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Wie es auch sein sollte, dauerte es ewig bis der Tag um war. Mit Kai im Schlepptau mache ich mich auf den Weg zu den Bossen, damit er seine letzte Unterschrift abgeben kann.
„Hey Thomas, hier ist Havertz für die letzte Unterschrift." begrüße ich den derzeitigen Trainer vom Club.
„Klar, kommt rein" begrüßt er und freundlich. Wir setzten uns und die beiden quatschen noch ein wenig.
„Ach Marie, mit dir müssen wir auch noch sprechen" meldet sich Thomas zu Wort.
„Achtja? Worüber denn?" frage ich verwirrt nach. Kai hatte in der Zeit schon alles erledigt uns saß nun neben mir. Er unterhielt sich die ganze Zeit mit den Bossen.
„Es geht um deine Beziehung zu Julian Brandt" meinte er nur. Verwirrt schaute ich in an. Woher weiß er davon? Und was hat das mit meiner Arbeit u tun.
„In deinem Arbeitsvertrag steht drin, dass du lediglich nur Freundschaften zu anderen Vereinsmitgliedern haben darfst. Das Problem ist nun, dass du eine Beziehung mit Julian Brandt führst. Dadurch das er zur Konkurrenz gehört, besteht die Gefahr, dass du interne Sachen ausplaudern könntest. Deswegen wirst du nach dieser Woche, wo du dich noch um Herrn Havertz kümmerst, fristlos entlassen." sagt er und reicht mir meine Kündigung rüber. Ungläubig schaue ich auf das Stück Papier in meiner Hand. Das darf jetzt nicht wirklich passieren oder?
„Ich versichere ihnen, ich werde nichts ausplaudern." meine ich noch.
„Das kann ich mir gut denken, trotzdem besteht die Gefahr dazu. Deine Arbeit war wirklich gut, deshalb bekommst du auch ein sehr gutes Arbeitszeugnis von uns." erklärt er und reicht mir aus dieses rüber.
„Was genau steht denn diese Woche noch mit Herrn Havertz an?" fragt mich einer der anderen Bosse.
„Eigentlich nichts mehr. Wir haben gestern sowie heute alles wichtige erledigt. Das einzige was noch kommt ist ein weiteres Interview morgen" antworte ich ihm.
„Na, dann müssen sie ab morgen auch nicht wieder kommen. Das Interview übernimmt dann jemand anderes für sie." sagt er noch, ehe er aufsteht.
„Wir wünschen ihnen alles gute Marie" sagt Thomas und schüttelt noch einmal meine Hand, ehe ich den Raum verlasse. Kai saß die ganze Zeit neben mir und sagte kein Wort. Auf den Weg in mein Büro, schaue ich noch immer ungläubig auf meine Kündigung. Zwar bekomme ich eine sehr hohe Abfindung, doch das hilft mir gerade auch nicht wirklich weiter. Wie in Trance packe ich in meinem Büro all meine Sachen zusammen, ehe ich alle meine Arbeitssachen, wie die Kamera, den Laptop und das Handy an Lisa gebe.
„Es tut mir so leid für dich Marie" sagt sie noch, ehe ich mit einem Nicken verschwinde. Auf dem Weg nach unten konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Mal wieder zerbricht alles in meinem Leben. Das Geld was noch von meinem Unfall da ist, und dass Geld der Abfindung würden erstmal ausreichen, um noch ein weiteres Jahr ein meiner Wohnung zu bleiben. Also hätte ich erstmal genug Zeit, einen neuen Job zu finden. Draußen angekommen, kommt Kai auf mich zu.
„Verdammt Marie, es tut mir so leid." sagt er.
„Schon gut, kannst du ja nichts für" sage ich und will an ihm vorbei gehen.
„Hey jetzt warte doch mal" sagt er und läuft mir hinter her.
„Was willst du Kai? Ich bin nicht mehr für dich verantwortlich." meine ich patzig.
„Ich wollte mich nochmal bei dir entschuldigen. Ich hätte die Geschichte mit der Wette wirklich nicht nochmal erzählen sollen. Aber bitte lass es nicht an Julian aus, ihm gehts wirklich scheiße deswegen" meint er.
Gerade als ich etwas sagen wollte, kam Julian zu uns.
„Hey ihr zwei" sagt er lächelnd.
„Was machst du denn hier?" frage ich verwirrt.
„Ich wollte dich abholen, ich hab einen Tisch beim Italiener um der Ecke reserviert." meint er lächelnd.
„Mir ist gerade wirklich nich nach Öffentlichkeit." sage ich schroff. Julian Blick entwickelte sich sofort zu traurig.
Kai stupste mich von der Seite aus an. Sein durchdringlicher Blick sagt mir, dass ich es nicht an Julian auslassen sollte. Doch irgendwie war er ja auch schuld das ich gefeuert wurde. Schließlich ist es seinetwegen.
„Aber wir können uns auch einfach was holen und dann zuhause hinsetzten" sage ich und zwinge mir ein Lächeln auf.
„Klar" sagt Julian noch. Wir verabschieden uns von Kai und laufen zu Julian seinem Auto. Eigentlich hatte ich ja noch immer keine Lust mit ihm zu sprechen.
„Wie war die Arbeit?" fragt Julian, nachdem wir uns ins Auto gesetzt haben.
„Ganz okey. Zumindest bis auf die Sache das ich gefeuert wurde." meine ich genervt.
„Wie du wurdest gefeuert? Warum?" fragt er erschrocken.
„Wegen dir" antworte ich. Julians Blick sagte mir, dass er keine Ahnung davon hat, wovon ich rede. Langsam glitt mein Blick nach draußen aus dem Fenster.
„Ich darf nicht mit der Konkurrenz eine Beziehung führen. Ich könnte ja interne Sachen ausplaudern" meine ich traurig.
„Aber das ist doch Schwachsinn" meint er. Ich nicke nur und lehne mein Kopf an das Fenster. Der Tag war absolut beschissen und ich hoffe einfach, dass er schnell wieder um ist. Das ich später nochmal mit Julian über die Sache von heute Morgen reden muss, will ich auch nicht wahrhaben.
Mit unserem Essen vom Italiener machen wir es uns auf der Couch bequem. Julian hatte bemerkt, dass ich keine Lust mehr hatte zu reden. Und wirklich viel habe ich auch nicht gegessen. Mit blieb der Hunger heute einfach fern. Irgendwann stehe ich nichtssagenden auf und lege mich ins Bett. Die ganze Stille führt dazu, dass ich einfach anfange zu weinen. Irgendwann spüre ich, wie ich an eine warme Brust gezogen werde. Alles kommt einfach hoch und ich weine mich in julians armen aus. Es ist mir derzeit einfach alles zu viel. Nach einiger Zeit hatte ich mich beruhigt. Julian gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Er hielt mich die ganze Zeit einfach fest. In diesem Moment gingen alle Zweifel einfach fort. Ich Liebe diesen Jungen doch. Aber wieso ist mein Kopf so voll mit zweifeln. Ich muss irgendwann eingeschlafen sein, denn ich bekam nichts mehr mit.

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