Ich bin kurz eingeschlafen auf dem Weg zu den Lozanos. Es war jedoch kein fester und kurzer Schlaf, denn als der Wagen zum stehen kommt, spüre ich direkt Ricos Hand an meinen Arm, was mich wieder schreckhaft zusammenzucken lässt. Mit großen Augen schaue ich ihn an, um danach aus dem Auto zu gucken und zu erkennen, dass wir vor einem riesigen Haus stehen. Nein, kein Haus. Eine Villa! Aber gut, wieso bin ich überrascht, ich habe mit der ach so „angesehenen und einflussreichen" Familie Lozano zu tun. Rico hilft mir aus dem Auto und läuft mit mir über den schön gepflasterten Weg zum Eingang. Zwei Securitys stehen vor der Tür, nicken Rico zu und öffnen die Tür. Drinnen angekommen bewundere ich erstmal den riesigen offenen Raum. Von Links und rechts geht eine Treppe nach oben, direkt über mir hängt ein riesen Kronleuchter und geradeaus, am Ende dieses riesigen Raumes Ist eine komplette Glaswand zum Garten hin. Man erkennt nicht viel, da es mitten in der Nacht ist, aber der Garten ist auf jeden Fall sehr schön beleuchtet und scheint, so wie alles hier, riesig zu sein.
Rico ist nach wie vor am Handy, erst als wir eine Tür hören, die geöffnet wird, schauen wir beide zu den Treppen, wo gerade eine sehr hübsche Frau in Bademantel hervorkommt. Sie schaut uns mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sie sieht sehr hübsch aus, hat einen perfekten Körper und perfektes schwarzes Haar, und das, obwohl sie wahrscheinlich grad aufgewacht ist. Trotzdem sieht sie aus, als könnte sie der Albtraum höchst persönlich werden, so kalt und emotionslos, wie sie uns anschaut. Aber das können die Lozanobrüder auch, also schreckt mich das nicht ab. Langsam läuft sie die Treppen runter, ohne ihren Blick von mir zu nehmen, die Arme vor ihrer Brust verschränkt.
„Haben wir dich geweckt?" fragt Rico sie. Ohne ihre Augen von mir weg zu nehmen, antwortet sie: „Nein. Aber ich warne dich. Felipe wird morgen früh geholt und ich möchte auch noch schlafen. Auf dein lautes Stöhnen kann ich also verzichten."
Irgendwie ist diese Frau beängstigend. Der zweite Satz war sicher an mich gerichtet, aber sie spricht so emotionslos, es ist echt gruselig.
Rico lacht leise auf und schaut sie belustigt an. „Keine Sorge Catalina, aber dir würde es nicht schaden auch mal wieder in den Genuss zu kommen." Direkt schaut sie ihn mit zusammengekniffenen Augen an, doch es scheint ihn überhaupt nicht zu interessieren, denn er läuft ohne weiteres weiter in den Raum. Nachdem sie ihm hinterherläuft, tue ich es ihr gleich. Er läuft links in eine große offene Küche, um sich etwas zu trinken aus dem Kühlschrank zu holen. „Willst du auch was, pequeña?" die Frau schaut fragend zwischen uns hin und her. „No" antworte ich kurz und stelle mich an die Kücheninsel.
„Also nimmst du eine Trulla mit nach Hause, keine Ahnung übrigens wo du die aufgegabelt hast, aber so genau will ich es auch nicht wissen, und lässt jetzt Mateo und Elmo für dich arbeiten oder wie sieht das aus? Dios mio, wo bin ich hier gelandet... Aber es war von dir auch nicht anders zu erwarten." „Catalina, erstens mal würde dich das eigentlich überhaupt nichts angehen und zweitens hat die Trulla einen Namen. Du kannst auch einmal bisschen weniger scheisse gegenüber Besuch sein."
„Pass auf wie du mit mir redest. Und es ist mir egal wie deine Nutten aus dem-"
„Ich bin keine Nutte! Keine Ahnung, wer du bist, aber es interessiert mich eigentlich auch überhaupt nicht. Pass aber auf wie du mit mir redest. Du bist nichts Besseres nur weil du gut aussiehst, also Bild dir nichts ein." Sie schaut mich mit hochgezogener Augenbraue an und kommt langsam direkt in meine Richtung. Auch sie ist etwas größer als ich, weshalb ich leicht nach oben gucken muss als sie direkt vor mir stehen bleibt. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Rico grinst und dem ganzen Geschehen einfach nur zuschaut. „Erstens bist du hier in MEINEM Haus, also würde ich meine Fresse nicht so aufreißen. Und zweitens rede ich, wie und wann ich will mit wem ich will. Haben wir uns da verstanden... Puta?" sie lächelt mich dreckig und provozierend an, meine Wut wird immer größer und ich bin kurz davor sie anzuschreien, als Ricardo mich plötzlich am Arm packt und mitzieht. „ihr seid beide nicht mehr ganz normal, es reicht jetzt für heute" entsetzt schaue ich ihn an „aber-" „Nein Andra, nichts aber. Du hast bereits genug für Unruhe gestiftet" Bitte was?! Woher kommt denn diese Stimmungsschwankung jetzt? Gerade war er noch voll lieb und nett und jetzt so? Ich drehe mich nochmal wütend zu ihr um, während er mich durch den Raum zieht und sehe, wie siegessicher sie grinst. Sie ist die Puta von uns!
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His dark secret
RomanceLeandras Leben sollte nicht so aussehen, wie es aktuell ist. Nach einem Schicksalsschlag ist sie gezwungen, ihr Studium hinzuwerfen und arbeiten zu gehen. Ihre Tage sind alle gleich gestaltet, monoton und langweilig würde man sagen. Vor allem für e...