einfach lächeln. "Gut, kleiner Vogel."
Er nahm quälend zwei Zentimeter Abstand und zog sich sein Oberteil aus.

Die volle Bandbreite seiner Muskeln nahm mich ein. Er fasste meine Hände und legte sie an seine nackte Brust. In mir explodierte ein ganzes Feuerwerk. "Gut.", wiederholte ich abwesend.

Seine Haut war zuerst heiß an meinen Fingern, dann eiskalt, als würde ihm die Hitze peinlich sein. Es gelang ihm nicht lange, dieses innere Feuer zu überspielen. Das wusste ich, weil es mir genauso ging.

"Wir sind Dämonen..", fing er an. "Wir nehmen uns, was wir wollen..", beendete ich. Unsere Blicke trafen zum ersten Mal einhundert Prozent aufeinander. Unterbewusst hoffte ich, dass die Tarnung meiner Augen nicht fallen würde und das tat sie auch nicht.

Ich hatte noch Kontrolle.
Zumindest ein kleines Stückchen.
Ich atmete durch den Mund stoßend aus.

Seine Schönheit raubte mir den Verstand. Seine Augen, die den ganzen Sternenhimmel in sich trugen, entführten uns in eine Dimension, in der nur wir beide existierten. Doumas blasse Haut wirkte noch blasser als sonst. Mit leicht zitternder Hand fasste er an meine Wange und strich ganz sanft meinen Hals herab.

So musste ich auch ausgesehen haben, als ich sein Blut genommen hatte. Es war ein herrlicher Anblick.
Er streifte mit den Fingern die Stelle, wo er mich gebissen hatte. Danach führte er die Finger an den Mund und leckte sie genüsslich ab. Gott verdammt.

Gänsehaut breitete sich nur bei dem Anblick auf mir aus. Wilde Adern bildeten sich in seinem Gesicht. Animalisch, gierig, erregt. Das alles sah ich in seinen Augen. Sie rissen mir sämtliche Kleidung vom Leib. Raubten mir die Luft zum Atmen. Doch mein ganzer Körper reckte sich ihm entgegen. Mein Blut verlangte danach. Mein Geist verzehrte sich danach. Mein Herz schrie danach.

Plötzlich, gerade als er mich an sich zog, die Augen fixiert auf meinen, änderten wir unsere Position. Unsere Umgebung. Raum und Zeit.
Alles, was ich gerade noch gespürte hatte, erlosch und zog sich zusammen, bis nichts mehr davon übrig war.

Blended Blood || Demon Slayer DoumaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt