4. Kapitel

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Neues Kapitel, weil ich krank bin🫠

Lucia

Nachdem ich die Hälfte des Essens verschlungen habe, musste ich noch den Teller aufwaschen und bin danach sofort in mein Zimmer gegangen, um zu schlafen.

Wäre ein guter Plan gewesen, wenn ich nicht die ganze Nacht wach gelegen und über die Worte des blonden Mannes nachgedacht hätte.

"Nur ein Scherz, vielleicht?" frage ich mich selbst und drehe mich erneut auf den Rücken, um die immernoch weiße Decke anzustarren.

*piep piep*

"Das ist doch jetzt nicht wahr!" rede ich genervt zu mir selbst und schlage mit voller Wucht auf den Wecker, damit er mir keinen Tinitus beschert.

Seufzend begebe ich mich in das Badezimmer und mache mich für den kommenden Tag einsatzbereit.
Meine Augenringe versuche ich, so gut es geht, zu überdecken, wobei ich schnell aufgeben muss, um nicht zu spät in der Küche anzukommen.

Vollkommen erschöpft, wandere ich durch die leeren Gänge, bis ich plötzlich mit Wucht durch eine offene Tür, in ein Zimmer, gezerrt werde.

Mit einem lauten Aufschrei, lande ich auf dem steinharten Boden und bleibe geschockt auf meinen Knien.
Die Angst, nicht zu wissen, was hier gerade passiert, frisst an mir wie eklige Maden.

Ich höre, wie schwere Schritte vor mir zum Stehen kommen und augenblicklich gefriert das Blut in meinen Adern, als ich die bekannte, boshafte Stimme höre:
"Sieh mal einer an, so munter unterwegs heute?"

Jorge packt mich an meinen Haaren und reißt gewaltsam meinen Kopf nach oben.
"Sag mir, was hast du getan, damit eine Familie wie die Reyes, auf dich aufmerksam wird, hm?" fragt er zynisch und streicht mit seiner freien, schwitzigen Hand an meinem Unterkiefer entlang.

"Hast du ihnen ein paar Blowjobs gegeben, oder dich schön von ihnen durchnehmen lassen?" hakt er erneut nach und ich kann nichts anderes tun, als ihn ungläubig anzustarren.

Spinnt der jetzt vollkommen?

"Ich sehe schon, du bist heute wieder nicht sonderlich gesprächig, was? Dann lass mich das ändern."
Mit diesen Worten, zerrt er mich zu einem Glastisch und ehe ich reagieren kann, schlägt er meinen Kopf gewaltsam auf die harte Oberfläche, was mir einen panischen Aufschrei entlockt.

"An deiner Stelle, würde ich mir antworten, du billige Schlampe!"
wütet er und fängt an, mich so zu würgen, dass ich nur noch schwer Luft bekomme.
Mein Kopf brummt so laut, dass ich meine eigenen Wörter kaum verstehe:
"N-nein, ich habe sie n-nur beim e-einkaufen ge-sehen."

"Lügnerin!" brüllt er und fängt an, mir erbarmungslos die Luft abzudrücken.
Wieso?
Wieso glaubt er mir nicht?
Warum sollte ich diese Typen kennen?

Wären sie nicht gewesen, müsste ich jetzt nicht um mein Leben fürchten...

Immer wieder lässt Jorge mich kurz Luft holen, nur um sie mir dann wieder qualvoll zu nehmen.
Mehrere Minuten verstreichen, in denen ich unfassbare Todesangst verspüre und mir wünsche, dass es endlich aufhört.
Egal wie.

Sein von Hass zerfressenes Gesicht, starrt mich wütend an und nach den nächsten Worten, die seinen dreckigen Mund verlassen, glaube ich endgültig, dass mein Todestag gekommen ist.
"Ich hätte mir deine Schwester nehmen sollen!
Aber nein, deine verfluchten Eltern haben es geschafft, mich von dir zu überzeugen! Wie dumm ich doch war.. Aber Müll ist dafür da, um entsorgt zu werden, richtig?"

Shotaro Reyes - Mi oscura salvaciónWo Geschichten leben. Entdecke jetzt