Siebenundzwanzig

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Ein paar Tage später sah Noah einen kleinen Zettel auf seinem Kopfkissen liegen, als er komplett ausgelaugt aus der Schule kam. Wie konnte er denn auch Physik und Chemie nacheinander haben, das überlebt doch kein Mensch. Seinen Rucksack hatte der Blonde rücksichtslos in eine Ecke geschmissen. 

Vorsichtig nahm er das gelbe Post-It von dem Bezug und las sich die kleine Botschaft durch. Heute Nacht, 24 Uhr, auf dem Dachboden. Sei pünktlich :) Noah lächelte. Die Nachricht kam von Colin, er registrierte die Handschrift sofort. Es würde ihr erstes offizielles Date sein. 

Noah lächelte immer weiter, je länger er auf den Zettel schaute und der Nacht entgegen blickte. Er warf einen kurzen Blick auf seine Uhr am Handgelenk. Sie zeigte ihm, das es noch fast 9 Stunden bis Mitternacht waren. Was sollte er denn bis dahin machen? Und wie sollte er überhaupt vor der Schiller entkommen. 24 Uhr ist nach der Nachtruhe. Aber da am nächsten Tag Samstag ist, wird das hoffentlich nicht so schlimm sein. Noah hoffte es zumindest. 

Er las sich die Nachricht noch ein weiter Mal durch, ehe er den Zettel einmal faltete und in seiner Handyhülle verschwinden ließ. Man sah das gelb nicht, da seine Hülle schwarz und nicht durchsichtig ist. Dann schmiss sich Noah aufs Bett und versuchte irgendwie die Stunden bis Mitternacht zu überbrücken. Die Zeit bis zu seinem ersten Date mit Colin.


Noah war schon wieder eingeschlafen. Ihn überkam in letzter Zeit oft eine Müdigkeit, die in einem Mittagsschlaf endete. Aber immerhin war so die Zeit fortgeschritten. Im Zimmer war niemand. Aber Joels Rucksack war inzwischen aufgetaucht, was wohl bedeuten muss, dass der Brillenträger hier war. Das Colin im Raum gewesen sein könnte, blieb ungewiss, es waren keine seiner Dinge weg oder wieder da und alles war wie vorher. Vielleicht wollte der Lockenkopf sicherstellen, dass sich Noah und er vor dem Date nicht sehen. 

Noah schaute auf sein Handy. 

21:56. 

Eigentlich müssten seine beiden Mitbewohner gleich da sein, wenn sie keinen Ärger von der Schiller bekommen wollen. Noah blieb liegen und ignorierte das Loch in seinem Magen. Das er kein Abendessen hatte, bekam er nun zu spüren und musste das Hungergefühl jetzt auch bis zum Morgen aushalten. 

Der Blonde nahm sein Telefon vom Nachttisch, holte den Zettel aus der Handyhülle und las ihn erneut durch. Wie sehr er sich nur freute. In dem Moment als er die Handyhülle samt der Botschaft wieder mit dem Telefon verband, öffnete sich die Tür und Joel trat in den Raum. Kurz betrachtete er Noah, ehe er sich zu seinem Bett begibt und die Decke aus der ordentlichen Falttechnik befreite, um sich in die Laken zu kuscheln. 

„Weißt du, wo Colin ist?", fragte der Brillenträger, als er eben jene absetzte und auf eines der kleinen Ablagen legte. Noah antwortete mit einem Kopfschütteln und einem „nope". Das p ließ er dabei über seine Lippen poppen. Joel schaute kurz nachdenklich, ehe er sein Nachtlicht löschte und sich in eine waagerechte Position begab. Ein Zeichen, dass er nun schlafen würde. 

Auf einmal vibrierte Noahs Handy durchgängig in seiner Hand, sodass sich der Blonde kurz erschreckte. Er hielt den kleinen Bildschirm etwas von seinem Gesicht weg, um darauf zu sehen. Unendlich viele Nachrichten von seinem Vater und ein paar von seiner Mutter. Die beiden hatte er eigentlich auf stumm gestellt, aber dieser Zustand hatte sich wie aus dem nichts aufgehoben und nun kamen die ganzen Nachrichten nur so herein. 

Noah überlegte, ob er sich die Nachrichten durchlesen wollte. Eigentlich wollte er mit seinen Eltern nichts zu tun haben, aber die Neugierde packte ihn. Er hatte sich immerhin vor seinem Vater geoutet, das würde bei ihm nicht unkommentiert bleiben. Er entsperrte sein Handy und ging auf den Chat seines Erzeugers. Er hatte ihn liebevoll unter seiner Handynummer eingespeichert. 

You're not alone, even if we're not around | Nolin FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt