9. Kapitel

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Ich sitze hier und bin absolut fassungslos.
VIELEN Dank für unfassbare 80k auf 'Taio Reyes'!!
Als Dank dafür (und die 4k hier bei Shotaro Reyes) bekommt ihr noch ein Kapitel <3
Das ist absolut nicht selbstverständlich für mich, fühlt euch alle mal ganz doll gedrückt!

Lucia

"Da gibt es nichts zu bereden!" blocke ich sofort ab, doch stoße dabei nur auf taube Ohren.
Grinsend lehnt sich Andrés in seinem Sessel zurück und mustert mein Gesicht.
"Hätte nach unserer ersten... oder eher zweiten Begegnung nicht erwartet, dass du doch etwas Feuer unterm Arsch hättest."

Empört sehe ich ihn an, woraufhin mir kleine Grübchen auffallen, die die anderen Männer meines Erachtens nach nicht haben. Jedenfalls nicht so sichtbar.
"Sowas in der Art hat Yago mir gerade auch schon gesagt." genervt denke ich an das, nicht wirklich informative, Gespräch, welches ich mit dem Bodyguard geführt habe.

"Ich glaube ich verstehe langsam, was Sho an dir findet." redet Andrés eher zu sich selbst, als zu mir und legt den Kopf leicht schräg, was mich unweigerlich zum Schmunzeln bringt, da es einen, wenn auch winzigen, niedlichen Ausdruck auf seine Gestalt wirft.

"Ich habe Dinge gesagt, die ich bereue.. Wie würdest du in meiner Situation handeln? Mich überfordert das alles! Ich weiß nicht, was ich tun soll!" verzweifelt raufe ich mir die Haare und sacke noch weiter in die Lederpolster, woraufhin ich wieder in das leuchtende Flammenmeer des Ofens blicke.

Seufzend streicht sich Andrés durch sein braunes Haar und sieht mich daraufhin ernst an.
"Was ich oder andere tun würden, spielt doch gar keine Rolle, Lucia.
Die Frage, die du dir stellen solltest, ist:
Wie gehe ich mit dieser Krise um? Ich habe dir gesagt, dass du uns wenigstens eine Chance geben solltest, kann dich aber zu nichts zwingen.
Wobei, könnte ich schon, aber ich will dich eigentlich nicht brechen."
schweift er am Ende etwas ab und driftet in seine Gedankenwelt.

"Was er damit sagen will ist, dass du es dir einfacher machen würdest, indem du wenigstens versuchst, etwas anderes als Monster in uns zu sehen." schaltet sich plötzlich Taio ein, der durch eine Terrassentür in den Raum tritt und seine Zigarette nach draußen auf den Boden wirft.

"Du rauchst?" frage ich ihn und blicke überrascht zum Schwarzhaarigen, der schulterzuckend hinter Andrés stehen bleibt.
"Bin ein Gelegenheitsraucher.
Im Gegensatz zu dem Idioten hier, bedeutet mir meine Gesundheit eine Menge." lächelt er leicht und erst da fällt mir auf, dass er keine einzige Schramme an sich trägt, so als hätte er sich vorhin nicht mit Andrés geprügelt.

"Ach Klappe, Estúpido." (Idiot) entgegnet Andrés genervt und erhebt sich von seinem Platz.
"Jaja, ich dich auch, hermano. (Bruder) Weswegen ich eigentlich hier bin: Wir müssen in die Innenstadt, einige deiner dämlichen Nutten scheinen Geld gestohlen zu haben." spricht Taio nun etwas angespannter aus, und auch Andrés ist sofort in Alarmbereitschaft.

Mehrfach flucht er auf spanisch und läuft durch den Raum, wie ein Bessesenner.
"Werdet ihr sie töten?" frage ich geradeheraus und sofort sieht mich Taio mit seinen blau-grauen Augen an.
Nicht so schöne Augen wie Shotaro..

Warte, was?

"Wir töten nicht sinnlos, was nicht bedeutet, dass wir sowas einfach hinnehmen. Wie gesagt, wir sind keine absoluten Unmenschen."
erwidert er ruhig und erhebt dabei kein bisschen seine Stimme, was mich extrem verwundert.

"Komm, wir müssen los! Lucia, du kannst entweder das Haus wischen oder die Fenster putzen." mit diesen Worten rast Andrés auch schon aus dem Raum, gefolgt von Taio, der mir noch ein entschuldigendes Lächeln zuwirft.

Verwirrt bleibe ich auf dem Sofa sitzen und versuche, meine wirre Gedankenwelt zu sortieren, was sich als schwieriger herausstellt, als erwartet.

Auf der einen Seite hätten wir den Fakt, dass ich mich bei der Familie Reyes befinde, die zur Mafia gehört und dazu die mächtigste in ganz Europa sein sollte.
Wobei mir da eindeutig die Information fehlen und ich lediglich wage Vermutungen aufstellen kann.

Ebenso haben sie mich gekauft und gleichzeitig auf verkorkste Art und Weise auch gerettet, denn immerhin ist, oder war, Jorge Romero ein absoluter Sadist, der es genossen hat, seine Macht auszuleben.

Ich muss an mein altes Leben denken, indem ich nichts als eine wertlose Dienerin war.
Dreck, welcher entsorgt werden muss, wie es Jorge bei unserem letzten Treffen gesagt hat.

Gleichzeitig vermisse ich mein gewohntes Umfeld und wer könnte es mir verübeln?
Ich war nur die ersten fünf Jahre meines Lebens bei meiner Familie, deren Zustand mir nach wie vor unbekannt ist.
Es ist leider so, dass ich nichts anderes kenne, als für jede Kleinigkeit bestraft und gedemütigt zu werden.

Ein kleiner Teil von mir vermisst Sam, der vermutlich immernoch die Hölle durchleben und vor Sorge um mich förmlich sterben muss.
Allerdings stellt sich mir die Frage, ob die Männer nicht doch Recht haben, mit dem, was sie mir ans Herz gelegt haben.

Vielleicht sind sie nicht die grausame Hölle, sondern viel mehr meine lang ersehnte Rettung?

Mit neuer Entschlossenheit begebe ich mich in den Flur, in dem mich tatsächlich ein ganzer Stapel voller Utensilien für meine Arbeit in Empfang nimmt.

Sofort nehme ich mir einen Eimer, befülle ihn mit Wasser und Putzmittel und fange in der obersten Etage an, den Boden zu wischen.
Pfeifend laufe ich durch die Gänge, mit einem verdammten Wischmopp in der Hand und komme mir vor, wie ein absoluter Vollidiot.

Das Knarren einer sich öffnenden Tür zieht meine Aufmerksamkeit auf sich und sofort sehe ich zu einer beeindruckenden Massivholztür, aus der in jenem Moment Carlos tritt und zu mir sieht.
Freundlich lächelt er mich an und sagt:"Freut mich, dass es dir soweit gut geht. Du kannst unten weitermachen, das reicht für die obere Etage."

Nickend schnappe ich mir Mopp und Eimer, laufe die Treppen nach unten und mache dort weiter, wo auch aufgehört habe.
Es vergeht mindestens eine Stunde bis ich in der Küche angekommen bin und mich das Geräusch vom umfallenden Eimer alarmiert zum Eingang sehen lässt, durch den in jenem Moment einer der Wachen tritt und mich böse ansieht.

Langsam läuft er auf mich zu und spuckt mir entgegen:
"Kannst du nicht aufpassen, wo du deinen Müll hinstellst? Pass gefälligst auf, oder ich reiße dir den Kopf ab, billiges Weib!"

Bei jedem einzelnen Wort, dass mir mit einer tosenden Wucht entgegenpeitscht, zucke ich ängstlich zusammen.
Gerade will ich zu einer Antwort ansetzen, da unterbricht unsere Konfrontation eine wütende Stimme, die mir gleichzeitig eine wohlige Gänsehaut verpasst.

"Wenn du nicht sofort von diesem Anwesen verschwindest, reiße ich dir den Kopf ab!"











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Shotaro Reyes - Mi oscura salvaciónWo Geschichten leben. Entdecke jetzt