XXXIX

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Es dauerte nicht lange, bis wir unseren Zielort erreichten. Dank meiner Schattenteleportation legten wir den Weg von drei Tagen innerhalb weniger Minuten zurück.

Ich brachte uns so nah es ging an Muzans berüchtigten Berg heran. Es war noch dunkel, die Sonne würde erst in ein paar Stunden aufgehen. Perfektes Timing.

Ich hatte Akaza und Douma nichts weiter über die Mission erzählt. Das wollte ich jetzt tun. Ich dachte, ein anderes Umfeld würde die Sache einfacher machen, tat es jedoch nicht.

Zu dritt überfielen wir ein kleines Haus. Mann, Frau und Hund. Als wir sie beseitig hatten, machten wir es uns im Wohnzimmer bequem. Bequem war aber einfacher gesagt als getan.

Ich spürte, wie angespannt Akaza und Douma immer noch waren. Sie waren überhaupt nicht erfreut gewesen, als ich ihnen sagte, ich würde ihnen später alles erklären.

In Wahrheit hatte ich sie womöglich so lange im Dunkeln gelassen, damit ich selbst am Ende keinen Rückzieher machen konnte.

Douma saß breitbeinig auf dem großen Ledersessel, einen seiner Fächer vorm Gesicht, während Akaza sichtlich ungeduldig an der schweren Holzkommode lehnte.

Nachdem ich das Haus abgesucht hatte, kam ich mit einer Flasche Rum zurück ins Wohnzimmer, ließ mich etwas weniger elegant auf die Couch nieder und stellte den Rum mit einem lauten Knall auf den Tisch.

"Trinkt, das werden wir brauchen." Als eine Weile niemand etwas sagte, sah ich einmal jeden von ihnen an und lehnte mich dann zurück, wobei ich meine Arme auf der Rückenlehne ablegte.

"Bevor ich jetzt zu den Einzelheiten komme, will ich, dass ihr euch darüber klar seid, dass das hier die vielleicht wichtigste Mission ist, die in der Geschichte der Dämonen gemacht worden ist. Wenn wir in den nächsten Stunden die blaue Spinnenlilie tatsächlich finden und sicherstellen können, wird sich unser Leben für immer verändern."

Wieder bekam ich nur Stille.

"Hört zu, ich möchte wirklich nicht über das sprechen, was bei Muzan passiert ist, als ihr weg wart. Und es tut mir leid, dass ich euch bis jetzt nichts weiter erzählen konnte, aber ich habe meine Gründe dafür. Die blaue Spinnenlilie wächst scheinbar ausschließlich auf diesem Berg, den wir in der Ferne gesehen haben. Was nicht weiter schlimm ist."

"Der Berg ist voller Glyzinien, ist es das?", warf Akaza ein. "Ja, das habe ich auch gerochen.", bestätigte Douma und sah hinter seinem Fächer vielsagend zu mir.

Er wusste schließlich, dass ich immun gegen diese Blumen war. Ich räusperte mich und sah wieder auf den Tisch. "Nein, es sind nicht nur die Glyzinien, die mir Sorgen machen. Ihr konntet es nicht wissen, aber die Lilie wächst nur tagsüber. Solange es Nacht ist, ist sie also unauffindbar."

Stille. Diese Stille war anders. Sie war viel schwerer und hing tief in der Luft. Beide hatten sofort verstanden. Akaza stützte sich von der Kommode ab und nahm sich die Flasche Rum vom Tisch, kippte sich einen großen Schluck die Kehle hinunter, bevor er sprach.

"Also muss einer von uns in die Sonne, um die Blume zu holen, noch bevor uns die Glyzinien das Fleisch verätzen und uns die Sicht mit ihren Pollen nehmen?" Die Frage war rhetorisch. Seine Stimme strotzte nur so vor Ironie.

Douma lachte. "Das nenne ich mal eine Herausforderung, die nur unser herzallerliebster Meister zustande bringt." Akazas Blicke warfen Dolche auf Douma. "Und neben der Sonne und den Glyzinien ist da noch etwas. Laut unseren Informationen gibt es wohl auch ein Demon Slayer Nest hier irgendwo in der Nähe. Sie beschützen diesen Berg natürlich.", lachte ich aufsässig.

Wir alle lachten, doch es war kein aufrichtiges Lachen. Dann gab Akaza die Flasche an Douma weiter. Akaza stützte sich mir gegenüber auf den Tisch.
"Was ist der Plan?"

Blended Blood || Demon Slayer DoumaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt