LuciaLeise schleiche ich mich an die Tür an, die zu dem Büro von Carlos Reyes führt.
Adora wurde, wie ich es gerade mitbekommen habe, von Yago dort rein geführt.
Insgesamt war sie drei Tage in dieser Zelle, was mich fast zur Weißglut getrieben hat.
Zu jedem möglichen Moment, habe ich Shotaro darüber ausgefragt, wann sie endlich dort raus geholt wird.
Leider hat er mich immer nur mit den Worten "Sobald alles außerhalb des Anwesens geklärt ist, kommt sie da auch raus" abgewimmelt.Nachdem ich gesehen habe, wie die gesamte Familie sich in dem Büro versammelt haben, konnte ich meine Neugier leider nicht besiegen und da bin ich nun:
Ängstlich und doch ziemlich aufgeregt an der Tür angelehnt und belausche tatsächlich ein paar Mafiosis, während ich nur wenig durch das Schlüsselloch erkennen kann.Wie lebensmüde ich doch wieder bin..
Sie stellen sich vor. Einer nach dem anderen nennt Adora seinen Namen und in welchem Bereich sie besonders gut sind.
Ein verräterisches, unwohles Gefühl in meiner Magengegend entsteht, als sich Shotaro heiter und fröhlich vorstellt, so als ob-...Nein stopp, hör auf so zu denken, Lucia!
"Mi amor, du wirst mich nie wieder los, da du meine wundervolle Zukünftige bist. Gewöhn dir also lieber schonmal einen anderen Ton an." höre ich Taio sagen und ich kann das freche Grinsen förmlich heraushören.
Scheint wohl so, als würde er wirklich keine halben Sachen machen..
Beeindruckend.Adoras hysterisches und definitiv überfordertes Lachen und Reden lässt mich mitfühlend die Lippen aufeinander pressen.
Natürlich gefällt ihr das ganz und gar nicht.
Ich weiß nicht, aus welchen Verhältnissen sie kommt oder was sie bisher in ihrem Leben gesehen und gehört hat.
Allerdings würde ich ganz klar lügen, wenn ich sagen würde, dass das Leben in diesem Anwesen schlecht wäre.Dafür sollte man mich definitiv einweisen lassen!
Ein verräterisches Schmunzeln legt sich auf meine Lippen, denn Taio scheint die aufgewühlte Frau kein Stück ernst zu nehmen.
Es hört sich für mich viel mehr so an, als würde es ihm große Freude bereiten, allein darüber nachzudenken, wie die Zukunft aussieht.Plötzlich höre ich, wie ein Stuhl zurückgeschoben wird und sich schwere Schritte in meine Richtung bewegen.
Fluchtartig renne ich in das Esszimmer und komme schweratmend und vollkommen am Ende mit meinen Nerven in der Küche an.
Sofort versuche ich, meinen viel zu schnellen Atem unter Kontrolle zu bekommen, da höre ich auch schon, wie sich alle, also wirklich ALLE, an den Tisch setzen.Es ist ja schon eine Seltenheit, dass alle Brüder da sind, aber ihr Vater isst meistens spät in der Nacht, sodass man ihn hier kaum zu Gesicht bekommt.
Yago hingegen bedient sich einfach wann er will und wie es ihm passt, fast so, als würde ihm das Haus gehören.Komischer Typ.
Tief durchatmend schnappe ich mir den Teller mit Tortilla española und stelle ihn nach wenigen Augenblicken vor Adora ab, die nicht so aussieht, als würde sie richtig mitbekommen, dass hier noch jemand anwesend ist.
Umgehend begebe ich mich zurück in die Küche und fange an alles aufzuräumen, denn Hunger habe ich nicht wirklich.
Nebenbei bekomme ich nur wenige Gesprächsfetzen mit, doch als sich Adora über das 'Pappige Rührei' beschwert, kann ich mir ein genervtes Augenrollen nicht verkneifen.Ernsthaft, was erwartet sie, wenn ich ihr das nur reinstellen durfte, wenn sie schläft?
Logisch, dass es dann kalt und pappig wird.Sofort schüttle ich peinlich berührt meinen Kopf, denn über sowas sollte ich mir wirklich keine Gedanken machen.
Adora ist hier das Opfer und sie trifft absolut keine Schuld.
