[The Black Eyed Peas- I Gotta Feeling]
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Maxi's Pov
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre ihr nicht gerne über den Weg gelaufen. Eigentlich bin ich direkt in sie reingerannt, aber das tut nichts zur Sache. Nachdem sie sich vorgestellt hat, sieht sie mich mit einem Lächeln an, das mir wahrscheinlich nie wieder aus dem Kopf geht. Hannah. Unwillkürlich will ich ausprobieren, wie mir ihr Name über die Lippen kommt, verkneife mir das aber. Scheiße, Maxi, reiß dich zusammen.
"Hast du viel verschüttet? Soll ich dir noch einen Drink spendieren?", stelle ich ihr die Fragen. Schneller als ich schauen kann, verschwindet ihr Lächeln und sie sieht mich mit einer angezogenen Augenbraun, angewidert an. "Ist das deine Masche? Versuchst du so Mädchen aufzureißen, indem du sie anrempelst?", zischte sie. Meint sie das gerade ernst, ich wollte doch nur höflich sein. "So war das nicht gemeint, ehrlich", versicherte ich ihr schnell, denn erstens habe ich keine Lust auf eine Diskussion und zweitens will ich nicht, dass sie so schnell verschwindet. Ihre dunkle Augenbraue findet wieder ihren ursprünglichen Platz und ich merke, wie sie mein Gesicht mustert. Wahrscheinlich sucht sie nach Anzeichen, dass ich die Wahrheit sage. Als ich meinen Mund zu einem schiefen Lächeln verziehe, zuckt ihr Blick für einige Sekunden dort hin und dann wieder zu meinen Augen. "Du kannst mir ruhig glauben", garantiere ich ihr erneut und etwas an ihrem Blick wird sanfter. "Na gut, ich glaube dir jetzt mal."Sie wollte keinen Drink. Auch nicht, als ich sie noch zweimal gefragt habe. Sie meinte nur immer wieder, es sei kein Problem und sie hätte sowieso noch etwas von ihrem Cocktail. Wir kamen ins Gespräch und sitzen jetzt etwas abseits der Party im Sand und sehen aufs Meer hinaus. "Und wie seid ihr angereist?", will sie von mir wissen, denn ich habe ihr gerade noch erzählt, dass meine Freunde und ich hier dieses Jahr das erste Mal Urlaub machen. Die Freunde, die ich schon ins Hintere meines Gehirns verdrängt habe, während unseres Gesprächs. Die können aber warten, sie kommen auch bestimmt ohne mich gut zurecht. Ich werde Hannah nämlich ganz bestimmt nicht, wegen dieser Idioten, die ich natürlich trotzdem schätze, nicht alleine lassen. Viel mehr will ich nicht weg von ihr. Ich will sie nämlich genauer kennenlernen, und das nur, weil sie so eine starke Präsenz von sich gibt, die ich vom ersten Moment an erkannt habe, die ich aber nicht -noch nicht- genauer beschrieben kann. "Mit dem Motorrad", antworte ich ihr, woraufhin sie mich nur verdutzt ansieht. "Nein, echt?" Ich nicke nur und beobachte, wie ihre Augen sich weitern und ihr Mund sich minimal öffnet. Sie ist sprachlos und sieht dabei so verdammt-
"Unglaublich. Das ist ausgesprochen cool. Muss das nicht anstrengend gewesen sein?", fragt sie. Mir ist schon aufgefallen, dass sie gewählt Wörter, wie ausgesprochen satt, verdammt oder verflixt verwendet, aber da passt so ein Ausdruck wie cool schon nicht mehr hinein. Sie bleibt ein ausgesprochen mysteriöses Mädchen. Vielleicht sollte ich auch lernen, wie man solche gehobenen Wörter richtig verwendet, das würde meinem Vater mit Sicherheit gefallen.
"Ja, wir sind über einen Tag lang gefahren, haben aber bei der Hälfte Pause gemacht und auch dort übernachtet." Jetzt ist sie, diejenige, die mir zunickt, dabei verständlich wirkt und wieder aufs Wasser sieht, satt mich anzusehen.Wir redeten über unsere Hobbys, wobei sie mir verriet, dass sie nicht sicher ist, ob sie Eines hat. Ich meinte nur: Jeder hätte ein Hobby, sie müsste es nur aufstöbern.
Natürlich erzählte ich ihr vom Fußballspielen und Motorradfahren. Von meiner Arbeit und sie mir von ihrem Studium. Ich von meinen Träumen, sie von ihren Reisen, die sie gemacht hat. Ich von meiner Kindheit, sie von Filmen und Büchern, die sie gerne hat. Ich von meinen Lieblingsfußballspielen, sie von ihren favourite SängerInnen. Ich von meinem Bruder und auch sie von ihrem.Wir zucken beide zusammen, als plötzlich ihr Handy klingelt. Sie entschuldigt sich, steht auf, nimmt etwas Abstand und geht ran. Ich beobachte, wie sie mit ihrer einen Hand gestikuliert und irgendetwas ins Handy flötet, das ich nicht verstehe, da sie zu weit weg ist. Sie dreht sich kurz zu mir um, um mir zuzulächeln. Eine Entschuldigung. Als sie aufgelegt und ihr Handy weggepackt hat, kommt sie wieder auf mich zu. "Das war mein Bruder, er sucht mich schon überall", eine Verabschiedung.
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Zwischen Herz und Verstand
FanfictionHannah verbringt diesen Sommer erneut mit ihrer Familie in ihrem Ferienhaus auf einer griechischen Insel. Da sie seit ihrer Kindheit jeden Sommer hier verbracht hat, gibt es nichts Neues, was sie erleben kann. Doch wie das Schicksal es so will, lern...