Lena

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!Kayas Point of View!
Welcher Assi klingelte bitte um 8h morgen bei uns Sturm? Und warum machte keiner auf? Ich warf mich in meinem Bett auf den Bauch und drückte mir ein Kissen auf den Kopf, in der Hoffung dann weiter schlafen zu können. Dieser Wunsch erfüllte sich mir nicht. Das Klingeln war fast genauso laut wie vorher. Verdammte hacke, warum machte denn keiner diese scheiß Tür auf? Komplett genervt und mit einer Mords Wut im Bauch strampelte ich mich frei und kroch aus dem Bett. Noch wütender, weil mir jetzt auch noch kalt war, stapfte ich die Treppe runter.
„Ja, ja ich komm ja schon!" Ich fluchte noch ein bisschen vor mich hin eher ich die Tür aufriss. ACH DU SCHEI..!!!!! Ich fing an wie eine gestörte zu schreien und sprang die Person vor der Tür an. Jetzt wollte ihr bestimmt wissen, wer die Person vor der Tür ist, oder? Es war meine aller, aller liebste Lieblingsperson. Es war Lena.
Nach dem ich sie ca. 20 Minuten einfach nur umarmt und weiter gekreischt hatte ließ ich sie los.
„OMG! Was machst du denn hier?"
„Meine Eltern sind zu meiner Tante gefahren und ich konnte sie überreden mich hier abzusetzen. Aber auch nur heute. Heute Abend holen sie mich wieder ab." Lenas Tante wohne in Seattle, was ja wirklich nicht weit weg von hier war.
„Ohh...egal immerhin ein Tag, den wie zusammen haben." Ich strahlte und zog sie mit mir ins Haus. Dort fand ich dann auch den Grund, warum keiner die Tür aufmachte. Auf der Kommode im Flur lag ein Zettel, und auf diesem stand: Guten Morgen Kaya, dein Vater, Lucie und ich sind unterwegs um noch einige Sachen für Lucies Zimmer zu besorgen. Wir sind wahrscheinlich erst wieder am Abend zu Hause. Du kennst ja deine kleine Schwester. Mach dir einen schönen Tag. Wie sehen uns dann ja bestimmt nachher noch. Kuss, Mama.
„Euer Haus ist echt schön."
„Danke. Komm, wir gehen in mein Zimmer." Gesagt, getan.
„Und was machen wir heute?" fragte Lena mich. Ich grinste.
„Ich hab da schon eine Idee. Aber erst musst ich mich fertig machen." Lena nickte.
Nachdem ich mich angezogen hatte, gingen wir nach unten. Ich trug heute eine schwarz-weiß gestreifte Hotpants und eine blaue Bluse mit einem schwarzen Tanktop drunter. Dann noch schwarze Ohrringe in Federoptik mit kleinen Strasssteinen, hohe schwarze Schuhe und roten Lippenstift. Mein Nägel hatte Lena mir noch in einem zu meiner Bluse passenden blau lackiert.
„Und wo gehen wir jetzt hin?"
„Sagt dir: ‚Zwei Breakfast-Paninis, ein White Chocolate Mocca und ein Chocolate Mocca', noch was?" Lena fing an zu strahlen.
„Sag bloß in diesem Kaff gibt es auch einen Starbucks?"
„Jap, gibt es. Wir müssen aber ne Weile laufen, um dahin zu kommen." Das störte Lena aber nicht. Kein Wunder, wir waren schon so ziemlich überall hin gelaufen. Also marschierten wir beide los und quatschen nebenher ein bisschen.
„So schlecht ist das Wetter hier doch gar nicht."
„Ne, es geht. Aber es ist ja auch Sommer, wer weiß, wie es im Winter ist." Da musste mir Lena zustimmen.
„Und wie ist es dir so ergangen, ohne mich?" Ich sah sie grinsend an.
„Ach du kennst ja die Leute aus unserer Schule. Alle super nervig...vor allem Luisa dreht im Moment wieder voll auf."
„Oh man, du arme. Ich bin echt froh, dass ich diese Idioten nicht mehr ertragen muss. Echt einer der positiven Aspekte an meinem Umzug." In meiner alten Schule gab es einige ziemlich dumme Menschen. Und Luisa war mit die schlimmste unter ihnen. Blöde Kuh.
„Ja, da hast du es echt gut." Ich lächelte sie aufmunternd an und wir lästerten noch ein bisschen über Luisa und Co.
Da fällt mir grade ein, ihr wisst ja noch gar nicht wie Lena aussieht. Dann beschreib ich sie euch gleich mal, damit ihr wisst, mit wem ihr es zu tun habt. Also Lena ist ein ganzes Stück größer als ich, von der Figur her aber fast so wie ich gebaut. Ihre Haut hatte einen natürlich, leicht bräunlichen Ton. Lenas Haare waren lang, braun und leicht gelockt, ihre Augen blau und in ihrer Nase steckte ein Ring. Und sie hatte ein super schönes Lächeln.
