17. Kapitel

931 61 9
                                    


Lucia

Mit hochrotem Kopf schiele ich zu Shotaro, der mich dreckig grinsend ansieht und eine Augenbraue nach oben zieht, als er anfängt zu sprechen:
"Da muss er sich keine Sorgen machen, oder? Naja, wenn du es eher ohne magst-.."

"Scheiße Sho hör auf damit!" quietsche ich peinlich berührt und schlage ihm gegen seinen breiten Arm, was er vermutlich kaum gespürt hat.
Laut lachend nimmt er meine Hand und zieht mich sanft hinter sich her.

"Was soll das werden?" frage ich ihn verwirrt und sehe kurz hinter mich, doch die Wachen schenken uns keinerlei Beachtung.
Vor einem protzigen Auto bleiben wir stehen, aber auch nur so lang bis der Mann vor mir das Auto aufgeschlossen und mich vorsichtig auf den Beifahrersitz gedrückt hat.

Sobald Shotaro einsteigt, startet er den Wagen und düst mit rasender Geschwindigkeit durch das mittlerweile offene Tor.
"Ich zeige dir, was ich neben Drogen herstellen und kontrollieren noch so kann." erklärt er grinsend und gibt noch etwas mehr Gas.

"Wie ein Verrückter durch die Straßen rasen und uns umbringen?!" frage ich leicht panisch und suche in dem, von einer Sitzheizung gewärmten Ledersitz, Halt.
Auf meine Worte folgt eine kurze Stille, bis Shotaro wieder laut anfängt zu lachen und es scheinbar amüsant findet, dass seine Fahrtweise mir gewissermaßen Angst macht.

"Entspann dich, ich würde nicht zulassen, dass wir einen Unfall bauen und dir etwas passiert."
Zärtlich löst er mit seiner freien Hand eine meiner festgekrallten Hände und legt sie auf meinen zitternden Oberschenkel.
Vorsichtig streichelt er über meinen Handrücken, was mich tatsächlich etwas entspannen lässt.

Nach etwa fünfzehn Minuten Autofahrt kommen wir auf einem kleinen Flugplatz an, auf dem sich eine Art Lagerhalle befindet.
Zielstrebig fährt Shotaro darauf zu und parkt direkt daneben.
Sofort steigt er aus, umrundet mit großen Schritten das Auto und hält mir lächelnd die Tür auf.

Verwirrt steige ich aus und sehe mich auf dem leeren Platz um, der vollkommen verlassen wirkt.
"Was machen wir hier?" frage ich also planlos, bekomme aber keine Antwort, denn Sho nimmt einfach meine Hand und zieht mich in das Innere der großen Halle.

Staunend betrachte ich das kleine Sportflugzeug, auf welches wir zusteuern.
Zwei massige Bodyguards, die ich bestimmt schonmal im Anwesen gesehen habe, nicken Sho stumm zu und gemeinsam schieben sie das Flugzeug unter den freien Himmel.

Nach einigen spanischen Worten verschwinden sie wieder in der düsteren Halle und Shotaro führt mich lächelnd zu dem Sitz neben dem Pilot.
Vorsichtig lasse ich mich in den Sitz gleiten und staune über die vielen Knöpfe und Hebel, die sich vor mir befinden.

"Mit wem fliegen wir denn?" überlege ich laut und lasse meinen Blick überfordert zu Sho wandern, der sich grinsend auf dem Sitz des Piloten fallen lässt und eine Art Kopfhörer aufsetzt, wovon er mir ähnliche auf den Kopf setzt.

"Schnall dich an, wir können los." sagt er aufgeregt und trägt ein merkwürdiges Funkeln in seinen blauen Augen, die mich abwartend ins Visier nehmen.
Schwer schluckend tue ich, was er von mir verlangt, sehe ihn aber etwas panisch an, als er anfängt an irgendwelchen Knöfpen zu drücken und wirre Dinge in das Mikrofon an seinen Kopfhörern spricht.

Im nächsten Moment setzt sich das Flugzeug in Bewegung, worauf ich überrascht aufschreie und mich an dem Sitz festkralle.
"Sho! Was tust du da?!" rufe ich panisch, doch ohne mir groß Beachtung zu schenken, steigen wir in dir Lüfte und heben in gigantische Höhen ab.

Shotaro Reyes - Mi oscura salvaciónWo Geschichten leben. Entdecke jetzt