[Simple Plan ft. Sean Paul - Summer Paradies]
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Hannah's Pov
Ich habe nicht mit meiner Mutter gesprochen. Nicht an dem Tag, als Nick es mir geraten hat und die folgenden Tage darauf auch nicht. Ich konnte nicht. Ich bin ihr erstmal aus dem Weg gegangen und das scheint sie zu tolerieren. Ich habe mir natürlich darüber Gedanken gemacht, wie so ein Gespräch zwischen ihr und mir ausfallen könnte. Entweder wird alles wieder gut...oder schlimmer. Schlimmer, als es schon ist. Wer weiß das schon.
Worüber ich mir noch Gedanken gemacht habe, sind Maxi und seine Freunde. Hauptsächlich über Maxi, was nichts Gutes bedeutet.
Was noch in der Zwischenzeit passiert ist, ist, dass ich mich noch einmal mit ihm und seinen Freunden getroffen habe. Danach haben sich eben meine Gedanken überschlagen. Passe ich zu ihnen? Mögen sie mich? Würden sie mich auch so hintergehen wie eine gewisse Person damals? Wie einige Personen. Oder wie meine Eltern. Dabei sind meine Gedanken weiter gerutscht und mir ist klar geworden, dass ich eigentlich die Person bin, die sie hintergeht. Ich lüge sie an. Aber ist es so falsch, etwas zu verheimlichen, um sich selbst zu schützen?
Ich verstehe mich gut mit ihnen. Am besten mit Maxi und Vanessa. Vanessa ist so lieb zu mir, wir können uns über alles unterhalten. Sie könnte eine echt gute Freundin werden. Eine, die vielleicht einmal bleibt.
Meine letzte beste Freundin hat sich als grausame Bestie entpuppt. Okay, so dramatisch war es jetzt auch nicht. Aber eine beste Freundin würde so etwas niemals tun. Sie hat sich denjenigen geangelt, der mir am meisten das Herz gebrochen hat. Ja, ich spreche von dem Typen, der mir etwas vorgespielt hat.
Anstatt auf meiner Seite zu sein und mich aufmuntern und zu trösten, hat sie sich ihn geangelt. Und den Gerüchten zufolge sind die beiden heute noch zusammen. Da haben sich ja zwei gefunden, nicht wahr? Die Beste-Freundin-Bestie und das Herzensbrecher-Monster. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, passen die zwei doch perfekt zusammen.
Jetzt bin ich aber vom Thema abgekommen. Ich glaube, endlich mal Menschen gefunden zu haben, die sich für mich interessieren könnten. Eigentlich haben sie, eher zu mir gefunden, oder? Ich bin mit Maxi zusammengelaufen, haben uns unterhalten und eins führte zum anderen. Na ja, ich nenne es jetzt erstmal Schicksal. Ich glaube an sowas."Guten Tag, Frau Spinat." Ich wende meinen Kopf minimal nach links und sehe meine neuen Freunde auf mich zukommen. Joschka macht sichtlich Spaß über mein Getränk. Ja, der Smoothie ist grün und nein, da ist kein Spinat drinnen. Ich habe mir den Smoothie besorgt, als ich auf dem Weg hierher war.
"Auch dir einen guten Tag." Ich halte ihm den Smoothie-Becher entgegen. "Willst du?" Als er sein Gesicht angewidert verzieht, muss ich lachen. "Schmeckt besser, als er aussieht", gebe ich nur von mir, bevor mich Vanessa in eine Umarmung zur Begrüßung zieht.
"Wie geht's dir?", fragt sie. Ich muss augenblicklich schmunzeln und fühle mich gleich besser. Ich löse mich wieder von ihr und begrüße die anderen.
"Gut, danke und euch?" Es ist eine Woche her, seit ich die Truppe das letzte Mal gesehen habe. Andere würden meinen, diese Freundschaft ist zu schnell entstanden. Aber was entsteht, entsteht halt, oder nicht? Ist doch großartig, wenn ich mich super mit ihnen verstehe."Super, dass du dabei bist, Hannah", meint Marlon zu mir, während wir nebeneinander hergehen. Wir sind auf dem Weg zur Akropolis von Lindos. Maxi hat mich gestern gefragt, ob ich mitkommen möchte, diese Sehenswürdigkeit anzusehen. Ich habe natürlich zugesagt. Was ich nicht gesagt habe, ist, dass ich diese historische Sehenswürdigkeit schon 3 Mal gesehen habe. Aber erstens, es ist eine Ablenkung und zweitens, verbringe ich gerne Zeit mit den wilden Kerlen.
Wilde Kerle. Ich finde diesen Gruppennamen genial und schade, dass ich zuvor noch nie von ihnen gehört habe.
Wir brauchen, zu Fuß, ungefähr zwanzig Minuten. Aber das war's noch nicht, denn wir müssen noch etwas bergauf gehen und das scheint einigen der Jungs nicht ganz zu gefallen.
"Schau nicht so. Du hättest wohl vorher doch noch etwas von meinem Smoothie trinken sollen", bringe ich belustigt hervor und muss breit grinsen, als ich Joschkas angestrengten Gesichtsausdruck wahrnehme. "Komm mir bloß nicht damit", kontert er, aber nicht ohne schweren Atemzug.
Ich frage mich, wie die ganzen Jungs hier, obwohl sie Fußballspieler sind, keine Ausdauer haben. Während Vanessa und ich den Berg mühelos hoch spazieren.
"Ich weiß genau, was du denkst. Traue dich ja nicht zu fragen", spricht mich Leon von der Seite an. Ich spähe zu ihm hinüber und sehe ihn belustigt, aber mit einem fragenden Blick an. "Diese Frage wäre aber berechtigt", antworte ich darauf. Er verdreht die Augen, aber ich kann sehen, wie er ein Lächeln unterdrücken will.
"Na los." - "Wie kann es sein, dass ihr überhaupt keine Ausdauer habt? Ihr seid Sportler."
"Und komm mir jetzt nicht mit: Wir haben schon lange nicht mehr Fußball gespielt. Maxi hat mir erzählt, dass ihr hin um wieder spielt und das auch letztens erst", trällere ich vor mich her.
Ja, Maxi und ich tauschen uns gelegentlich über SMS aus.
Leon sieht ertappt zu mir und dann gespielt wütend , weiter zu Maxi, der unser Gespräch mit angehört hat und einige Schritte weiter vor uns geht.
"Sieh mich nicht so an, Kumpel", gibt Maxi von sich und hebt abwehrend seine Hände. Ich kann Leon auch nur weiterhin fragend mustern und auf eine Antwort warten. "Schon gut. Ich habe keine Antwort darauf, zufrieden?"Ich habe schon gemerkt, dass Leon immer eine Antwort parat haben muss und er kann nicht anders, als immer alles besser wissen zu müssen. Aber diesmal habe ich ihn drangekriegt. Meine Mundwinkel ziehen sich immer weiter nach oben, bis ich ihn fett angrinse. "Super zufrieden, Herr Bandenführer."
"Hey! Wir sind eine Fußballmannschaft, keine Bande." - "Wenn du meinst." Lachend stolziere ich mit gerecktem Kinn an ihm vorbei und weiter nach vorne zu Maxi. Dieser hat über seine Schulter geblickt und Leon und mich beobachtet, was mir gerade auffällt. Sein besorgter Blick verwandelt sich schnell in ein Grinsen. Ich kann nicht anders, als meine Stirn zu runzeln, dann aber auch zu lächeln. Wieso hat er mich so angesehen?
"Hast du Spaß, ihn zu ärgern?", fragt mich Maxi.
"Sehr viel sogar", antworte ich ihm.
Ich merke, dass wir schon fast da sind und ich kann es kaum erwarten, ihre Gesichter zu sehen, wenn sie das erste Mal die Akropolis erblicken. Es ist einfach traumhaft.
"Wow", kommt es von Marlon.
"Wahnsinn", höre ich Raban sagen.
"Atemberaubend", spricht dann Vanessa aus, was ich denke.
Das Gestein vor uns breitet sich auf einer riesigen Fläche aus und obwohl es nur Ruinen sind, sieht es unglaublich aus. Man könnte sagen, die Akropolis von Lindos hat eine magische Wirkung. Diese Ruinen waren einstmals eine mittelalterliche Burg und sind ein hellenistisches Heiligtum. Zahlreiche Touristinnen und Touristen kommen wirklich täglich in das schon fast künstlerische, unter Denkmalschutz stehende Dorf, um die Überreste des antiken Bauwerks zu bewundern. Ich kann auch sehen, wie es den Kerlen die Sprache verschlägt. Ja, so eine Macht hat diese Sehenswürdigkeit auf einen. Ich muss schmunzelnd, jeden einzelnen von ihnen ansehen, ihren Anblick in mich aufnehmen und mir ihren Gesichtsausdruck einprägen. Denn was für mich genauso schön ist, sind die Erinnerungen. Ich will auf keinen Fall vergessen, wie beeindruckt sie sind, wie glücklich sie in diesem Moment wirken. So frei."Fotos. Wir müssen Fotos machen!"
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Zwischen Herz und Verstand
FanficHannah verbringt diesen Sommer erneut mit ihrer Familie in ihrem Ferienhaus auf einer griechischen Insel. Da sie seit ihrer Kindheit jeden Sommer hier verbracht hat, gibt es nichts Neues, was sie erleben kann. Doch wie das Schicksal es so will, lern...