Es wäre unfair ihr gegenüber, deswegen ihre Wortwahl und ihr Verhalten als Angriff zu sehen.Urplötzlich werde ich hellhörig, als ich höre wie Vasco an sein Handy geht und anschließend erzählt, wie eine Lagerhalle von den Ferrés angegriffen wurde.
Schonwieder eine Halle? Soetwas war doch erst vor wenigen Tagen..
Vorsichtig schiele ich aus der Küche heraus und bekomme nur noch mit, wie die düster dreinschauenden Brüder aus dem Esszimmer nach draußen verschwinden, ihr Vater in Richtung Büro läuft und Yago zusammen mit Adora nach oben geht.
Toll, wieder allein.
Nachdem ich alles aufgeräumt und sauber gemacht habe, begebe ich mich gähnend in mein Zimmer, während ich bemerke, dass die Brüder mit irgendwem in den Keller verschwunden sind.
Ich glaube ich will gar nicht wissen, was die dort unten treiben...
Zitternd kuschle ich mich in meine Bettdecke, doch die Kälte verschwindet nicht.
Seit gestern ist die Heizung bei mir kaputt und ich kam noch nicht dazu, irgendwem Bescheid zu sagen.
Vermutlich habe ich mich auch einfach nicht getraut.Das hat natürlich zur Folge, dass es in meinem Zimmer fast so kalt ist, wie draußen.
Und leider bin ich noch dazu extra kälteempfindlich.Ich bin gerade dabei trotz der Kälte einzuschlafen, da ertönt ein lauter, schriller Alarm und ich kann durch das Fenster ziemlich aufgewühlte Wachen sehen, die durch den Garten rennen.
Was zur Hölle ist denn jetzt los?
Mit rasendem Herzen begebe ich mich in Richtung Fenster, durch das ich in jenem Moment beobachten kann, wie alle wieder auf ihre Posten gehen und sich einige wenige Personen um eine Stelle vor dem Zaun versammelt haben.
Als sich alle in Richtung Eingang drehen und anfangen dorthin zu laufen, erkenne ich, dass Taio Adora über seine Schulter geschmissen hat und sofort verstehe ich, was gerade passiert ist.
Sie hat tatsächlich versucht abzuhauen.
Nicht schlecht.Seufzend lege ich mich wieder in mein Bett und versuche zu schlafen, was sich allerdings als schwierig herausstellt, denn im nächsten Moment wird meine Zimmertür mit einem leisen Quietschen geöffnet.
"Lucia? Verdammt ist es hier kalt!" höre ich Shotaro, der auf mich zu kommt und meinen zitternden Körper begutachtet.
Vorsichtig hockt er sich neben das Bett und sieht mich stumm an, bis er endlich die unangenehme Stille bricht.
"Wieso hast du nicht gesagt, dass es hier so arschkalt ist?" fragt er mich besorgt, woraufhin ich nur mit den Schultern zucke.
Ich meine, was soll ich schon sagen?Kopfschüttelnd schiebt er mir die Decke vom Körper, weswegen ich sofort anfangen, will ihn zu fragen, was das soll, doch werde durch seinen warmen Körper unterbrochen, an den ich gehoben werde.
"Keine Widerworte! Du schläfst heute bei mir und schon morgen wird sich jemand um die Heizung in deinem Zimmer kümmern, klar?" spricht er streng und trägt mich ohne viel Kraft aufzuwenden in sein Zimmer.
Dort angekommen legt er sich mit mir unter die Decke und presst mich an seinen warmen Körper, damit mir wärmer ist.
Nach wenigen Minuten will ich mich entfernen, doch da nuschelt er schläfrig:"Bleib einfach hier liegen, mi hermosa. Nur für diese Nacht.."
Ach Adora, du hast Lucia einen halben Herzinfarkt besorgt😂
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Shotaro Reyes - Mi oscura salvación
Romance2. Band Kann gelesen werden, ohne den 1. Band zu kennen, allerdings empfehle ich es sehr in der Reihenfolge zu lesen und somit mit "Taio Reyes - Mi oscuro futuro" zu beginnen. 𝗟𝘂𝗰𝗶𝗮 𝗥𝘂𝗯𝗶𝗼 𝗠𝗮𝗿𝗶𝗻, eine junge Frau, welche schon kurz nac...