Wir brauchten fast eine Stunde, bis wir bei Starbucks waren. Wir bestellen und verzogen uns in die gleiche Ecke, in der ich auch mit Ella gesessen hatte.
„Man das hab ich echt vermisst."
„Und ich erst. Aber ich glaube hier sollten wir keine Tassen mit gehen lassen. Der Starbucks ist hier nämlich ein bisschen kleiner und in einer Kleinstadt ist es sowieso immer schlecht zu klauen. Irgendeiner hat einen nämlich immer gesehen." Lena wollte schon protestieren, überlegte es sich dann aber doch noch anders. Und ich meine wir hatten ja auch echt schon Tassen genug. Über die Jahre hatten sich so einige angesammelt.
„Und wie sieht's bei dir und Paul aus?" Ich wurde rot.
„Erwischt! Erzähl mir alles!" Verdammt sie hatte mich echt erwischt. Und leugnen brachte jetzt auch nichts mehr. Früher hatten Lena und ich immer gesagt, wir würden uns ein Gehirn teilen. Das hatten wir nicht ohne Grund gesagt.
„Naja...also...wir haben uns geküsst..."
„Und das sagst du mir nicht sofort?! Das ist doch super, aber du willst mir doch nicht erzählen, dass ihr euch ‚nur' geküsst habt." Sie sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und setzte das ‚nur' mit den Händen in Anführungszeichen.
„Doch, genau das will ich."
„Laber nicht!"
„Ich laber nicht. Meine Mutter ist ins Zimmer geplatzt und tja...das war's dann."
„So langsam aber sicher wird mir deine Mutter immer unsympathischer."
„Quatsch. Ich meine, viel mehr wäre da ja eh nicht mehr passiert."
„Das sagst du jetzt, aber wissen kannst du es nicht."
„Oh doch, das kann ich wissen. Ganz sicher wäre da nichts mehr gelaufen."
„Ja, ja. Egal jetzt. Aber wenn wir schon mal bei deinen Eltern sind, wie läuft es denn mit denen?" Und schon war meine Laune ein wenig schlechter geworden.
„Geht schon. Ich glaube meine Mom hat sich wieder so einigermaßen eingekriegt. Mit meinem Vater, keine Ahnung ich geh ihm so weit wie nur möglich aus dem Weg. Aber wenn wir mal reden, dann ist eher nicht so dolle."
„Ach man. Aber das wird schon wieder, glaub mir."
„Ich hoffe, aber lass uns über was anderes reden, okay?"
„Okay. Dann wieder zurück zu Paul. Bist du verliebt in ihn?" Ich überlegte eine Weile eher ich antwortete.
„Ich weiß auch nicht. Schon möglich. Aber du kennst mich ja, ich brauche bei so etwas immer Zeit." Sie nickte.
„Ja ich weiß, aber ich fände es auf jeden Fall super, wenn das mit euch beiden was werden würde." Ich lachte.
„Du kennst ihn doch gar nicht!"
„Na und? Wenn du ihn magst, dann wird er schon gut sein." Jetzt musste ich noch mehr lachen. Ich liebte Lena einfach. Und weil ich sie so liebte quasselten und quasselten wir den ganzen Tag lang. Mit ihr wurde es aber auch einfach nicht langweilig und uns gingen nie, aber auch nie, die Gesprächsthemen aus. Aber ich glaube, das macht eine beste Freundin auch mit aus. Das hatte aber auch einen Nachteil, der Tag ging viel zu schnell vorbei und Lena und ich mussten uns auf den Rückweg machen.
Als wir bei mir zu Hause ankamen, stand das Auto von Lenas Eltern schon vor der Tür. Ich winkte ihnen kurz zu und verabschiedete mich von Lena.
„Wir sehen uns ganz bald wieder, okay?" Ich konnte nur nicken, wenn ich jetzt etwas sagen würde, würde ich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit anfangen zu heulen. Und schwups...schon war sie weg.
Traurig ging ich in mein Zimmer, zog mich um und legte mich ins Bett. Mein Handy vibrierte.
*Hallo meine Schöne! Ich hoffe du hattest einen tollen Tag? Hast du Lust morgen Abend mit den anderen und mir nach Port Angeles zu fahren? Da gibt es eine nette Bar...<3 Paul.*
*Hallo! Ja hatte ich, meine beste Freundin war hier. Gerne, wann denn? <3*
*Um 20h.*
*Okay...holst du mich ab?*
*Jap. Ich freu mich auf dich.*
*Ich mich auch :D* Das Simsen mit Paul heiterte meine Stimmung wieder ein bisschen auf und ich war nicht mehr ganz so traurig. Mal sehen was der Abend morgen so bringt.

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Kaya and the LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt