Kuscheln

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!Kayas Point of View!
Ob Paul wohl wirklich anrufen würde? Bestimmt, oder? Ich meine er hatte es ja gestern gesagt. Also, dass er mich anruft. Ich lag übrigens im meinem Bett und war vor ca. 19 Minuten aufgewacht. Seit dem dachte ich über gestern Abend nach. Was ja schon irgendwie ein heftiger Abend gewesen. Ich meine Leah ist anscheinend ganz schön ausgeflippt und die Sache mit mir und Paul...tja, das war ja schon, sagen wir mal, intensiv. Mein Handy, welche sklingelte, riss mich aus meinen Gedanken. Paul rief an.
„Hallo."
„Hallo Kaya. Hast du gut geschlafen?"
„Jap und du?"
„Auch. Sag mal kannst du mal zu eurer Haustür gehen?"
„Ähm...ja, warte." Ich schlüpfte aus meinem Bett und ging die Treppe runter zur Tür.
„Und jetzt?", fragte ich ihn dann. Er antwortete nicht, aber es klopfte an der Tür. Jetzt war ich komplett verwirrt, machte aber die Tür auf und musste mir ein lautes Lachen verkneifen. Vor der Tür stand Paul mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht und Brötchen in der Hand.
„Lust auf Frühstück?", fragte er mich und ich nickte. Dann ließ ich ihn rein und legte am Handy erstmal auf.
„Geh schon mal in die Küche ich geh mir mal schnell ein bisschen mehr anziehen." Er schmunzelte, ging aber ohne einen weiteren Kommentar in die Küche. Ich ging währenddessen nach oben in mein Zimmer und kramte eine Stoffshorts aus meinem Schrank und zog sie an. Denn nur in einem großen T-Shirt und Slip wollte ich dann doch noch nicht mit Paul am Frühstückstisch sitzen. Als ich fertig war putzte ich noch kurz meine Zähne. Dann ging ich wieder in die Küche, dort wartete schon ein kompletter Frühstückstisch gedeckt. Ich blieb in der Tür stehen und sah in mit hochgezogener Augenbraue an.
„Ich dachte mir, ich nutze die Zeit, in der du nicht da bist." Ich lächelte ihn an und wollte mich auf den Stuhl neben ihn setzte, aber weit gefehlt. Denn Paul hatte andere Pläne und zog mich auf seinen Schoß. Ich hatte zwar nichts dagegen, aber es gab da noch eine Sache, über die ich unbedingt mit ihm reden wollte. Und genau deshalb stand ich auch wieder auf und setzte mich auf den Stuhl. Als ich jetzt Paul ansah, versetzte mir das einen Stich mitten in mein Herz.
„Ich will mit dir reden und das geht nicht, wenn ich auf deinem Schoß sitze." Seine Mine hellte sich jetzt wieder ein bisschen auf.
„Na dann schieß mal los." Und genau das tat ich dann auch.
„Also ich weiß ja nicht, wie du das siehst, also wegen gestern Abend und so, aber ich hab da eine ziemlich genaue Vorstellung von. Ich meine wir haben uns jetzt zweimal geküsst, und das war echt toll, aber ich brauch bei Beziehungssachen echt immer ne menge Zeit. Ich meine ich will mir mit meinen Gefühlen einfach ganz sicher sein. Und das klingt jetzt echt voll bescheuert, ich weiß, aber meinst du wir können das jetzt einfach erstmal so weiter laufen lassen und gucken wie sich alles entwickelt?"
„Das ist alles, aber ganz bestimmt nicht bescheuert! Und du kannst so viel Zeit haben wie du nur willst." Dafür hätte ich ihn auf der stelle heiraten können. Das ließ ich dann aber doch lieber sein. Stattdessen setzte ich mich wieder auf seinen Schoß und er drückte mir einen Kuss auf den Hals. Damit der Moment aber nicht zu perfekt wurde, kam genau in diesem Moment Lucie in die Küche marschiert und blieb wie angewurzelt in der Tür stehen.
„Hast du ein Gespenst gesehen?", fragte ich sie. Sie schüttelte nur den Kopf und kam vorsichtig in die Küche. Oh man, sie stellte sich aber auch an.
„Willst du mit uns frühstücken?" Wieder nickte sie nur als Antwort auf meine Frage. Naja, konnte mir ja auch egal sein. Ich würde jetzt erstmal frühstücken und zwar genau hier auf Pauls Schoß. Lucie schien damit...naja kein Problem zu haben...aber es ließ sie auch nicht kalt. Plötzlich erschreckte ich mich.
„Oh mein Gott Paul! Du vibrierst!" Er lachte und ich stand von seinem Schoß auf. Während er zum telefonieren raus ging musterte Lucie mich ganz genau. Ich ignorierte sie und Paul kam auch schon wieder rein.
„Tut mir leid, aber ich muss los." Ich zog eine Schnute und er lachte mich einfach aus. Blödmann. Aber wirklich sauer war ich ihm auch nicht.
„Jetzt zieh keine Schnute, wenn ich nicht weg müsste, würde ich auch nicht gehen. Aber wenn du mich so toll findest, kannst du ja heute Abend zu mir kommen. Den Weg kennst du ja jetzt und so weit ist es auch nicht zu laufen." Ich hatte so das Gefühl, dass Paul immer mehr er selbst wurde wenn wir zusammen waren. Also nicht das er sich sonst absichtlich verstellen würde. Aber ich glaube, jeder benimmt sich in Gegenwart anderer anders und das ist ja auch ganz normal. Kennt man die andere Person aber besser und länger, dann lässt das immer mehr nach. Und ich glaube diesen Punkt hatten Paul und ich gestern erreicht.
„Das werd ich machen und wehe du bist dann nicht zu Hause." Wir gingen zur Tür und er sagte: „Keine Sorge ich bin ab 18h auf jeden Fall für dich da." Er verabschiedete sich von mir und ging dann seiner Wege. Ich ging meiner Wege und die führten mich wieder in die Küche. Lucie war nicht mehr da, war wohl auch besser. Und was sollte ich jetzt den ganzen Tag machen? Ich wollte auf jeden Fall nicht nur den ganzen Tag einfach nur gammeln. Also schnappte ich mir mein Handy und wählte Kims Nummer. Es tutete.
„Kim Young."
„Ja hallo Kim hier ist Kaya. Ich wollte dich fragen, ob du heute vielleicht Zeit hast?"
„Ah hallo Kaya. Ich frag mich warum ich nie auf mein Display gucke, wenn jemand anruft? Dann hätte ich gewusst, dass du anrufst. Aber ist ja auch wurscht. Ich hab heute auf jeden Fall Zeit." Ich musste erst ein bisschen lachen, bevor ich ihr antworten konnte.
„Gut, willst du vielleicht zu mir kommen?"
„Jap, bin in einer halben Stunde da."
„Alles klar." Nachdem wir aufgelegt hatten ging ich nach oben, mich umziehen. Ich zog mir einen grauen Pulli, eine lila-pinke Shorts, natürlich mit Nieten, dunkelgraue Keds und als Schmuck einen schlichten silbernen Ring und eine silberne Kette an. Danach ging ich wieder nach unten und wartete auf Kim. Die ließ auch nicht mehr lange auf sich warten. Ich begrüßte sie und wir gingen in mein Zimmer.
„Okay und jetzt raus damit, was geht da zwischen dir und Paul?" Sie sah mich erwartungsvoll an und ich wurde ein bisschen rot. Aber wirklich nur ein bisschen.
„Nichts. Was soll den da sein?" Ich tat einen auf unschuldig.
„Jetzt tu doch nicht so! Du weißt ganz genau, was ich meine! Immerhin wart ihr gestern in der Bar ja schwer beschäftigt miteinander."
„Ach das meinst du."
„Ja, genau das meine ich. Also sag schon, was geht da bei euch?"
„Nichts, also ich meine, wir sind nicht zusammen oder so was. Wir lassen es einfach auf uns zukommen." Sie sah mich leicht entsetzt an.
„Jetzt guck nicht so. Was hast du denn gedacht?" Anscheinend hatte sie darauf auch keine Antwort. Stattdessen wechselte sie das Thema.
„Und was machen wir zwei jetzt?" Gute Frage!
„Ich weiß auch nicht so genau. Aber ich muss mich nachher auf jeden Fall noch schminken. Ich geh heute Abend nämlich noch zu Paul."
„Ah so ist das, ich bin wohl nur ein Zeitvertreib für dich." Jetzt wo sie es sagte, ein bisschen war es ja schon so, oder?
„Nein, also ich meine ich..."
„Schon gut," winkte sie ab. „Ich kann dich ja verstehen. Und ich hab da dann auch schon eine Idee, was wir machen könnten."
„Und was?"
„Ich könnte dich doch schminken und dir die Nägel machen, oder?"
„Okay." Ich holte ihr meinen Schminkkram und meine Nagellacke aus dem Badezimmer und setzte mich dann ihr gegenüber aufs Bett. Sie ließ sich ziemlich viel Zeit und ich konnte nicht wirklich erahnen, was sie da in meinem Gesicht machte. Aber was sie auf meinen Nägeln machte, dass konnte ich sehen. Sie lackierte sie in einem hellen grau. Das gefiel mir schon mal gut.
„So fertig." Verkündete sie dann. Ich stand auf und nahm mir einen kleinen Handspiegel, um ihr Werk zu begutachten. Nicht schlecht. Kim hatte meine Augen in verschiedenen Grautönen geschminkt. Somit passte mein Make Up perfekt zu meinem Outfit.
„Und, wie findest du es?"
„Es sieht wirklich toll aus. Danke Kim." Sie lächelte mich an.
„Immer wieder gerne." Den Rest des Tages verbrachten wir mit allem Möglichen. Wir machten uns am Nachmittag etwas zu Essen und quatschten die meiste Zeit einfach nur. Kim hatte auf mich am Anfang einen sehr schüchternen Eindruck gemacht. Je mehr ich sie jetzt aber kennen lernte, da wurde sie immer offener und selbstbewusster. Ich mochte Kim wirklich sehr. Kurz bevor Kim gehen wollte saßen wir noch im Wohnzimmer und ich fragte sie: „Sag mal, mir ist aufgefallen, dass die Jungs ziemlich oft dringend weg müssen. Weißt du wo sie immer hingehen?" Wenn Kim eben noch total entspannt war, dann war sie jetzt so angespannt, wie ein gespannter Bogen. Das war schon ziemlich seltsam.
„Ich...also ich weiß...nicht...aber bestimmt machen die nur so ein Männerding...oder so. Ich muss dann jetzt auch mal gehen. Wir sehen uns." Sie stand auf und ging. Okay, das war jetzt echt total seltsam. Was hatte sie denn? Naja, heute würde ich das eh nicht mehr herausfinden. Also ging ich nach oben nahm meine kleine schwarze Tasche mit Nieten an den Rändern, packte das Nötigste rein und machte mich auf den Weg zu Paul. Ich dachte, während ich lief, darüber nach, ob ich auch Paul darauf ansprechen sollte, wieso sie manchmal so schnell weg mussten. Aber ich verwarf den Plan schnell wieder, ich wollte den Abend genießen und nicht vielleicht noch einen Streit auslösen. Auf dem Weg zu Paul verlor ich einmal kurz die Orientierung, fand sie aber schnell wieder. Ich glaube ich wäre auch die erste gewesen, die sich in La Push verlaufen hätte. Ich brauchte dennoch schon recht lange, bis ich bei Paul war. Das war bei mir aber immer so, dass erste Mal wenn ich einen Weg ging brauchte ich immer ewig. Danach ging es dann immer schneller. Naja, ist ja aber auch egal. Jetzt war ich auf jeden Fall da und klingelte. Das Licht im Flur ging an, ich konnte das sehen, weil es eine Milchglastür war. Dann polterte etwas ziemlich großes die Treppe runter, wahrscheinlich Paul. Ich hatte Recht, denn im nächsten Moment öffnete eben dieser mir die Tür.
„Hey, da bist du ja, komm doch rein." Ich betrat den Flur und ging mit Paul zusammen nach oben.
„Hast du gut hergefunden?" Ich machte es mir auf seinem Bett bequem und antwortete: „Jap, also ich musste mich erstmal orientieren, aber dann ging's." Paul machte den Fernseher an und legte sich zu mir aufs Bett. Ich nutze die Gelegenheit und kuschelte mich an ihn. Von dem Film der im TV lief bekam ich nicht wirklich was mit, ich malte lieber wieder Zeichen auf seinen Bauch. Da mir das aber irgendwann langweilig wurde, fing ich an Zeichen direkt auf seinen Bauch zu malen. Ich hatte sein T-Shirt einfach kurzerhand hochgeschoben. Das war um einiges spannender, denn ich konnte das Spiel seiner Muskeln beobachten und er bekam eine Gänsehaut.
„Hast du Hunger?", fragte Paul mich irgendwann. Und ich hatte wirklich ein bisschen Hunger.
„Ja schon."
„Dann komm mit." Er stand auf und zog mich mit sich nach unten. In der Küche setzte ich mich auf die Arbeitfläche, während Paul uns was zu essen machte. Ich wollte nur eine Kleinigkeit und so gab Paul mir ein Laugenbrötchen. Er selbst machte sich ein paar Brote. Ich sah ihm beim essen zu und kaufte auf meinem Brötchen rum, was nicht hieß, dass es mir nicht schmeckte. Als er fertig war, räumte er sein Zeug wieder weg und kam zu mir. Er stellte sich zwischen meine Beine und grinste mich an.
„Du hast mich beobachtet."
„Gar nicht wahr." Ich wusste, dass leugnen nutzlos war, aber versuchen konnte man es ja mal.
„Doch wahr." Er küsste mich, einfach so. Was dagegen hatte ich aber auch nicht. Und Himmel, von seinen Küssen konnte ich nie genug bekommen. Sie schmeckten einfach viel zu gut und leider endete der Kuss auch viel zu schnell wieder. Wir gingen wieder nach oben und machten es uns gemütlich.

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Kaya and the LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt