Kapitel 30

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Vor mir kauerte Tayla auf dem Boden, nur die Plexiglasscheibe trennte uns. Sobald ich meinen Schreck überwunden hatte, drückte ich meine Hand gegen die Scheibe. Sie schien mich entweder noch nicht bemerkt zu haben oder ignorierte mich, was ich mir aber nicht vorstellen konnte, es sei denn sie hielt mich für jemand anderen. Ich scanne sie nach Verletzungen ab, stellte glücklicherweise fest, dass sie unversehrt war. Das erleichterte mich ungemein. »Tayla, ich bin's«, begann ich. Erst reagierte sie nicht, doch dann hob sie langsam den Kopf. »Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich werde dich hier rausholen.« Jetzt sahen mich ihre grünbraunen Augen direkt an.

Etwas stimmte nicht.

Irgendwie versuchte ich das ungute Gefühl loszuwerden, doch es blieb. »Tayla ...?«, versuchte ich erneut. Vielleicht konnte sie mich nicht hören, weil das Glas zu dick war, wollte ich mir einreden.

»Ich glaube, ich kann den Testraum öffnen«, meinte Taron, der gerade auf einem eingebauten Display neben der Glaswand rumtippte. Als ich mich neben ihn stellte und ihm über die Schulter schaute, drückte er bereits auf den entscheidenden Knopf. Sekunden später gab die Glaswand ein brummendes Geräusch von sich, bevor sie zur Seite fuhr. Damit wurde der Spalt immer breiter. Wir hatten es schneller geschafft, als ich es erwartet hatte. Jetzt mussten wir sie nur noch rausschmuggeln, ohne dass jemand darüber Fragen stellen konnte, wie ein Kind in die Labore kommen konnte. Vielleicht wäre es auch möglich, dass sie ihr Aussehen ein zweites Mal änderte, falls das ginge, doch beim letzten Mal hatte es ziemlich lange gedauert. Lieber nicht. Es wird schon keinem was auffallen. Vermutlich war dieser Gedanke nur eine Einbildung.

Ich ging euphorisch angehaucht zu dem Alienmädchen und legte meine Arme um sie. »Zum Glück haben wir dich gefunden, ich habe mir riesige Sorgen um dich gemacht«, gestand ich.

Warum hatte Tayla mir bis jetzt nicht geantwortet? Langsam wurde das auffällig. »Was ist mit dir?«, fragte ich vorsichtig und schob mich eine Armlänge von ihr weg, damit ich ihr in die Augen sehen konnte. Sie schien noch zu grübeln. Sag doch irgendwas, flehte ich mit Blicken. Hatte sie das Sprechen verlernt? Oder unsere Sprache? Was zur Hölle war mit ihr los? Was hatte dieser dreckige Mistkerl von Doktor mit ihr angestellt?! Wenn ich das rausfand, war er dran! Nein, das war er sowieso schon! Am liebsten würde ich ihm eine überbraten! Irgendwann werde ich herausfinden, wo sein Haus wohnt, wo sein Bett schläft und dann werde ich ... na gut, das konnte ich mir später immer noch überlegen. Denn jetzt hatte ich erstmal ein anderes Problem. Ich musste zu Tayla durchdringen.

Durchrütteln half schon mal nicht. Also ging ich aus dem Testraum und durchsuchte die Akten, nach etwas Nützlichem. »Ich weiß nicht, warum sie nicht reagiert. Er muss irgendwas mit ihr angestellt haben«, sagte ich zu Taron, in der Hoffnung, er könnte mir weiterhelfen.

»Okay, mal schauen, ob hier andere Einstellungen sind als sonst.« Damit widmete er sich erneut dem Touchscreen, während ich versuchte aus den Dokumenten schlau zu werden. Das dauerte mir alles zu lange.

»Gibt es irgendwo sowas wie ein Tagebuch für seine Forschungen?«, fragte ich. Es musste doch alles dokumentiert sein. Aber wo?

»Theoretisch schon, aber dazu müssten wir in seinen Computer und ich kenne sein Passwort nicht.« Warum konnte er es nicht auf altmodische Art und Weise machen und alles auf ein Blatt Papier schreiben? »Ich glaube, ich habe etwas gefunden ...«, begann er, woraufhin ich sofort zu ihm stieß. »Er lässt bestimmte Sequenzen in einem Algorithmus abspielen. Vielleicht beeinflusst sie das. Mal schauen, ob ich das abstellen kann.«

»Das hoffe ich.« Das hoffte ich wirklich.

Nach wenigen Minuten etönte ein Piepen. »Es sollte jetzt abgestellt sein. Versuch es noch mal.«

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⏰ Letzte Aktualisierung: 2 days ago ⏰

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Alienwar - Ist das der Untergang?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt