13. GEDACHT

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,,Was zum Teufel habt ihr euch dabei gedacht? Hab ich etwa Idioten ausgebildet? Ihr hättet sterben können!" stauchte Cody gerade Adler zusammen, während ich die Wunde an Chucks Kopf versorgte.
Wir hatten seinen Körper in der Villa auf die Couch gelegt, während er nach wie vor bewusstlos war.
Sein Atem ging ruhig.
Es war wie, als würde er schlafen.
Adler zuckte bei Codys wütender Stimme etwas zusammen und hielt sich den Eisbeutel mehr an den Kopf.
Ihm war zum Glück nichts passiert.
Nur eine Beule, mehr nicht.
Aber Chuck...
Chuck lag hier ohne Bewusstsein.
,,Es war Chucks Idee, okay? Der ist durchgeknallt!" zischte Adler.
Ich starrte ihn böse an.
,,Das ist er nicht! Er würde niemals auf so eine dumme Idee kommen!" erwiderte ich bissig.
Adler schnaubte.
,,Wenn du das glaubst, bist du genauso durchgeknallt wie er!"
Ich wollte etwas erwidern, doch Cody ging dazwischen.
,,Ruhe jetzt. Es bringt nichts zu streiten. Chuck ist verletzt und daran können wir jetzt erstmal nichts ändern." sagte er und kurz war ich überrascht wie ruhig er war.
Wahrscheinlich wegen seinen Beruhigungspillen.
Idiot.
Er hatte keine Ahnung was für Zeug er da in sich rein stopfte.
Ich sah zurück zu Chuck.
Seine Wunde am Kopf hatte ich mit Vervandszeug abgedeckt.
Sie war nicht tief gewesen aber sah trotzdem unschön aus.
Ganz sanft strich ich mit meiner Hand über Chucks Wange und sah ihn an.
,,Bitte, wache schnell wieder auf." flüsterte ich.
Ich brauche seine Gesellschaft so sehr.
Ohne ihn fühlte ich mich leer und klein.
Cody seufzte.
,,Ich geh in mein Zimmer. Macht ihr was ihr wollt." murrte er und verließ das Wohnzimmer.
Adler stand von dem Sessel auf, auf dem er vorher gesessen hatte.
,,Ich verschwinde auch. Ich brauch ne Mütze Schlaf." meinte er und ließ mich mit Chuck allein im Wohnzimmer.
Ich seufzte innerlich und wandte mich wieder meinem Partner zu.
Er sah so friedlich aus, doch gleichzeitig war der Anblick beunruhigend.
Ich hoffte, dass es ihm schnell wieder besser gehen würde.
Gerade wollte ich aufstehen, um mir ein Glas Wasser zu holen, als ich plötzlich bemerkte, wie Chuck langsam seine braunen Augen öffnete.
Er kam wieder zu Bewusstsein!
Schnell rückte ich näher.
,,Hey, du bist wieder wach." sagte ich sanft und lächelte, während ich über seine Wange strich.
Chucks braune Augen sahen mich an.
Ich wusste nicht warum, doch in diesem Moment lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und mein Lächeln erstarb sofort.
Chucks Blick war so...anders.
Ungewohnt.
Fremd.
Verwirrt.
,,Ist alles in Ordnung? Hast du noch starke Kopfschmerzen?" fragte ich ihn und berührte leicht seine Stirn mit meiner Hand.
Chuck sah mich an.
,,Wer...bist du?"
Ich blickte erstaunt zu ihm runter, dann runzelte ich die Stirn.
,,Für diesen Scherz ist jetzt echt kein guter Zeitpunkt." erwiderte ich.
Chuck blinzelte verwirrt.
,,S-Scherz?" fragte er und fasste sich an seinen Kopf.
Ich sah ihn weiterhin erstaunt an.
Er wollte mich doch veralbern, oder?
,,Chuck, komm schon. Das ist nicht lustig. So ein Blödsinn passiert doch nur in Filmen und Büchern." meinte ich ungläubig.
Doch Chucks verwirrter und unbekannter Blick, verriet mir, dass er nicht scherzte.
Es war ernst.
So langsam traf die Realität auf mich ein.
,,Du...kannst dich wirklich nicht erinnern? Du weißt nicht, wer ich bin?" fragte ich und betete für ein 'Haha, reingelegt' und ein 'Du hättest mal dein Gesicht sehen müssen'.
Doch da kam nichts.
Kein Lachen.
Keine verzogene Miene.
Kein Grinsen seinerseits.
Nichts.
Es war die harte Realität.
Chuck hatte sein Gedächtnis verloren.

EMPTY // VILLAIN Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt