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Anuk

Nachdem ich die SMS las war mir alles egal. Ich hatte keine Zeit mir Gedanken darüber zu machen ob ich mich kontrollieren konnte oder nicht. Ob ich stark genug war meinen blutdurst nicht in ein Gemetzel enden zu lassen. Aber was blieb mir anderes übrig?
Ich musste zu ihr. Und da war es egal was auch geschah. Ich habe sie allein gelassen. Allein mit dem Wissen sie wurde verfolgt. Ohne nachzudenken bin ich abgehauen.

So schnell ich konnte rannte ich in Windeseile zurück. Mir war egal wie lange es dauerte. Ich dachte nur daran zurück zu kehren. Zurück zu ihr.

Meilen rannte ich bis ich endlich an meinem Haus ankam. Berta öffnete mir schon ganz aufgebracht die Tür und stammelte vor sich hin.
,, Ich...Sie.... Sie war eben noch hier und dann..... Dann war sie weg " Völlig aufgelöst brach Berta in Tränen aus. Eine zwiegespaltene Situation. Ich könnte sauer auf sie sein. Wieso haben sie auch nicht besser aufgepasst. Doch ich war derjenige der versprochen hatte sie zu beschützen und dann weg gerannt ist. Mich trifft die Schuld und nicht sie.
,, Ist gut Berta " ich ging zum Kühlschrank und holte etwas Blut, das ich mir eingoss. In einem Zug schlang ich es hinunter. Ich sah viel gesünder aus, das konnte ich spüren. Auch wenn die Veränderung nur minimal war.
,, Wo war sie zuletzt? "
,, Sie hat gegessen, genau hier " Berta zeigte auf den leeren Platz an dem sie saß.
,, Ich machte meine täglichen Aufgaben und plötzlich bemerkte ich das es so unglaublich still war. Ich suchte sie und fand sie nicht " sie stützte sich ab und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie war schon immer leicht aufzuwühlen.

Ich ging stattdessen im Raum rum. Ihr Geruch war noch stark, also versuchte ich ihn zu verfolgen. Zuerst landete ich im Wohnzimmer, dann wieder in der Küche wo noch immer ihr benutztes Glas stand, von dort aus bemerkte ich den direkten Weg zur Terrasse. Und in diesem Moment ahnte ich das schlimmste. Sie ging raus und das obwohl ich es ihr verboten habe.
Als ich die Tür öffnete nahm ich sofort ein anderen Geruch war. Bitter.

Ich verfolgte ihn und ließ mich zu einen der Bänke führen. Auf den Boden sah ich ein paar zerrupfte Blätter und Blut Spuren an der Bank. Und obwohl sie getrocknet waren verfärbten sich meine Augen.
Als ich wieder rein ging stand Jeff dort mit einer genauso trübseeligen Mimik.
,, ihre Spuren verschwinden im
Verkehr " Jeff hat die Straßen abgesucht und kam zu keinem Treffer.
Jeder hier in diesem Raum war verzweifelt.

Ohne ein Wort zu sagen ging ich in mein Büro und schloss die Tür hinter mir. Ich tigerte auf und ab. Nahm mir ein Schluck Whiskey und stellte mich vor das Fenster. Ich war so wütend das ich nicht wusste wohin mit meiner Wut. Alles in mir brodelt und ich fühlte mich wie ein Vulkan. Ich versuchte mich zu beruhigen doch je mehr ich das tat umso wütender wurde ich. Irgendwann konnte ich diese Wut nicht mehr kontrollieren. Sie war weg und das wurde mir mit jeder Sekunde deutlicher. Weg aus meinem Leben und das durch meinem Fehler.
Völlig wutentbrannt warf ich das Glas Whiskey gegen die Wand. Ich brüllte durchs ganze Haus und warf jeden Gegenstand durch die Gegend. Meinen Stuhl, mein Schreibttisch, das Bücherregal an der Wand.
Mit meinen Spitzen Fingern zerkratzte ich jedes Möbelstück und verpasste den Wänden einen neuen Anstrich.
Ich war außer mir.
Meine Wut war mächtig und kontrollierte mich, bis ich blutend und erschöpft am Boden lag.

Both SideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt