8. ZUCKEN

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,,Dein Auge zuckt. Du bist nervös, oder?"
Ich drehte meinen Kopf zu Chuck während ich bemerkte, wie das Lid meines rechten Auges leicht zitterte.
Meine Finger drehten die Kugeln an meinem Armband herum und ab und zu tippte ich mit dem Zeigefinger leicht gegen meinen Unterkiefer und versank in schweigsamen Gedanken.
,,Gestresst trifft es mehr." meinte ich.
Chuck berührte mit seinen Händen sanft meine Schultern, von der meine linke kurz zuckte.
,,Immer wenn du vor dich hin brütest. kommen deine Zuckungen mehr als sonst zum Vorschein. Brauchst du Xanax?" fragte er.
Ich schüttelte schnell den Kopf.
,,Ich nehme Codys Drogen nicht, das kannst du vergessen." murrte ich und starrte wieder vor mich hin.
Mein Bein zitterte nervös.
Chuck hockte sich vor mich, strich meinen Pony bei Seite und sah mir in die Augen.
,,Prim, schau mich an. Es wird alles gut, versprochen." sagte er sanft.
Ich sah ihn zweifelnd an.
Chuck schmunzelte.
,,Wirklich. Ich habe mir mit Alder den geheimen Eingang angesehen. Wenn wir zügig sind, ist das Ding schnell durch." meinte er und strich durch meine hellblonden Haare mit den roten Färbungen.
Ich atmete kurz durch und versuchte mich zu entspannen.
Ich wollte Chuck glauben.
Ich musste Chuck glauben.
Es würde alles gut werden.
Wir würden die Mission sicher sofort abbrechen, wenn die Situation zu gefährlich werden würde.
,,Ich hoffe du hast recht." erwiderte ich.
Chuck lächelte.
,,Komm, uns beide kann keiner mehr trennen. Wir bleiben zusammen, in Krankheit und Gesundheit, bis das der Tod uns scheidet und selbst im Jenseits werden wir wieder zusammen sein. Irgendwann verspreche ich dir das vor dem Traualtar." sagte er.
Ich schmunzelte leicht.
,,Du bist so kitschig, Chuck." meinte ich.
Der dunkelhaarige grinste.
,,Aber genau das macht mich doch unwiderstehlich." sagte er.
Ich ließ ein belustigtes Schnauben ertönen und schob mit meiner Hand leicht gegen seine Wange.
,,Ja ja, eindeutig."
Chuck nahm meine Hände und half mir hoch von dem Bett in unserem Zimmer.
,,Komm, wir sollten uns langsam zu den anderen gesellen. Wir wollen bald los." sagte er.
Ich nickte leicht und versuchte diese ganze Mission ein wenig positiver zu sehen.
Sie würde unsere letzte sein und uns ein leichteres Leben schenken.
,,Oh und Prim-"
Ich sah auf, als er mich ansprach.
,,-Hände weg von Waffen, okay?" sagte Chuck und lächelte.
Ich schmunzelte und nickte.
,,Ich werde keine einzige Waffe anrühren." erwiderte ich.
So machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu den anderen Mitgliedern der Gang.
Cody, Silver, Adler, Johnny, June und Michelle.
June zog an der Lederjacke ihres Vaters.
,,Bitte, bitte, Papa, lass mich mitkommen, bitte." bettelte sie.
Cody schüttelte den Kopf.
,,Nach dem Desaster bei der letzten Mission? Auf gar keinen Fall." sagte er und versuchte sie abzuschütteln.
June schmollte, ließ aber nicht nach.
,,Bitte, du wirst mich auch nicht bemerken."
Cody schob sie weg.
,,Nein, du bleibst mit Michelle hier. Ruhe jetzt." grollte er.
June verschränkte trotzig die Arme und ließ sich auf den Sessel plumpsen.
Ihre feurig roten Haare fielen in ihr Gesicht.
Michelle neben ihr tätschelte ihr sanft die Schulter.
Chuck und ich traten näher.
,,Unser Fahrer und unser Goldblondie. Schön, dass ihr euch auch endlich dazu gesellt." meinte Adler, der sich gerade die langen schwarzen Haare zu einem Zopf hochsteckte.
Cody kam zu uns.
,,Ihr macht also wirklich mit? Keine spontanen Rückzieher?" fragte er.
Ich schnaubte.
,,Wann habe ich je einen Rückzieher gemacht?" murrte ich.
Cody nickte.
,,Stimmt, du bist zuverlässig. Egal, machen wir uns auf den Weg. Chuck, hier die Schlüssel." sagte er und reichte meinem Partner die Schlüssel für unseren Pick-Up.
Chucks braune Augen fingen an zu leuchten vor Aufregung und Freude.
Ich lächelte leicht.
Seine Freude war so süß.
Cody nickte uns allen zu.
,,Los geht's."
Damit machte sich unsere kleine Gruppe, bestehend aus Chuck, mir, Cody, Silver, Alder und Johnny auf den Weg.
Für eine bessere Zukunft.

EMPTY // VILLAIN Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt