Kapitel 31

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Willes Sicht:
Nach dem CSD gingen Simon und ich noch in ein kleines Café. Es war klein aber gemütlich und ich fühlte mich sehr wohl da es in einer kleinen Seitengasse war und ich nicht von überall angestarrt wurde.

Später am Abend saß ich in meinem Bett und scrollte durch Tiktok. Fuck. Morgen hatte ich ja die Therapie Sitzung die ich Simon versprochen hatte. Ich hatte Angst ihm über mein Selbstverletzendes verhalten zu reden und ihm von meinen Selbstmord Gedanken zu erzählen. Ich musste nachdenken. Ich setzte meine Kopfhörer auf und drückte auf Play. Langsam begann Runaway von Lil peep zu spielen. Da fiel mir ein was Nils letztens meinte. Erik war auch beim Birkenstock in Therapie. Aber warum? Warum hatte er mir nie was erzählt?

Ich bekam ein seltsames Gefühl im Bauch aber ich wusste nicht was es war.

Tw Erwähnung von svv und sm Gedanken
Am nächsten Tag ging ich mit einem flauen Gefühl zu meiner Sitzung. „Hallo Wilhelm, komm ruhig rein!" Lächelte er mich an. Ich saß gegenüber von ihm. „So du wolltest mit mir über etwas reden?" Fragte er ruhig. Nervös piddelte ich die Haut von meinen Fingerspitzen. „Naja.. durch die vielen Schicksalsschläge und stress den ich hatte habe ich mich angefangen.. selbst zu verletzen und ich weiß nicht wie ich da raus kommen soll. Jedesmal wenn meine Wunden heilen schreit etwas in mir dass ich mehr brauche, oder dass ich mich gleich umbringen soll..."

Boris nickte nachdenkend. „Was löst in dir das Verlangen danach aus? Bzw. Schmerz, Bestrafung etc." Ich wippte mit meinem Bein. „Ich denke hauptsächlich will ich mich bluten sehen. Oft habe ich das Gefühl nicht gut genug zu sein oder dass ich unfähig bin. Manchmal habe ich das Gefühl dass mich zum bluten zu bringen das einzige ist was ich kann." Ich erzählte ihm ehrlich wie es mir ging und er versuchte die passende Möglichkeit zu finden mir zu helfen. Wir sammelten skills die ich versuchen konnte wenn ich wieder den Druck dazu habe.

Bevor die Sitzung vorbei war wollte ich ihn noch was fragen. „Ehm, ich hätte noch eine Frage." Er lächelte mich an. „Ja?" „Wieso war mein Bruder bei ihnen?" Irgendetwas in seinem Gesichtsausdruck änderte sich. „Es tut mir leid Wilhelm aber darüber darf ich nicht reden." Ich nickte und ging. Was ist vor seinem Tod passiert wovon ich nichts weiß? Mir viel ein dass meine Eltern heute nicht zuhause waren also entschied ich mich dafür heute zu Schwänzen und zu schauen ob ich zuhause etwas finde was mir weiterhalf.

Vor der Schule wurde ich von Marlin abgeholt welche mich zum Schloss fuhr. Ich lächelte ihr zu als wir ankamen und sie ließ genug Abstand zwischen uns. Als ich vor Eriks Zimmertür stand wurde mir etwas schlecht. Wollte ich überhaupt wissen was passiert ist? Ich stand vor dem Spiegel, dachte nach, schaute mir die Bilder an.. Warte mal... mir viel ein dass ich Erik manchmal in eine Art Tagebuch schreiben gesehen hatte. Nur wo ist es? Und wäre es das richtige es zu lesen..? Ich sah in seiner Schreibtisch Schublade nach, unterm Bett und im Schrank nach. Aber nichts. Ich ließ mich auf den Boden sinken. Vielleicht sollte ich es wirklich nicht wissen...

Plötzlich stach mir die Nachttischschublade ins Auge. Langsam öffnete ich sie und.. Bingo. Ich nahm das kleine schwarze Notizbuch in die Hände und öffnete es vorsichtig. Er führte es schon lange. Der erste Eintrag war an dem Tag seiner Firmung, also der Tag an dem seine Pflichten begannen. Er schrieb dass es ihm Tag für Tag immer schlechter ging. Mir wurde beinahe schlecht. Warum hatte er nie mit mir über alles geredet...

TW sexueller Missbrauch

Beim lesen des 5. Eintrags musste ich kurz inne halten. Ich ließ mich an die wand fallen und begann einfach nur zu weinen. „Nach meiner Firmung rief mich der Pastor nachdem alle weg waren nochmal zu sich. Er berührte mich an stellen an denen ein 14 jähriger Junge nicht von einem erwachsenen Mann berührt werden sollte. Ich hatte eine zu große Angst also ließ ich es über mich ergehen. Ich erzählte es nie jemandem."

Ich zwang mich weiterzulesen und Eintrag zu Eintrag wurde es nur schlimmer er erzählte dass Mama ihn sehr unter Druck setzte das Königshaus gut dastehen zu lassen. Selbst nachdem er einen seiner Freunde an Krebs verlor musste er stark bleiben. Nachdem ich die Einträge ein paar Tage vor seinem Tod las musste ich mich übergeben. Er hatte sich entschieden. Er wollte sterben, er hatte den Unfall mit Absicht gebaut. Er wollte es, er wollte sterben. Ganz hinten im Buch lag ein Zettel. Mit zitternden Finger öffnete ich ihn. Er war an mich gerichtet. Ich atmete tief durch und begann zu lesen.

„Hallo Wille,
Ich hoffe wirklich du findest das hier... Es tut mir so so so leid, wirklich. Bitte mach dir keine Vorwürfe, ich liebe dich, du bist der beste kleine Bruder den man sich wünschen kann. Aber ich konnte das alles nicht mehr. Es war alles zu viel für mich und es tut mir so scheiss leid dass ich das alles jetzt an dich weitergeben muss. Ich wünschte ich wäre stark genug um dir dieses leid zu ersparen, wirklich... Weißt du noch als wir klein waren und wir im Garten mit dad Fußball gespielt haben und Mama mitgespielt hat?" Da war noch alles perfekt.

Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht während ich all die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte.

„Wille, ich weiß wie scheiss hart es ist Kronprinz zu sein und ich hasse mich dafür diese Aufgaben an dich zu übergeben aber ich kann einfach nicht mehr. Ich bitte dich, wenn es dir schlecht geht rede mit jemandem. Ich könnte es nicht ertragen wenn du das selbe Schicksal erleiden musst wie ich. Ich könnte mir das nie verzeihen. Bitte bleib stark und denk dran ich habe dich immer geliebt. Sag Mama und Papa dass ich sie lieb hab und bitte denk dran, es ist nicht deine Schuld.
In Liebe Erik."
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Nach Ka was wie vielen Wochen bin ich auch mal wieder back. Ich hatte einfach keine Ideen tut mir leid!!!

Young Royals Season 3 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt