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Anuk

Es war erstaunlich. In nur wenigen Sekunden verwandelte sich das kleine schüchterne Mädchen in ein wildes Raubtier. Die roten Augen standen ihr verführerisch gut. Ihre Schnelligkeit war aufeinmal präzise und zielsicher. Sie wusste ganz genau was sie tat. Sie hatte es im Blut. Der Jagdinstinkt wurde ausgelöst weil ich verletzt wurde. Das war ein gutes Zeichen und ein gutes Gefühl.

,, Komm zu mir " ich streckte meine Hand aus, was überflüssig war. Sie ließ es sich nicht zweimal sagen und sprang direkt vor mich. Ihr Blick war auf Giovanni gerichtet. Sie war stets selbstsicher und ließ ihn nicht außer Augen. Beschützend stellte sie sich vor mich was von außen ein sehr niedliches Bild gewesen sein muss. Der Vergleich wie ein zwerg einen Bär beschützte passte wohl ganz gut.
Ich legte meine Arme um ihr Hals und zog sie sanft zu mir. Automatisch schmiegte sie sich an mich.
,, Beruhig dich kleines. Du verlierst sonst die Kontrolle " ich warnte sie. Wusste in welchem Stadium sie stand. Gerade jetzt wo sie ein Frischling war konnte sie schnell die Grenze der Beherrschung überschreiten und zu einem unkontrollierten Monster werden.
So wie ich es war.

,, Nagut " sagte sie und stellte ihre Angriffsposition ein. Sie war noch immer skeptisch, aber kein wildes raubtier mehr. Nein sie war wieder mein Mädchen.
,, Wir gehen " ich zog Ivy mit mir Richtung Tür.
,, Wir sollten über das Geschäftliche reden mein Sohn "
,, Ich wusste es " atmete ich schwer aus. Mein Vater setzte sich wieder auf seinen Sessel und beobachtete uns erwartungsvoll.

Ich konnte Ivy nicht alleine lassen und ich wollte es auch nicht. Nicht wenn sie in diesem Zustand war. Ich hatte wichtigeres zu tun. Ich musste ihr erklären wie ihr Leben weiter verlaufen würde. Sollte ihre Fragen beantworten und nicht mit meinem Vater über das geschäftlich reden.
,, Setzen wir uns " ich zeigte auf die Couch in der wir uns niederließen.
Ivy saß dicht neben mir, mit meiner Hand auf ihrem Oberschenkel. Ich wollte sie so sehr und verfluchte jeden der unsere Zweisamkeit störte. Ich hatte sie fast soweit sich mir hinzugeben und jedesmal wurden wir gestört.

,, Also was willst du wirklich hier? "
,, Ich will wissen wie mein Geschäft läuft "
,, Es ist schon lange nicht mehr dein Geschäft. Genau genommen über 10 Jahre nicht mehr "
,, Ich hab es aufgebaut! " er protestiere. Wollte nicht wahrhaben das er es verloren hatte. Alles was er sich aufbaute gehörte ihm nicht mehr. Seine Mühe in ein Geschäft hat er verloren. Jetzt war es mein Geschäft. Ich hatte die Oberhand und ich war der neue Führer. Nicht er.
,, Und du hast es verloren als du gegangen bist " ich seufzte tief.

Es war anstrengenden mit meinem Vater zu diskutieren. Ihn wieder in unserem Leben zu haben nach so langer Zeit.
,, Aber wenn du es genau wissen willst läuft es gut. Die Baufirmen entwickeln sich stetig. Wir sind ein Millionen Betrieb geworden. Wir haben Haufen Mitarbeiter und eine Menge an Aufträgen. Das Geld fließt ständig und uns fehlt es an nichts "
,, Und wie läuft das andere Geschäft? " misstrauisch sah er zu Ivy. Nicht sicher ob er offen vor ihr sprechen konnte. Sie wusste nichts von den Illegalen Geschäften, aber das würde sie eh. Denn ich hatte nicht vor sie gehen zu lassen.

,, Brandon hat sie übernommen. Ich stehe noch ab und zu im Kontakt mit ihm. Laut seinen Berichten hat er alles unter Kontrolle. Also wie du siehst brauchen wir dich nicht "
,, Ich bin euer Vater "
,, Das warst du mal, doch jetzt bist du nur noch Giovanni " mir war klar das ihm das nicht gefiel. Doch er hat es sich selbst verspielt.
,, Ich werde mein Geschäft wieder alleine führen "
,, Du wirst gar nichts. Ich hatte im Gefühl das sowas passieren würde. Das du hier auftauchst und alles wieder an dich reißen willst, aber nicht mit mir "
,, Achja? Und was willst du dagegen tun? "

Giovanni stand auf und betrachtete mich von oben herab. Er wollte sich erlegen fühlen. Allerdings ließ ich das nicht mit mir machen und das wusste er. Ich stand auf, ging um den Tisch herum und stellte mich direkt vor ihn.
,, Unsere Anwälte haben es auf mich überschrieben "
,, Das können Sie nicht tun "
,, Das haben sie schon. Da du weggelaufen bist und mittlerweile sehr hohe Schulden bei ihnen hast haben sie dich für unrechnungsfähig eingestuft. Somit hast du kein Recht mehr an den Geschäften "
Wutentbrannt warf er sein Whiskey Glas auf den Boden und war bereit zu gehen.
,, Achja, näherst du dich Brandon oder Grace werde ich dich jagen und töten " mit diesen letzten Worten, die er von mir hörte, verschwand er.

Both SideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt