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Nachdem unser Essen kam, fingen wir an zu essen. Ich erzählte ihm ein wenig über mein bestandenes Studium, und er mir über seine miserable Trainingleistung. Julian zuzuhören wie er selber total enttäuscht von sich ist, tut mir im Herzen weh. Auch wenn wir gerade dabei sind uns wieder an zu nähern, weiß ich nicht genau wie das funktionieren soll. Schließlich wohne ich nun in München und habe hier einen Job. Julian muss meine Gedanken gelesen haben.
„Worüber denkst du nach?" fragt er mich.
„Über uns" antworte ich kurz.
„Du fragst dich wie das gehen soll oder?" meint er. Ich nicke nur.
„Hör zu. Wir schaffen das ja? Wir besuchen uns, so oft es geht. Wir schreiben und telefonieren jeden Tag. Ich will wirklich das es funktioniert" meint er und nimmt meine Hand.
„Ich will ja auch das es Funktioniert. Aber was ist wenn wir uns nie sehen?" frage ich.
„Ich weiß das es schwierig wird, da du mit der Arbeit und ich mit dem Training viel beschäftigt sind. Aber wir versuchen es, und wenn es nicht klappt, dann müssen wir nach einer anderen Lösung suchen. Marie ich Liebe dich und ich werd uns beide nicht einfach wegen einer Entfernung aufgeben" meint er liebevoll. Mit seinen Worten zaubert er mir ein Lächeln aufs Gesicht.
„Außerdem ist jetzt erstmal Sommerpause, lass uns die Zeit nutzen und gemeinsam verbringen" meint er.
„Eigentlich hatte ich vor meine Eltern für zwei Wochen zu besuchen" meine ich.
„Die Sommerpause ist doch länger wie zwei Wochen. Außerdem bin ich auch für eine Woche in Bremen, vielleicht überschneidet es sich ja auch und wir können da Zeit miteinander verbringen. Hast du denn die zwei Wochen schon festgelegt?" fragt er.
„Nun, eigentlich hätte ich den Zug heute Abend genommen. Aber ich habe mein Ticket auf morgen Abend umgebucht" erkläre ich ihm.
„Ich wollte dich nicht von deinen Plänen abhalten" sagt Julian.
„Hast du nicht. Ein Tag früher oder später ist nun auch nicht schlimm. Außerdem würden wir hier jetzt sonst nicht sitzen." antworte ich lächelnd.
„Wann bist du denn in Bremen?" frage ich.
„Jannis und ich fahren in 5 Tagen" erklärt er.
„Aber hast du denn dann überhaupt Zeit dich mit mir zu treffen? Ich mein, du siehst deine Eltern und Jascha ja auch nur sehr selten. Ich will nicht dazwischen kommen. Deine Mum mag mich ja jetzt schon nicht" wende ich ein.
„Marie erzähl nicht so einen Quatsch. Natürlich habe ich Zeit für dich. Und um meine Mum musst du dir keine Sorgen machen. Ich hab ihr klar gemacht, dass sie sich nicht in meine Beziehung einmischen soll. Und sie versteht es auch, sie hat sich auch entschuldigt und meinte, dass alles garnicht so gemeint hat wie sie es sagte. Sie hatte einfach nur Angst, dass ich verletzt werde. Ich habe zuvor halt nie wirklich eine Frau mit nachhause gebracht" erklärt er mir.
„Na gut. Also du hast ja meine Nummer, ich würde sagen wir telefonieren und schreiben dann einfach, wann und wo wir uns treffen" schlage ich vor.
„Das klingt gut" lächelt er. Ich entschuldige mich kurz einmal auf die Toilette, da ich nach 2 Gläsern Wasser wirklich dringend mal muss. Als ich zurück komme, sehe ich, wie die Münchener Spieler bei Julian stehen und mit ihm reden. Seufzend bewege ich mich auf diese zu.
„Man Marie was machst du denn hier" entgegnet mir Joshua mit einer leicht wackeligen Stimme, da er wohl schon so einiges getrunken haben muss. Hektisch zieht er mich in eine Umarmung.
Julians Blick verfolgte jeden kleinsten Schritt den wir machten.
„Ich dachte du könntest heute nicht?" meint Serge und schaut mich verwirrt an.
„Kann ich auch nicht, ich bin verabredet" antworte ich lächelnd.
„Achja? Mit wem denn?" fragt Leroy nun.
„Mit mir" wendet sich nun Julian in die Unterhaltung.
„Ihr kennt euch?" fragt Joshua.
„Ja, vor einigen Wochen habe ich noch für den BVB gearbeitet" erkläre ich.
„Und außerdem ist sie meine Freundin" meint Julian und nimmt meine Hand. Mein Herz stockte kurz bei seinen Worten. Wir hatten zwar über vieles geredet, aber nichts darüber, ob wir ein Paar sind. Doch ich konnte auch nichts dagegen sagen, denn ich fand den Gedanken wieder seine Freundin zu sein, einfach toll.
„Ihr verarscht uns doch" meint Leon mit hochgezogener Augenbraue.
„Nein, Julian und ich sind ein paar" antworte ich.
„Wie lange denn das schon?" fragt nun Manu.
Ich wusste nicht genau was ich darauf antworten soll. Eine genau richtige Antwort gibt es ja auch eigentlich nicht.
„Schon etwas länger" antwortet Julian für uns beide. Ich war erleichtert, dass ich nicht antworten musste. Ich hätte vermutlich einfach irgendwas drauf los geredet oder wäre verstummt. Da ich aber wenig Lust hatte, hier noch länger mit allen zu stehen, schaute ich Julian instinktiv in die Augen und drücke seine Hand.
„Also wir werden jetzt mal abhauen" sagt Julian.
Die Jungs verabschiedeten sich noch von mir, ehe sie zurück an ihren Tischen gingen. Wir bezahlten noch, als wir uns anschließend aus dem Restaurant bewegen.
„Wie genau bist du denn hier her gekommen?" fragt Julian als wir vorm Restaurant stehen.
„zu Fuß" antworte ich.
„Dann bringe ich dich noch nachhause" sagt er und nimmt meine Hand. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg. Da Julian nicht wusste wo ich wohne, musste ich voran gehen. Nach 10 Minuten bleibe ich vor meinem Haus stehen.
„Hier wohnst du?" fragt er verwundert.
„Ja wieso?" frage ich.
„ich Hatte gehofft wir müssten noch ein Stück laufen. Dann wäre ich länger bei dir" sagt er und kratzt sich dabei an den Hinterkopf. Seine Worte brachten mich wieder zum Lächeln. Ohne etwas zu sagen griff ich nach seiner Hand und zog ihn hinter mir her bis in meine Wohnung.
„Du kannst dich gerne aufs Sofa setzten, ich hol uns was zu trinken" sage ich und zeige dabei in die Richtung meines Wohnzimmers. Auf dem Weg ins Wohnzimmer konnte ich Julian stehen sehen, wie er ein Stück Stoff in den Händen hält.
Als er mich bemerkt dreht er sich zu mir um.
„Also darüber müssen wir aber noch ein ernstes Gespräch führen" meint er und zeigt auf den Stück Stoff in seinen Händen.
„Glaub mir, wäre es keine Arbeitskleidung und Pflicht, würde ich so etwas niemals besitzen" meine ich ernst.
„Achja, wirklich nichts in der Art?" meint er und kommt näher auf mich zu.
„Naja, vielleicht besitze ich doch so etwas in der Art noch außer diesem" sage ich grinsend. Empört schaut Julian mir hinterher, als ich langsam in mein Schlafzimmer gehe. Ich schnappe mir aus einer Kiste im Kleiderschrank das Shirt und halte es hinter meinem Rücken, ehe ich wieder zurück ins Wohnzimmer gehe.
„Soll ich's dir zeigen oder schaust du weiter so empört?" meine ich lachend.
„Ich bin mir nicht sicher ob ich es sehen will" meint er ernst und schaut mir vorwurfsvoll an.
„Ich will ja nicht das du noch länger beleidigt bist, vielleicht sollte ich dies hier dann entsorgen" sage ich sarkastisch und zeige es ihm dabei.
„Also das kannst du auf jeden Fall behalten. Eher das komische was du heute an hattest müsstest du noch entsorgen" sagt er grinsend.
„Leider muss ich das noch bei der Arbeit tragen, sonst wäre es schon längst im Müll gelandet" lache ich.
„Wann hast du dir das Trikot denn besorgt?" fragt er.
„Vor ein paar Wochen wieso?" frage ich.
„Darf ich raten wer hinten drauf ist?" grinste er. Ich schaute ihn nur fragend an.
„Bestimmt der beste Spieler von allen" grinste er Frech.
„Ne also der Name Bellingham war mir einfach zu lang für hinten drauf" antworte ich grinsend.
„Na warte" sagt er und kam schnell auf mich zu.
Hektisch schmiss ich das Trikot an die Seite und rannte vor ihm weg. Doch leider war Julian, wie auch zu erwarten, viel schneller als ich und packte seine Arme komplett um mich. Ich kreischte kurz einmal auf, bevor er anfing mich komplett durch zu kitzeln.
„Julian... Stop... Ich" brachte ich lachend nach Luft schnappend hervor. Er drückte mich gegen die Wand, so das ich keine Möglichkeit hatte, zu entkommen. Julian stoppte in seinen Bewegungen und schaute mir tief in die Augen. Nur wenige Sekunden später überwindet er die letzten Zentimeter und legt seine Lippen Sand auf meine. Dieser Kuss war so zärtlich. Es fühlte sich einfach gut an, Julian wieder so nahe zu sein. Als wir uns voneinander lösen, legt er seine Stirn an meine.
„Ich Liebe dich Marie" haucht er mir entgegen.
„Ich Liebe dich auch Julian" sage ich leise.

ComplicatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt