7. PRIM HOLLY

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Ich sah einen kurzen Moment auf die Person vor mir.
Prim Holly.
Der Auftragskiller.
Er hatte sehr helles, blondes Haar mit einem aschigen Unterton, welches bis zu seinen Schultern ging.
Sein rechtes Auge war überdeckt mit einer schwarzen Augenbinde, während das andere eine blaugraue Farbe hatte.
Er trug ein schwarz-weiß gestreiftes Oberteil, darüber eine schwarze Jacke und passend dazu eine schwarze Hose und schwarze Schuhe.
,,Nun..." sprach er.
,,Mit wem habe ich die Ehre?"
Ich blinzelte, dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen.
,,Sarah Loren. Bist du der Auftragskiller?" fragte ich.
Der Blonde nickte.
Sein Auge blitzte kurz auf, als er meinen Namen hörte.
,,Du bist die Schwester von Aaron Loren, richtig?" fragte er.
Ich nickte etwas verwirrt.
Er kannte mich?
Das war irgendwie gruselig.
Er schien meinen Blick genau lesen zu können und deutete hinter sich auf ein Regal mit vielen Ordnern.
,,Ich habe Informationen über jede Person hier in Maryfay." erklärte er kurz.
Ich blickte kurz auf das Regal.
Über jede Person?
Das war unglaublich.
Ich nahm kurz einen tiefen Atemzug und trat einige Schritte vor.
,,Ich brauche Hilfe. Ich glaube jemand will mich und meinen Bruder umbringen." sagte ich etwas nervös.
Prim nickte, während ich mich auf den Stuhl vor ihm setzte.
Der Schreibtisch trennte uns.
,,Du willst also, dass ich deinen möglichen Mörder erledige, bevor er zugreifen kann." stellte er klar.
Ich war fasziniert, dass er so schnell wusste, was genau ich wollte.
,,Ja, genau. Und ich will wissen, wer er ist. Der Schlachter." erwiderte ich.
Prim lehnte sich zurück und zog ein Blatt Papier hervor.
,,Ah ja, der Kerl. Er versaut mir meinen Job." murrte er.
Irgendwie konnte ich das sehr gut verstehen.
Er bekam Geld für die Morde, die er beging.
Wenn der Schlachter aber selbst ohne Gegenleistung mordete, fielen Prim die Kunden weg.
,,Bitte, wir müssen etwas tun. Er hat mir schon meinen Vater genommen. Ich will nicht auch noch meinen Bruder verlieren oder mein eigenes Leben." sagte ich.
Prims blaugraue Auge funkelte leicht.
,,Du bist taffer, als du aussiehst. Jedoch verlange ich eine Gegenleistung, wenn ich diesen Mistkerl aufspüren und töten soll." sagte er und ein Schmunzeln schlich auf seine Lippen.
Mein Herz fing etwas schneller an zu klopfen.
,,Was für eine Gegenleistung?" fragte ich.
,,Was hast du anzubieten?" fragte er zurück.
Ich dachte nach.
Ich hatte nicht wirklich viel Geld um einen Auftragskiller zu bezahlen.
,,Nicht viel." erwiderte ich schließlich.
Prim hob eine Augenbraue.
,,Also kein Cash, huh?" fragte er.
Ich schüttelte leicht den Kopf.
Der hellblonde lehnte sich in seinem Stuhl zurück und dachte selbst einen Augenblick nach.
Dann fing sein eines blaugraues Auge an zu leuchten und er grinste wieder.
Er sah mich an.
,,Du wirst an meiner Seite bleiben
solange ich dir nicht den Kopf dieses Bastards geben kann. Sein Kopf ist deine Freiheit. Solange wirst du mir folgen." schlug er vor.
Dann neigte er den Kopf etwas vor.
,,Und ich kann so lange alles mit dir machen, was ich will." ergänzte er.
Meine blauen Augen weiteten sich einen Moment.
Er würde mit mir machen, was auch immer er wollte?
Es war ein kranker Vorschlag.
Und gefährlich!
Ich kannte diesen Mann nicht.
Er war ein Auftragskiller.
,,Wen hast du schon alles getötet?" fragte ich.
Ich wollte wissen, ob er wirklich erfolgreich war.
Prim zog ein weiteres Blatt hervor.
Namen.
Viele Namen von verschiedenen Personen.
,,Hier." sagte er und reichte es mir.
Ich nahm es und las mir die Namen durch.
Einige kannte ich aus den Nachrichten.
Vergewaltiger und Mörder, die urplötzlich umgebracht worden waren.
Bei einigen Namen war ich überrascht sie zu sehen.
Doch mit diesem Blatt hatte Prim bewiesen, dass er erfolgreich war mit seinen Morden.
Ich sah ihn an.
Er wirkte selbstsicher und ruhig.
Er wusste genau, was er tat.
Ich dachte an meinen Bruder, an Anna und an die anderen Leute, die von dem Schlachter ermordet wurden.
Unschuldige Seelen.
Prim konnte mir helfen.
Der Schlachter musste sterben!
,,Ich bin dabei."
Prims blaugraues Auge leuchtete als er grinste und sagte:
,,Das Spiel beginnt."

EMPTY // VILLAIN Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt