Kapitel 32 Gar kein Druck und so

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Ich sank auf die Knie und streckte meine Hand nach dem weißen Fell vor mir aus, doch zog sie wieder zurück. Wie war das möglich? Oder spielte mir mein von Hunger und Durst benebelter Verstand einen Streich? In der Zeit, während ich auf dem Boden saß und mich sammelte, befreite Robin den Rest der Truppe und Elli lief strauchelnd zu mir. Ihre geschwächte Hand legte sich auf meine Schulter und ich entkam somit der Gedankenspirale, in der ich mich befand.

»Sie lebt«, entrann kratzig ihrer Kehle, bevor sie in sich zusammensackte. Sofort fuhr ich herum.

»Elli!?« Ich schlug leicht auf ihre bleiche Wange, damit sie wieder zu Bewusstsein kam, doch die Augen meiner besten Freundin blieben geschlossen.

Robin eilte zu mir, wobei sich Kyrin oder besser gesagt Shay, zurückverwandelte und sich ankleidete.

»Was hat sie?«, fragte Robin und kniete sich neben mir.

»Wir sind Vampirinnen. Sie und ich haben, seitdem wir in diese Welt gelangten kein Blut mehr zu uns genommen, das hat sie geschwächt«, erklärte Lizzy und fuhr sich durch die glanzlosen, langen Haare.

»Hat irgendwer von euch ihre Blutgruppe? Null negativ? Sonst stirbt sie ... «

Esmee trat aus dem Schatten hervor und beugte sich über Elli.

»Ich habe ihre Blutgruppe, was soll ich tun?«

»Wir brauchen dein Blut. Hat jemand einen spitzen Gegenstand?«

Robin zögerte einen Moment lang, doch dann führte er seine Hand zu dem Bund seiner Hose und überreichte Lizzy seinen Dolch.

»Das wird wehtun«, kündigte diese an und nahm Esmees Hand in ihre. Ohne weitere Vorwarnungen zog sie einen tiefen Schnitt durch Esmees Handinnenfläche und ließ die Tropfen in Ellis Mund tröpfeln. Ellenlange Sekunden verstrichen, bis die am Boden liegende Vampirfrau ihre Augen aufschlug. Ihre Iris färbte sich tiefrot, als wäre sie in einen Blutrausch gefallen und Elli stürzte sich auf Esmee und rammte ihre Zähne tief in ihren Hals. Trank das Blut, welches ihren Körper so sehr fehlte und hörte nicht auf.

»Du bringst sie um!« Lizzy zog erschrocken an Ellis Schulter und zerrte sie von Esmee zurück. Elli sah in diesem Moment zum Fürchten aus. Ihr Gesicht war mit Esmees Blut getränkt und sie war nicht mehr sie selbst. Das Vampirwesen in sie hatte sie vollkommen in der Gewalt.

»Elli, komm zu dir!«, Bruce rüttelte geschockt an ihrer Schulter und riss sie in den Armen.

»Du hattest recht, ich bin zu feige dir zu sagen, dass ich dich immer noch liebe und sich daran nie etwas geändert hat, doch bitte komm zu dir zurück, ich brauche dich in meinem Leben.« Eine Träne fiel dabei aus seinem Augenwinkel und stürzte auf Ellis Haaransatz. Ein gefährliches Schnauben war zu hören, dann war für einen Augenblick alles still und Ellis aufgebrachter Körper erschlaffte.

»Ich liebe dich auch.« Die Arme meiner besten Freundin umschlangen Bruce Nacken, doch bevor sie ihn küssen konnte, drehte dieser den Kopf zur Seite.

»Schön, dass meine kitschige Liebeserklärung dich zurückgeholt hat, aber mit dem ganzen Blut im Gesicht mag ich dich echt nicht küssen.« Bruce zog eine angewiderte Grimasse und Elli löste sich aus seiner Umarmung.

Ihr Blick wanderte zu Esmee, welche sich vor Schmerzen fluchend den Hals hielt.

»Tut mir leid.« Elli nahm ihre Hand beiseite und begutachtete die Wunde. Sie hatte sich wahrhaftig nicht zurückgehalten und Scham zierte Ellis Gesicht, als sie ihr Oberteil zerriss und den Stofffetzen auf die blutende Wunde drückte.

»Robin ... Zeynel, du gehörst zu unserer kleinen Truppe.« Lenus trat an Robin heran und deutete auf Esmee und Liora, bevor er den jungen Mann an sich drückte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 22, 2023 ⏰

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