Sweet kiss

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!Kayas Point of View!
Ich hatte, obwohl ich so viel gegrübelt hatte, relativ gut geschlafen. Und so war ich positiv gestimmt, als ich aufstand. Ich ging schnell duschen und schminkte mich. Meine Haare frisierte ich heute zu einem sehr ordentlichen Dutt, sonst sah er ja immer aus wie Kraut und Rüben. Ich würde heute wieder ein Kleid anziehen. Und zwar für Paul. Es hatte ihm ja gestern anscheinend gefallen mich in einem Kleid zu sehen, und da ich ihm eine Freude machen wollte, würde ich auch heute wieder eins anziehen. Ich zog ein dunkelblaues Kleid aus Spitze ohne Träger an. Dazu einen dünnen, hellbraunen, geflochtenen Gürtel. Außerdem noch eine farblich passende Lederjacke und Schuhe mit Keilabsatz. Als letztes steckte ich mir noch Ohrstecker in Vogeloptik mit kleinen Strasssteinen und packte eine kleine, dunkelblaue Tasche. Meine noch schwarzen Nägel lackierte ich noch in dunkelblau um. Und schon war ich ausgehfertig. Aus der Küche holte ich mir noch einen Apfel und verzog mich dann wieder nach oben. Ich wollte meinen Eltern nicht so unbedingt begegnen.
Um 13h ging ich nach unten. Pauls Auto stand schon draußen und er stand dagegen gelehnt. Ich rannte, so schnell es meine Schuhe zuließen, auf ihn zu und umarmte ihn fest. Zum Glück erwiderte er meine Umarmung. Auch, wenn er immer noch ein ganz kein bisschen traurig aussah. Aber wirklich nur minimal.
„Du siehst gut aus." Ha, ich hatte doch gewusst, dass ihm das gefallen würde.
„Dankeschön." Wir fuhren los und hörten dabei Musik. Es war alles in allem so wie immer, wofür ich echt dankbar war. Im Auto summte ich einige der Lieder mit, was von Paul nur mit einem Grinsen quittiert wurde. Bei Emily angekommen stiegen wir aus und Kim kam auf mich zu gelaufen.
„Da seid ihr ja endlich!" Zusammen gingen wir rein, wo eine Diskussion in vollem gang war. Seth diskutierte mit einem Mädchen, dass ihm sehr ähnlich sah, wahrscheinlich seine Schwester Leah.
„Seth du hast doch keine Ahnung davon, vielleicht solltest du dann einfach mal die Klappe halten!" Paul fragte Jared worum es bei der Diskussion ging.
„Seth hat gesagt er könne jedes Mädchen flach legen und da ist Leah ausgeflippt." Ich musste mein Lachen unterdrücken.
„Klar hab ich Ahnung davon. Was weißt du den schon?"
„Mehr als du!"
„Das glaubst aber auch nur du."
„Ja, ich und alle anderen Menschen auf der ganzen Welt."
„Pah...du bist doch nur neidisch!"
„Neidisch? Worauf den bitte? Etwa auf dich. Wohl kaum."
„Ja genau, auf mich. Du würdest auch gerne so gut aussehen wie ich." Leah fing an zu lachen.
„Oh man und wovon träumst du nachts?"
„Ganz sicher nicht von dir! Und das würde ich auch nicht tun, wenn du nicht mein Bruder wärst." Seth wurde vor Wut rot und fing an zu zittern. Ich hatte so das Gefühl sie würden gleich auf einander losgehen. Der Meinung war anscheinend auch Jacob, der sich jetzt auch einmischte und das Ganze entschärfte beziehungsweise beendete.
„Seth lass es einfach sein wir wissen alle, dass du keine Ahnung hast. Also lass es einfach sein, okay?" Ich wusste zwar nicht, woher sie das wusste. Aber Seth hielt sofort die Klappe und brummelte nur noch vor sich hin. Leah schien zufrieden mit sich. Jetzt kam Emily zu mir und umarmte mich.
„Kaya! Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?"
„Danke gut und dir?"
„Auch." Ich setzte mich aufs Sofa und Paul setzte sich neben mich. Ich missbrauchte ihn kurzerhand als Teil des Sofas und legte meine Beine über seinen Schoß. Ich unterhielt mich hier und da. Paul fing irgendwann an meine Beine auf und ab zu streicheln, aber ich ließ ihn machen. Warum auch nicht? Aber es bot sich keine Gelegenheit, mit ihm über gestern Abend zu sprechen. Was aber nicht hieß, dass ich nicht mehr mit ihm darüber reden würde. In einer ruhigen Minute fragte ich Paul: „Wollen wir vielleicht ein bisschen spazieren gehen?"
„Klar." Wir standen auf und gingen raus, an den Strand. Ich zog meine Schuhe aus und hielt sie in einer Hand an den Riemen fest.
„Ich würde gerne mit dir reden." Paul sah mich ein wenig irritiert an.
„Was gibt es denn?"
„Wegen gestern Abend...," weiter kam ich nicht.
„Tut mir echt leid. Ich hätte nicht einfach versuchen sollen dich zu küssen."
„Schon okay. Eigentlich wollte ich mich bei dir entschuldigen. Ich hätte dich nicht einfach so abweisen sollen. Das tut mir leid."
„Quatsch warum sollte dir das Leid tun? Dafür gibt es doch gar keinen Grund. Ich meine es ist doch dein gutes Recht mich abzuweisen, wenn du nicht willst, dass ich dich küsse." Er sagte das in keiner Weise vorwurfsvoll oder ironisch. Er meinte was er sagte.
„Ja, aber ich wollte es ja." Er blieb stehen.
„Kommst du?" Ich lächelte ihn an und er setzte sich wieder in gang und ich redete weiter.
„Ich war einfach nur ein bisschen überrumpelt. Vor allem aber hatte ich Angst."
„Angst?"
„Ja. Wir verstehen uns grade so gut und ich hab einfach Angst, dass wir das kaputt machen, verstehst du?" Ich sah zu ihm und sah ihn nicken.
„Naja und dann hatte ich mich auch schon weggedreht und naja...du warst ja dabei." Wir gingen schweigend weiter. Es war ein bisschen angespannt zwischen uns. Ich hatte das Gefühl, Paul dachte darüber nach, was ich gesagt hatte.
„Danke, also ich meine das du mir gesagt hast was du denkst." Ich lächelte ihn an und sagte: „Gern geschehen. Und vielleicht können wir ja noch mal zusammen essen gehen?"
„Wann immer du willst." Jetzt lächelte auch er mich an. Wie gingen weiter und ich planschte ein bisschen mit meinen Füßen im Wasser.
„Wollen wir langsam wieder zurückgehen?" Ich nickte und wie drehten um. Unsere Arme berührten sich leicht und ich nahm seine Hand und verschränkte meine Finger mit seinen. Ich sah, dass er lächelte und das brachte mich wiederum zum lächeln. Wahrscheinlich sahen wir ganz schön trottelig aus, wie wir da so vor uns hin lächelten, aber das war mir grade echt egal. Wieder bei Emily gab es dann erstmal Essen. Und wie immer schmeckte es hervorragend. Emily konnte wirklich gut kochen.
„Wo wart ihr denn?" fragte Seth.
„Da wo du nicht warst!" Tja, gut gekontert von mir, oder? Fanden wohl auch die anderen, denn sie lachten.
„Seth du solltest das echt lassen. Ich meine Kaya hat dir doch jetzt schon oft genug gezeigt, dass du mit deinen dummen Sprüchen bei ihr nicht weit kommst." Da hatte Embry wohl Recht. Seth schmollte daraufhin wieder nur vor sich hin und sagte nichts mehr. Er konnte einem ja schon fast Leid tun, aber auch nur fast.
Nach dem Essen verabschiedeten wir uns von den anderen und ich musste Kim versprechen bald wieder mit ihr shoppen zu gehen. Dann machten Paul und ich uns auf den Weg nach Hause.
„Du bist ganz schön Schlagfertig weißt du das eigentlich?"
„Danke, aber ich bin nicht bei jedem so. Bei Seth kann ich so sein, aber bei den meisten bin ich eher schüchtern."
„Find ich aber gut. Ich steh nicht so auf Prollbräute." Ich lachte laut los.
„So, so und ich bin dann wohl aber keine Prollbraut, oder?"
„Nein, ganz und gar nicht. Du bist perfekt." Und wieder mal wurde ich rot. Das war ja schon ein echt ziemlich, ziemlich schönes Kompliment. Auch wenn ich mich natürlich alles andere als perfekt fand, und das würde er auch tun, wenn er alles von mir wüsste. Aber im Moment sollte er auch noch gar nicht alles von mir wissen. Vielleicht würde dich das ja aber noch ändern, man wusste ja nie. Die Fahrt ging, meiner Meinung nach, viel zu schnell vorbei. Ich wollte mich noch nicht von Paul trennen. Ich wollte bei ihm bleiben. Er hielt vor unserm Haus und brachte mich zu Tür und wollte sich schon von mir verabschieden, als ich ihn fragte: „Willst du nicht noch mit rein kommen? Ich meine wir können ja noch einen Film gucken oder so." Ich war ein bisschen unsicher, ob er wollte.
„Gerne." Ich strahlte und schloss die Tür auf. Wir gingen nach oben und ich sah jetzt das erstmal seit langem auf die Uhr und stellte fest, dass es schon 22h war. Warum rennt die Zeit eigentlich immer so, wenn man Spaß hatte? Ich schmiss meine Schuhe in die Ecke und Paul machte es sich auf dem Bett bequem.
„Ich geh mir mal was anderes anziehen, okay?" Paul nickte und ich ging zum Schrank und nahm mir eine schwarze Jogginghose und ein weißes Tanktop raus.
„Wenn du willst kannst du den Fernseher anmachen." Ich warf im die Fernbedienung zu und ging anschließend ins Bad, um mich umzuziehen. Als ich wieder in mein Zimmer kam krabbelte ich zu Paul aufs Bett und machte es mir bequem. Ich legte meine Beine wieder über seinen Schoß und er legte einen Arm um mich und zog mich an sich. Ich saß jetzt fast auf seinem Schoß. Er zappte durchs Pogramm während ich mit meinem Finger Muster auf seinen Bauch malte.
„Hast du Spaß?" fragte er mich nach einer Weile.
„Ja hab ich." Er schüttelte lachend den Kopf und legte die Fernbedienung weg. Ein Blick zum Fernseher verriet mir, dass er bei der Serie ‚Lost' gestoppt hatte. Fand ich gut, die Serie mochte ich. Ich hatte inzwischen aufgehört auf seinem Bauch zu malen, dafür malte er jetzt auf meinen Beinen. Ich seufzte.
„Alles okay?" Ich nickte und der Arm der um meine Taille lag zog mich noch ein wenig näher an ihn. Ich sah ihn an und er sah mich an. Und das ist echt grade ein bisschen kitschig, aber egal, ich bin auch nur ein Mädchen. Ich wusste, was jetzt gleich kommen würde. Und dieses mal würde ich mich nicht wegdrehen. Auf gar keinen Fall, würde ich das tun. Unsere Gesichter kamen sich näher. Doch dann stockte Paul, er sah unentschlossen aus. Wie gut, dass ich nicht unentschlossen war. Ich legte meine Hand in scheinen Nacken und zog ihn weiter zu mir runter.
Der Kuss war unglaublich. Seine Lippen waren total weich und ach es war einfach nur toll. Vorsichtig bewegten sich unsere Lippen und der Kuss wurde intensiver. Himmel, das war mit Abstand der beste Kuss meines Lebens.
„Kaya? Bist du wieder zu Hause? Oh entschuldige bitte." Meine Mutter war ins Zimmer geplatzt und gleich darauf wieder verschwunden, als sie gesehen hatte, was Paul und ich da machten. Ich musste lachen. Wir saßen da, als wären wir grade dabei erwischt worden, wie wir den 3. Weltkrieg planten.
„Ich glaub es ist besser, wenn ich jetzt gehe." Ich nickte und ging mit ihm zusammen nach unten, um mich zu verabschieden. Er nahm mich in den Arm und ging dann zu seinem Auto und fuhr davon. Ich ging wieder nach oben und setzte mich auf mein Bett. Jetzt fing ich wieder an zu grübeln. Wie würde es jetzt weiter gehen? Ich glaube es wäre ein bisschen zu früh jetzt so knall auf fall mit Paul zusammen zu kommen. Dafür war ich auch gar nicht der Typ. Ich brauchte bei so was immer ziemlich viel Zeit und für manche auch zu viel Zeit. Ich hoffte nur Paul hätte die Geduld, ich hoffe es wirklich.
Jetzt aber genug gegrübelt, damit konnte ich morgen auch noch weiter machen. Ich wollte jetzt nur noch schlafen, auch wenn der Tag super schön gewesen war, war er doch auch echt anstrengend gewesen. In dieser Nacht träumte ich von Paul und seinen Küssen.

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Kaya and the LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt